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„Ein Teenie gegen die katholische Kirche“

25. Februar 2021 in Kommentar, 8 Lesermeinungen
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Unökumenische Breitseite: Onlinemagazin „indeon“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau bringt rein positive Filmkritik zum katholikenverspottenden Film „Yes, God, Yes“ - UPDATES - Kommentar von Petra Lorleberg


Darmstadt (kath.net/pl) „Ein Teenie gegen die katholische Kirche“. Unter diesem Titel kann man einen Beitrag des Onlinemagazins „indeon. Evangelisch Hessen Rheinland-Pfalz“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im Internet auffinden. Der eigentliche Titel des Beitrags lautet: „Film-Kritik: 'Yes, God, Yes - Böse Mädchen beichten nicht'. Vom Sahne schlagen und anderen Gelüsten“. Die Hauptfigur des US-Films „Yes, God, Yes“ ist Teenie Alice, eine „Schülerin an einer erz-katholischen Highschool“, informiert gleich der Untertitel des Beitrags. In Text heißt es dann, dies sei eine „ziemlich katholische Schule“ – indem man das „erz“ von „erz-katholisch“ nun fallen lässt, beschreibt man also katholische Normalität, wenn auch in einer gewissen Deutlichkeit.

In dieser Schule herrsche statt „Aufklärung“ vielmehr „die ‚Jesus-Zeit‘, wie Father Murphy (herrlich unsympatisch gespielt von Timothy Simons) sagt“, beschreibt der Beitrag weiter – übrigens ohne darauf hinzuweisen, dass die Diktion von „Jesus-Zeit“ und der Gedanke von Jesus-Camps für uns Katholiken eigentlich ungewohnt und eher der protestantischen Glaubenspraxis zuzuordnen ist.

Der Beitrag in „indeon“ spricht übrigens ausschließlich von einem „Film“. Man „vergisst“ dabei zu erwähnen, dass „Film“ eigentlich eine Komödie ist – was keineswegs alle antikatholischen Zumutungen entschuldigt, aber dennoch unbedingt erwähnt werden sollte. Abwerten unserer Glaubensgeschwister in anderen Konfessionen liegt mir eigentlich überhaupt nicht, dennoch möchte ich ausnahmsweise die derb-antiökumenische Diktion aufgreifen und formulieren: Es ist eine Komödie – und wir Katholiken sind bekanntermaßen meist besser als Protestanten darin, über unsere Eigenheiten auch mal lachen zu können.


Der „Film“ scheint gemäß Trailer gegen alles herzuziehen, was die katholische Kirche im Bereich Sexualmoral vertritt - vermutlich werden die katholischen Positionen sogar noch deutlich übertrieben dargestellt. Offenbar gibt es in dem „Film“ auch eine Beichtszene. Leider lässt sich diese bisher nicht im Internet auffinden, doch steht zu befürchten, dass man sich nicht gescheut hat, ein katholisches Sakrament zur Hochform von Peinlichkeit und Bigotterie auflaufen zu lassen.

Möchten wir Katholiken eigentlich, dass unsere evangelischen Geschwister einen solchen „Film“ folgendermaßen beschreiben: Wer „Zeit und Lust hat auf einen entspannten Fernsehabend hat, kann guten Gewissens einschalten… ein sympathischer, kleiner Film, der nicht weh tut und nett ist anzusehen“. Wirklich? Also MIR tut dieser Film und besonders seine völlig positive Rezeption in einem Portal einer evangelischen Landeskirche durchaus weh! Und ich kenne genug gläubige, praktizierende evangelische Christen, denen dieser angeblich „sympathische“ Film ebenfalls heftig wehtun würde! Aber diese würden - in der Diktion dieser Filmkritik - ja mit „erz-protestantisch“ abgeurteilt, damit möglichst niemand auf die Idee käme, ihre treue Orientierung an den  Solae der Reformation nachzuahmen.

Dennoch gibt es Wissensgewinn, wenn man sich mit diesem Film und seiner Rezeption in einer evangelischen Landeskirche auseinandersetzt. Zum einen scheut man sich offenbar nicht einmal in einem „offiziellen“ evangelischen Portal vor Hetze gegen gläubige, praktizierende Katholiken – vielleicht frei nach dem Motto: Man darf heute absolut niemanden mehr diskriminieren, außer blonden Frauen, dicken Menschen, Schwiegermüttern und gläubigen Katholiken?

Zum zweiten zeigt diese Filmkritik genau die Nahtlinie heutiger ökumenischer Schwierigkeiten auf: die christliche Morallehre. Umstritten sind beispielsweise mit deutlichen (wenn auch nicht völlig eindeutigen) Schwerpunkten zwischen Katholiken und Protestanten nicht nur die Lehre zur Sexualität, sondern auch zu Abtreibung und Sterbehilfe.

Zum dritten kann man sich fragen, ob diese Filmkritik noch eine weitere Nahtstelle aufzeigt. Gibt es eine Nahtstelle zwischen praktizierenden, gläubigen Christen und jenen, die ihr Christentum eher auf die leichtere Schulter nehmen? Könnte man eine solche Nahtstelle sogar als quer durch die beiden großen Konfessionen laufend erkennen?

Eigentlich gelingt im theologischen Bereich die Annäherung inzwischen besser als noch vor wenigen Jahrzehnten. Dennoch musste gerade diese Evangelische Kirche in Hessen und Nassau jüngst von Kurienkardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, empfindliche Kritik einstecken. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ beschreibt dies so: „Koch kritisierte, dass die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) auf ihrer Homepage ganz offen Nichtgetaufte zum Abendmahl einlädt. Inzwischen hat die EKHN die Formulierung geändert.“

Vielleicht sollte man sich in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau einmal wieder konstruktiver mit der Ökumene mit uns Katholiken auseinandersetzen? Die aktuelle Fastenzeit bietet dafür gute Gelegenheit - und vergessen Sie in Ihrer Landeskirche bitte auch nicht, die Solae der Reformation auch mal wieder positiv aufzugreifen. Einschließlich der gelebten Konsequenzen bsp. im Bereich der Sexualmoral.

UPDATE 9.25 Uhr:

Für die „Evangelische Kirche in Hessen und Nassau“ antwortet Pressesprecher Pfr. Volker Rahn auf die kath.net-Anfrage: „Indeon.de ist ein eigenständig verantwortetes Internetportal des Evangelischen Medienhauses in Frankfurt. Unser offizielles Internetportal ist www.ekhn.de Ihre Fragen gebe ich entsprechend an den verantwortlichen Chefredakteur von Indeon, Andreas Fauth, weiter. Gerne stehe ich Ihnen für allgemeine Fragen zum Stand der Ökumene oder Texte auf ekhn.de gerne zur Verfügung.“

UPDATE 11.45 Uhr:
Der Chefredakteur der Multimediaredaktion des Medienhauses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau GmbH, Andreas Fauth, antwortet auf die kath.net-Presseanfragen: „Gerne beantworten wir Ihre Fragen. Indeon ist ein unabhängiges publizistisches Portal. Wir sprechen nicht für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Wir wollen auch nicht verleiten, sondern wir greifen mit "Yes, God, Yes" einen Film auf, der bei einem Streaming-Anbieter für Aufmerksamkeit sorgt und auch in anderen relevanten Medien besprochen wurde. Bei unserer Kritik handelt es sich um eine durchaus ambivalente Besprechung eines Films, zu dem jede und jeder sich eine eigene Meinung bilden kann. Es geht in dem Film um Jugendliche auf der Suche nach ihrer Identität. Dabei spielen auch religiöse Erfahrungen eine Rolle. Wir unterstützen in dem Artikel keine Aussagen oder Aktionen, „die unsere gemeinsame Religionspraxis durch den Dreck“ ziehen. Ein Priester, der Jugendliche psychisch bedrängt und selbst heimlich Pornos schaut, entspricht nicht unserer gemeinsamen christlichen Religionspraxis.“ Die „Ökumene mit unseren katholischen Schwestern und Brüdern im Glauben“ sei „uns eine Herzenssache“, so Fauth weiter. „Weder der Film noch die Filmbesprechung sind eine Kritik am Katholizismus. Der Film zeigt die heuchlerischen Moralvorstellungen eines Priesters und Lehrers, die mit Jesus nichts gemein haben.“

Link zum vollen Beitrag in "indeon - Evangelisch Hessen Rheinland-Pfalz"

Zur Dokumentation: Film verspottet Katholiken - Trailer: ´Yes, God, Yes - Böse Mädchen beichten nicht´

Mehr dazu auf kathtube:


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Lesermeinungen

 Katholik88 26. Februar 2021 
 

Ökumene?

Ökumene? Das ich nicht lache. Niemand braucht die Ökumene. Dialog führen? Für was? Eva hat mit dem Teufel auch Dialog geführt und man sieht was passiert ist. Die Kirche war immer gegen Ökumene. Die Mission ist es, die anderen nach Hause zu bringen.


1
 
 Zeitzeuge 25. Februar 2021 
 

Frage: Was haben eigentlich unsere getrennten Brüder (und Schwestern),

vgl. hierzu das Vorwort zum Ökumenismusdekret

des II. Vatikanums, 1. und 2. Absatz,

getan, um die Trennung zu überwinden?

Wir haben vor dem Konzil für die Wiedervereinigung

im Glauben gebetet und niemand kann theologisch

begründet behaupten, daß das falsch war.

Leider trennt uns immer noch viel mehr, als uns

gemeinsam ist, vgl. die verschiedenen Predigten

im Link von Professor Dr. Georg May!

Nochmals a.d. Ökumenisdekret:

"..aber sie weichen voneinander ab und gehen

verschiedene Wege, als als ob Christus selber

geteilt wäre.... ."


Ein "Ökumenismus ohne Wahrheit" (Lortz) ist

aber ein Irrweg, dann versuchen Blinde, Blinde

zu führen, was dann geschieht steht bei

Math 15,14.......... .

www.glaubenswahrheit.org/predigten/reihen/199402/


4
 
 lakota 25. Februar 2021 
 

"Der Film zeigt die heuchlerischen Moralvorstellungen eines Priesters und Lehrers, die mit Jesus nichts gemein haben.“

Wann habe ich zum letztenmal einen Film gesehen, der einen Priester zeigt, der sich aufreibt für seine Gemeinde, der immer für andere da ist - und nichts als Undank erntet.
Sowas gibt es tatsächlich auch noch - eignet sich wohl nicht für einen Film!


4
 
 pjka 25. Februar 2021 

Ökumene

hat aus Sicht der Weltkirche eher wenig mit Protestantischen Kirchen zu tun. Vor allem in Deutschland wird das gerne übersehen. Rom sucht vor allem eine Verständigung mit der Orthodoxie, die größer ist und von denen uns hauptsächlich das Primat des Papstes trennt. Rom wird diese Kluft sicher nicht mit Zugeständnissen an PRotestantische Kirchen vergrößern.


2
 
 Katholikheute 25. Februar 2021 
 

Viele Filme

heute sind reine Propagandafilme. Dieselben Menschen heben den Finger und zeigen auf Göbbels und Leni Riefenstahl und dann setzen sie sich hin und erbauen sich an den Propagandafilmen von heute.
Der Kampf dagegen geht, wie vor 2000 Jahren bereits, bis aufs Blut.


5
 
 Chris2 25. Februar 2021 
 

"Nahtstelle"

Es gibt im wesentlichen drei Kategorien von Katholiken: Die, denen die Lehren des Sohnes Gottes und seiner Kirche noch etwas bedeuten, die, die zwar noch irgendwie glauben, sich aber ihren eigenen Glauben zusammenzimmern (und ersteren aufzwingen) und die, die Gott für tot oder im Dauerurlaub halten und nur des reichlich fließenden Geldes oder aus Rücksicht auf ihre Familie nicht aus der Kirche austreten. Was letztere skurrilerweise mit manchen tief Gläubigen gemeinsam haben, die ihre Kirchensteuer nicht lânger für kirchenfeindliche Zwecke (z.B. Verwüstung von Altarräumen), Institutionen (ZdK, BDKJ...) und "Prozesse" oder gar von Kreuzverleugnern für Schlepper und Schleuser ("Seenotrettung") verschleudert sehen wollen...


3
 
 SpatzInDerHand 25. Februar 2021 

Boah, ist das ärgerlich!!!


4
 
 girsberg74 25. Februar 2021 
 

Stimmt es,

dass dieser Film von der EKHN in die Ökumene eingearbeitet werden soll?


0
 

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