Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kirchen müssen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufarbeiten!
  2. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  3. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  8. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  9. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  10. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!

Norwegen: Arme Kirche in reichem Land

4. Dezember 2020 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Eindrücke vom nördlichsten Hilfsprojekt von „Kirche in Not“


München-Wien (kath.net/KIN)

von Sebastian Moll

Nördlich des Polarkreises ist nicht nur das Wetter rau und kalt, auch das religiöse Klima ist für die etwa 1000 Katholiken der Gemeinde Harstad auf der Insel Hinnøya im Norden Norwegens nicht immer angenehm. Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt die Gemeinde beim Bau der Priesterwohnung und des Gemeindehauses, das 2015 einem Feuer zum Opfer fiel. Es ist das nördlichste Projekt des Hilfswerks.

Pfarrer Gunther Jäger kommt aus Deggendorf in Niederbayern. Die Herkunft kann man bis heute aus seinem Akzent heraushören, obwohl der Priester mittlerweile über die Hälfte seines Lebens in Norwegen verbracht hat. Als junger Mann ging er in ein Kloster der Augustiner-Chorherren im norwegischen Molde, anschließend absolvierte er seine Priesterausbildung in Schottland. Nach seiner Weihe kehrte er jedoch nicht ins Kloster zurück, sondern wollte als Gemeindepfarrer tätig sein. Vor fünf Jahren kam er in die Pfarrei St. Sunniva in Harstad, eine der nördlichsten Gemeinden des Erdballs, ungefähr 250 km nördlich des Polarkreises.


„Wir leben in der extremen Diaspora“, sagt Jäger. Die Situation sei nicht einfach. Harstad hat etwa 25 000 Einwohner, darunter etwa 250 Katholiken, also rund ein Prozent. Das ist noch geringer als der Anteil der Muslime. Während Gemeindehaus und Pfarrerwohnung wiederaufgebaut werden, wohnt Jäger in einem Nachbarhaus, in dessen Erdgeschoss sich auch die Moschee befindet. Rund 75 Prozent der Norweger gehören der evangelisch-lutherischen Volkskirche an, die meisten allerdings nur auf dem Papier. Die Teilnehmerzahl bei evangelischen Gottesdiensten liegt bei unter einem Prozent.

Gemeindemitglieder aus 52 Nationen

Jägers katholische Gemeinde ist multikulturell. Nur rund zehn Prozent der Mitglieder sind gebürtige Norweger, der Rest setzt sich aus 51 weiteren Nationen zusammen. Darunter befinden sich viele Arbeitsmigranten, beispielsweise aus Osteuropa, aber auch Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten. „Sie können sich vorstellen, welch gewaltige Umstellung ein Leben nördlich des Polarkreises für diese Menschen bedeutet“, erläutert Jäger. Man denke nur an die Polarnacht, die Mitte November beginnt und gut zwei Monate dauert – ein Leben ohne Tageslicht. Auch die Sprachunterschiede stellen eine große Herausforderung dar. Die Gemeinde bietet einen norwegischen Sprachkurs an. Eine Abendmesse im Monat wird auf Polnisch gefeiert, eine weitere auf Englisch. Die sonntäglichen Bibellesungen der Messe liegen in der Kirche ebenfalls in mehreren Sprachen aus.

Norwegen zählt zwar zu den reichsten Ländern der Erde, aber die kleine katholische Gemeinde merkt davon wenig. „Uns mangelt es an den nötigsten Dingen wie etwa liturgischen Geräten oder Büchern. Wir sind eine arme Kirche in einem reichen Land“, erklärt Pfarrer Jäger. Die aktuelle Corona-Pandemie hat diese Situation noch verschärft. „Wir sind sehr dankbar, dass ,Kirche in Not’ katechetisches Material in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung stellt. Ebenso sind wir Ihnen zutiefst verbunden für die finanzielle Unterstützung beim Wiederaufbau unseres Gemeindezentrums.“

Seelsorge nah bei den Menschen

Allerdings spielt sich das Leben des Pfarrers häufig außerhalb des Kirchengebäudes ab. Das Gemeindegebiet umfasst weit mehr als nur die Stadt Harstad. „Mitunter bin ich über drei Stunden mit der Fähre unterwegs, um zu den Menschen zu gelangen. Vor Ort verfügen wir dann nicht über eigene Kirchengebäude, sondern mieten meist Säle der evangelischen Kirche oder anderer Einrichtungen für unsere Gottesdienste an“, erklärt Jäger.

Dennoch sieht er auch Vorteile seiner besonderen Gemeindesituation. „Die geographische Distanz zu den Gemeindegliedern mag groß sein, menschlich fühle ich mich ihnen umso näher. Ich habe kaum mit Verwaltung zu tun, sondern nehme unmittelbar am Leben der Menschen teil. Die geringe Größe unserer Gemeinde ermöglicht es mir, viel Zeit für individuelle Betreuung und Seelsorge aufzubringen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SalvatoreMio 5. Dezember 2020 
 

Christus gegenwärtig am Ende der Welt - im Tabernakel, auf dem Altar!

Wer einmal in Norwegen war, und nicht in einer Stadt mit katholischer Kirche, ahnt, wie schwer es ist, dort mit der Kirche zu leben. Möge der Herr Pfarrer Jäger ausreichende Kraft schenken für seinen kostbaren Dienst .


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  2. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  3. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  4. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  5. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  6. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  7. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen

Norwegen

  1. EGMR lehnt Schadenersatzforderung nach Kindesentzug in Norwegen ab
  2. Trondheim bekommt nach elf Jahren wieder eigenen Bischof
  3. Zwischen den sieben Bergen in Bergen
  4. US-Mutter kämpft gegen norwegische Kinderschutzbehörde
  5. Norwegen: Mutter kämpft seit mehr als 6 Jahren um ihr Kind
  6. Flucht aus Norwegen: Staatsaffäre um ein kleines Mädchen
  7. Norwegische evangelische Kirche entschuldigt sich für Lebensschutz







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  3. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  8. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  9. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  10. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  11. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  12. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  13. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!
  14. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  15. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz