Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

"Das war die Edith" - Wie ich Edith Stein in Breslau "begegnete"

9. August 2021 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


9. August ist der Gedenktag der Hl. Edith Stein, Patronin Europas - "'Dort, wo Sie gerade sitzen, das war der Lieblingsplatz von Edith Stein'... Ich war wie von einem Blitz getroffen." Von Isabella Gräfin von Kageneck


Linz (kath.net)
In diesen Tagen fallen zwei Ereignisse mehr oder weniger aufeinander. In den letzten Juli- und ersten Augusttagen des Jahres 2016 bin ich gemeinsam mit einer Pilgergruppe aus meiner Heimatpfarre nach Polen zum Weltjugendtag aufgebrochen. Nun kam am 9. August wieder der Gedenktag an die heilige Edith Stein, die an diesem Tage vor 75 Jahren in Auschwitz ermordet wurde.

Um ehrlich zu sein: Einer der Hauptgründe, warum ich mich damals entschlossen hatte zum Weltjugendtag zu fahren, war Edith Stein und unser Besuch in ihrem Elternhaus in Breslau. Ich kann rückblickend gar nicht mehr genau sagen, wann ich Edith zum ersten Mal „begegnete“. Es muss ungefähr um die Zeit gewesen sein, als ich meine alte Wirkungsstätte, die Politik, verlassen hatte und den beruflichen Neuanfang im Lehrerberuf gewagt habe, der mir – ich habe darüber bereits geschrieben – unsagbar schöne Momente der Erfüllung geschenkt hat. Auf einmal war sie da. Edith, meine Dozentin, meine Kommilitonin, meine Seelenführerin und meine Freundin. Auf einmal war dort jemand, eine Heilige, die genau wie ich ohne irgendeine pädagogische Vorbildung in den Schuldienst fand. Und sie half mir von der ersten Minute an, mit ihren Texten, ihrer Fürsprache und mit ihrem Dasein.


Am Abend vor unserer Fahrt in ihr Elternhaus nach Breslau sagte ich ihr, wie traurig ich sei, dass wir uns nicht so unterhalten könnten von Angesicht zu Angesicht, so wie ich mich mit einer „normalen, realen“ Freundin hier auf Erden treffen könne. Auch als wir zur Haustür hereinkamen, dachte ich, wie schön es jetzt doch wäre, wenn sie uns mit ihrer frohen Art die Tür geöffnet hätte.

Nachdem wir einen Vortrag über Edith gehört hatten und uns im Haus umschauen konnten, wurden wir zu einem kleinen Imbiss in den Garten und den kleinen Innenhof eingeladen. Es war ein herrlicher und warmer Sommertag in Breslau und wir waren alle froh, etwas verschnaufen zu können. Schon als ich noch auf der Treppe stand, die zum Garten hinunterführte, fiel mir eine wunderschöne große Kastanie in der hinteren linke Ecke des Gartens auf. Neben dem Stamm stand ein Eckstein, der im Schatten der Kastanie stand. Ich kann nicht genau sagen, was es war. Aber irgendetwas zog mich zu dieser Kastanie und zu diesem Stein hin. Meine Gruppe eilte sofort zu den Getränken, während ich mein ruhiges und etwas abgeschottetes Plätzchen im Schatten der Kastanie auf diesem Stein fand. Ich hatte mich gerade dort hingesetzt, als ganz plötzlich eine Mitarbeiterin aus dem Haus auf mich zukam und meinte: „Dort, wo Sie gerade sitzen, das war der Lieblingsplatz von Edith Stein. Sie liebte diese Kastanie und schrieb einmal, dass dies einer ihrer Lieblingsorte gewesen sei.“ Ich war wie von einem Blitz getroffen. Mein Herz schlug auf einmal höher und ich war plötzlich so glücklich. Ich spürte, dass sie da war. Jetzt. Hier. In diesem Moment. Bei mir. Auf einmal ließ mich ein Impuls meinen Rosenkranz aus meiner Tasche holen und ich begann zu beten. Es war, als ob mir Edith auf der anderen Seite des Rosenkranzes entgegengebetet hätte und sich für einen kurzen Moment unsere Seelen in der Mitte getroffen hätten. Tränen rannen über meine Wangen. Es war, als ob sie mir in diesem Augenblick Antwort auf mein Gebet gegeben hätte, indem sie mir sagte, dass wir uns sehr wohl wie zwei Freundinnen treffen und unterhalten könnten, dass wir nicht wirklich getrennt seien und dass sie mir näher sein könne, als so mancher Mensch hier auf der Erde.

In einem Kapitel ihrer Kreuzeswissenschaft schreibt sie dazu: „Eine Berührung von Person zu Person ist nur im Innersten möglich; durch eine solche Berührung gibt eine Person der andern ihre Gegenwart kund. Wenn man also in dieser Weise sich innerlich berührt fühlt, so ist man mit einer Person in lebendiger Fühlung.“

Nach dem Besuch im Elternhaus brachen wir zur Michaeliskirche auf, wo Edith immer die heilige Messe besucht hatte, wenn sie in Breslau war. Dort feierten wir eine kleine Eucharistiefeier. Edith war mir die ganze Zeit präsent und ich hatte eine solche Freude auf die Eucharistie. Zum ersten Mal begriff ich wirklich, dass wir in der heiligen Eucharistie mit allen Lebenden, Verstorbenen und den Heiligen um den Altar versammelt stehen. Für wenige kurze Augenblicke sind wir alle dort in Christus verbunden. Diese Erkenntnis war das zweite Geschenk, das Edith mir machte.

Nach meiner Rückkehr aus Polen, fuhren mein Mann und ich in den Kölner Karmel. Ich erzählte der dortigen Priorin Sr. Ancilla von meinem Erlebnis in Breslau. Wir beide fielen uns lachend und froh in die Arme und mit Tränen in den Augen sagte Sr. Ancilla: „Das war die Edith.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 anjali 9. August 2021 
 

Edith Stein

Eine Mystische Erfahrung!


2
 
 Chris2 9. August 2021 
 

Eine wirklich wunderbare Erfahrung

Weil der Kirche seit Hochhuts unsäglichem "Stellvertreter" immer wieder ein Schweigen zum Holocaust vorgeworfen wird, sei ergänzt, dass Edith Stein als Reaktion auf einen Protesthirtenbrief der katholischen Kiche der Niederlande gegen die Judendeportationen verhaftet wurde. Zuvor hatte das nationalsozialistische Regime noch zugesagt, Konvertiten aus dem Judentum zu verschonen, falls die Kirche schweigt. Aber sie tat es nicht. Pius XII. hat nach der Verhaftungswelle, so berichtet seine Haushälterin Sr. Pasqualina, eine bereits verfasste Enzyklika (weitaus schärfer formuliert als "Mit brennender Sorge") dem Feuer überantwortet. Parallel liefen ohnhein die Rettungsaktionen für Juden, für die teils sogar die Klausur aufgehoben worden war. Ein damals derart unvorstellbarer Vorgang, dass selbst die Gestapo nicht auf die Idee kam, dort nachzusehen. Der Historiker Pinchas Lapide zählte in "Rom und die Juden" übrigens mehrere hunderttausend durch die Kirche bzw. Katholiken gerettete Juden.


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Roma locuta - causa (non) finita?
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  13. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  14. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  15. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz