Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  12. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'

Wer sich auf Jesus Christus verläßt, ist nie verlassen

24. Dezember 2020 in Interview, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wir brauchen Felsengrund, nicht Flugsand als Basis unseres Lebens.Die heutigen Kirchen surfen mir zu viel auf den Wanderdünen - Weihnachts-Interview mit Peter Hahne über die Weihnachtsgeschichte,das Corona-Jahr und ein Blick auf 2021 - Von Roland Noé


Berlin (kath.net)

Kath.net: Als DAS Nachrichtengesicht des ZDF waren Sie meist Bote schlechter Nachrichten. Warum setzen Sie sich für die frohe Botschaft ein?

Hahne:  Getreu dem biblischen Motto: Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Oder: Wir können es ja nicht lassen, von dem zu erzählen, was wir (mit Jesus Christus) erlebt haben! Die Nachrichten von heute (auch von „heute“?) sind bereits morgen von gestern; bleibend aktuell ist allein die Nachricht der Bibel. Die Schriftstellerin Ricarda Huch sagte einmal: „In der Bibel stehen lauter alte Geschichten, die jeden Tag neu passieren!“ In unsere Welt voller schlechter Nachrichten schickt uns Gott, der Vater, durch seine „Moderatoren“ die einzig gute: „Fürchtet Euch nicht, denn Euch ist heute der Heiland geboren!“ 
 

Kath.net:  Kann man der Bibel in Bezug auf die Weihnachtsgeschichte vertrauen? Viele Theologen tun das ja nicht.

Hahne: Lukas-Evangelium Kapitel Zwei ist ein Paradebeispiel für eine gute, Fakten basierte Kurzreportage mit allem Drum und Dran. Ich habe diesen uralten Text oft dazu benutzt, Praktikanten und Volontären zu erklären, was Qualitätsjournalismus ist. Hier werden nämlich die klassischen sieben W-Fragen beantwortet, Handwerkszeug für jeden Reporter: wer, was, wo, wann, wie, warum, wozu. Allein der Anfang: Es begab sich aber.... — Märchen beginnen bekanntlich mit: Es war einmal.... Nein, bei der Weihnachtsgeschichte stehen wir auf dem Boden der Tatsachen, was uns auch außerbiblische Quellen bestätigen. Bis hin übrigens zum „Stern von Bethlehem“, dem sogenannten Kometen, den wir im Abstand von Jahrzehnten immer mal wieder sehen können. Den sahen wir erst jetzt am 4. Advent wieder, ja tatsächlich! Das Fachmagazin „Bild der Wissenschaft“ gibt dem amerikanischen Astronomen Michael R. Molnar recht. Der hatte 1999 eine neue Theorie zum Stern von Betlehem veröffentlicht. Demzufolge standen am 17. April 6 v. Chr. um 8.26 Uhr die Planeten Jupiter, Saturn, Mars, Merkur und Venus in einer Reihe. Die Interpretation war kein Hokuspokus, das war damals gängige Lehre: Ein Zeichen für die Geburt eines Königs. 



kath.net: In Ihren Büchern wenden Sie sich vehement und scharf gegen den Ausverkauf von Weihnachten, also die Umbenennung von Weihnachtsmarkt und Martinsumzug etc........

Hahne:  Ja, das gehört zu den traurigen Tatsachen der letzten Jahre. Und ich kann das nur mit meinem alten Kollegen Peter Scholl-Latour sagen, mit dem ich vor 48 Jahren bei der ARD in Saarbrücken zusammen zu arbeiten begann: „Ich fürchte mich nicht vor der Stärke des Islams, sondern vor der Schwäche des Christentums.“  Aus völlig falsch verstandener Toleranz, die in Wahrheit nichts anderes als Kapitulation ist, verzichten selbst kirchliche Kindergärten schon auf Krippe, Kreuz oder St. Nikolaus. Ich nenne viele Beispiele in den Büchern „Schluß mit euren ewigen Mogelpackungen!“ oder „Seid ihr noch ganz bei Trost“. Witzig: als „Die Linken“ in Nordrhein-Westfalen St. Martin aus staatlichen Kindergärten verbannen wollten, sagte mir deren Bundesvorsitender Gregor Gysi: „Wie bekloppt ist denn das?! Eigentlich müßten die Linke sich den doch zum Schutzpatron wählen, der seinen Mantel teilte und Gerechtigkeit walten ließ!“ Ein Zeichen, dass Glaubens- und Bildungsnotstand zwei Seiten derselben Medaille sind. 
 

Kath.net: Ganz persönliche Frage: Wie feiern Sie 2020 in Berlin Weihnachten?

Hahne: Gott sei dank diesmal nicht in Berlin, wo alles so ungemein bedrückend ist mit dem, was man darf und was nicht. Ich bin im Oberwallis, direkt am Aletschgletscher in 2.000 Meter Höhe, wo ich seit 49 Jahren zu Silvester und rund um Fastnacht zum Skifahren gehe. Und der Nebeneffekt jetzt: Um Schnee muß einen nicht bange sein, hier liegt mehr als genug für eine richtig schöne „Weiße Weihnacht:“

Kath.net:  Dieses "Corona-Jahr" stellt ja vieles auf den Kopf, viele sind verzweifelt, weil sie z.B. die Arbeit verloren haben oder weil sie durch die lockdowns de facto eingesperrt waren. War das alles nötig oder gab es hier nicht auch zum Teil übertriebene Panikmache der verschiedenen Regierungen?

Hahne: Ich habe bereits im März geschrieben: „Das Löschen darf nicht teurer sein als der Brand.“ Dieses Stadium haben wir längst überschritten. Ich habe zusammen mit der Verlegerin Friede Springer und dem einstigen Spitzenpolitiker Wolfgang Clement zu der Aktion „Wir (ältere Risikogruppe) bleiben zu Hause!“ aufgerufen. Das haben damals Leute wie der Bayerische Ministerpräsident Söder oder die Familienministerin (damals noch Doktor?) Giffey als „Spaltung der Gesellschaft“ gegeißelt. Heute haben wir das Ergebnis: die Altenheime wurden nicht richtig geschützt, 50 bis 90 % aller Toten stammen von dort, je nach Bundesland. Ein Skandal! Unterlassene Hilfeleistung! Bruch des Amtseides! Und das versucht eine in Angst geratene Politik nun durch Populismus und Panik zu überspielen, man denke nur an Söders neuerliche „Corona-Task-Force vor den Heimen.“ Populistische Panikreaktion! Einzig der grüne (!) Tübinger OB Boris Palmer hat richtig gehandelt und nun null, ja wirklich: null „Ü 70 -Tote“ in seinen Pflegeheimen. Ich stimme Gerontologen und Kinderpsycholgen zu: Die Folgen der Maßnahmen sind schlimmer als die Ursache selbst. Am traurigsten: Die neueste WELT am SONNTAG beschreibt die Kirchen als „schweigend und schüchtern“ in der Pandemie. Oder der linke ehem. Chef der Süddeutschen Zeitung: „Die Kirche (also deren Führung!) hat uns im Stich gelassen!“ Das zu zitieren gibt bestimmt wieder viele rote Punkte im kath.net-Blog, über die ich mich immer freue, zeigt dieses „rot“ doch, dass man ins Schwarze getroffen hat ? 
 

Kath.net: Ein kleiner Rückblick auf 2020. Gab es für Sie in diesem Jahr auch Momente, die Sie nie vergessen möchten und an was möchten Sie am liebsten nicht mehr erinnert werden?

Hahne: Nicht mehr erinnert werden möchte ich an das Roulette des Robert-Koch-Instituts, das den Eindruck erweckt, als sei jeder Corona-Infizierte gleich ein Todkranker. Nie vergessen und missen möchte ich dagegen den Einfallsreichtum vieler Pfarrgemeinden und Christen, trotz staatlicher, von Kirchen zu passiv hingenommener Diktate die frohe Botschaft in Wort und Tat weitergegeben zu haben. Das war und ist einfach phänomenal! 
 

Kath.net:  Was wünschen Sie unseren Lesern für 2021?

Hahne: Das Wort zu beherzigen, das die Bekennende Kirche während der grausamen Diktatur des Nationalsozialismus zum Motto hatte: „Teneo, quia teneor“ — ich halte durch, weil ich gehalten werde. Wer sich an den hängt, der am Kreuz hängt, hängt niemals durch. Wer sich auf Jesus Christus verläßt, ist nie verlassen. Daraus habe ich ja den neueren Buchtitel gemacht: „Niemals aufgeben! Wie man mit Werten in Führung bleibt“. Wir brauchen Felsengrund, nicht Flugsand als Basis unseres Lebens. Die heutigen Kirchen surfen mir zu viel auf den Wanderdünen des Zeitgeistes. 
 

Vita: Peter Hahne, populärer und profilierter TV-Moderator, seit 47 Jahren im politischen Journalismus.  Jahrzehnte Moderator der ZDF-Hauptnachrichtensendungen „heute“ und „Heute Journal“, danach Vizechef des Berliner Hauptstadtstudios, bekannt durch seine legendären Sommerinterviews. Bestsellerautor mit 7 Millionen Gesamtauflage und als engagierter Christ 24 Jahre in der obersten Leitung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), deren Entwicklung er heute äußerst kritisch sieht. „Meine schönste Auszeichnung“ nennt er neben dem Publikums-BAMBI den Ehrenkommissar der Bayerischen Polizei. Höhepunkte: „Meine Begegnungen mit den legendären Päpsten Johannes Paul II und Benedikt XVI.“

 

BUCHTIPP:

Peter Hahne

Seid ihr noch ganz bei Trost!: Schluss mit Sprachpolizei und Bürokraten-Terror

Gebundene Ausgabe – 28. Februar 2020

128 Seiten, 12 Euro


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

  • Link zum kathShop
  • Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz, für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: buch@kath.net
  • Buchhandlung Provini Berther GmbH, Chur, für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: buch-schweiz@kath.net

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Winrod 26. Dezember 2020 
 

Endlich einer,

der gegen den Wind surft. Danke Herr Hahne!


3
 
 Ulrich Motte 25. Dezember 2020 
 

1 Land, 2 Christen, 2 Sichten

Peter Hahne ist eine mir sicher sehr überlegene Persönlichkeit. Und es gibt sicher heutige Kirchen, die "auf Wanderbühnen" surfen, nicht allein Gottes Wort vertrauen. Perfekt ist allein Christus. Aber ich bin gerade zu Weihnachten und gerade angesichts eigener Mängel und Sünden dankbar für die vielen Tausend Gemeinden in der BRD, die treu versuchen, auf Gottes Wort zu "surfen" und so zu verkündigen.


2
 
 lesa 25. Dezember 2020 

Weihnachtssegen

Danke für den geistsprühenden Artikel mit den nicht auf Wanderdünen, sondern auf gesundem Glauben und Denken beruhenden Gedanken!


4
 
 Stephaninus 24. Dezember 2020 
 

Hervorragend

Vielen Dank, Herr Hahne!


6
 
 Diadochus 24. Dezember 2020 
 

Qualitätsjournalismus

Mit den Worten von Herrn Peter Hahne lässt es sich als Christ gut leben. Er ist einer der wenigen Journalisten, die sich nicht haben verbiegen lassen. Das Interview ist bärenstark, hineingesagt in eine glaubensschwache Zeit. Klar, Christen verlassen sich auf Christus. Auf wen sonst? Ich wünsche allen Menschen guten Willens frohe Weihnachten und Gottes Segen. Herr Hahne, bleiben Sie weiter tapfer, mutig und stark.


10
 
 Karlmaria 24. Dezember 2020 

Das Evangelium ist die Gute Nachricht

Es gibt natürlich schlechte Nachrichten. Vor allem dass man Institutionen denen man früher blind vertrauen konnte eventuell auch Hintergedanken haben. Aber die eigentliche Gute Nachricht ändert sich nie. Es gibt für mich noch eine weitere gute Nachricht: Die Medien haben durch Umfragen und was da sonst noch gemacht wird erkannt dass der Kunde christliche Botschaften haben will. Entsprechend der Gesinnung vieler Medienleute vielleicht eher zähneknirschend. Aber der Kunde will das offensichtlich. Insofern gibt es da einen großen Vorteil bei der Freischaltung in der Kommentarfunktion weltlicher Medien. Denn die Mitarbeiter sind angehalten das freizuschalten falls es den Richtlinien entspricht. Darüber hinaus hat der Christ natürlich noch viel strengere Richtlinien: Niemals Anklagen. Dafür die drei Göttlichen Tugenden verbreiten: Glaube Hoffnung Liebe. Das ist ja das Alleinstellungsmerkmal der Christen: Dass wir sogar unsere Feinde lieben sollen. Das wird auf jeden Fall freigeschaltet!


3
 
 Jose Sanchez del Rio 24. Dezember 2020 

Gesegnete Weihnachten

lieber Herr Hahne wünsche ich Ihnen und vielen Dank für Ihre klaren Worte. Das tut gut.


7
 
 Jose Sanchez del Rio 24. Dezember 2020 

Frohe


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  6. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  7. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  8. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Der Teufel sitzt im Detail
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz