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Sie war eine Partykönigin, eine 10-fache Mutter und eine Ordensfrau

5. Jänner 2022 in Spirituelles, 4 Lesermeinungen
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Schwester Maria Joseph von der heiligen Dreifaltigkeit (1928-2021) - „Das Leben dieser außergewöhnlichen Frau zeigt, welche Änderungsmöglichkeiten, aus dem Glauben heraus, in jedem von uns schlummern können.“ Gastbeitrag von Elmar Lübbers-Paal


Springfield (kath.net) „Sie trank, sie rauchte, sie spielte Karten, sie hatte tausende Freunde, sie raste wie eine Wilde mit ihrem Auto durch die Gegend“, so beschreibt ihr jüngster Sohn, Mark Miller, seine Mutter, die am 5. Juni 2021, mit 92 Jahren als Unbeschuhte Karmelitin verstorben ist. Das Leben dieser außergewöhnlichen Frau zeigt, welche Änderungsmöglichkeiten aus dem Glauben heraus in jedem von uns schlummern können.

Es ist der 30. Oktober 1928, als Mary Ann Russell in San Francisco geboren wird. Ihre Eltern sind der Vorsitzende einer außerordentlich erfolgreiche Eisenbahngesellschaft, Donald J. Russell und seine Frau Louise Herring Russell. Seit ihre Schwester, noch im Kindesalter stirbt, wächst Mary Ann als Einzelkind auf. Es ist ihr vergönnt exklusive Schulen zu besuchen, wie die Spence School in New York und das Mills College in Oakland. Ihre Eltern führen, auch im religiösen Sinne, ein streng und pflichtbewusstes Leben. Vielleicht ist es gerade dieser prägende Einfluss der Eltern, der der junge Frau feste Prinzipien und ein immer vorhandenes Maß an Glaubenstreue bewahrt. Finanziell ist Mary Ann gut gestellt und kann sich vieles leisten. Das ändert sich auch nicht, als sie mit 20 Jahren, am 15. Juni 1948, den leitenden Angestellten Richard Kendall Miller heiratet, der später sogar zum Vizepräsidenten der Energiegesellschaft „Pacific Gas and Electric Company“ aufsteigt.

Mary Ann führt das Leben einer „High Society Lady“. Umgeben von vermögenden Menschen mit Prominentenstatus besucht sie Opern, unternimmt ausgedehnte Kreuzfahrten, kauft für ihr Leben gern Mode ein und genießt Skiurlaube. Auch Tauch- und Archäologiereisen gehören zu den Freizeitaktivitäten des Ehepaares Miller. Mary Anns Schuhkollektion, so berichtet einer ihrer Söhne, hätte sogar die ehemalige First Lady der Philippinen, „erbärmlich aussehen“ lassen. Doch trotz all ihrem Luxusleben, vergisst sie doch die Bedürftigen nicht. Für die vielen Wohltätigkeitsveranstaltungen die sie mitgestaltet oder sogar selbst ins Leben ruft, braucht sie einen eigenen Terminkalender. Zuletzt sind es 22 Organisationen für die sie sich engagiert. Auf ihren legendären Partys geben sich Prominente gerne ein Stelldichein. Zu ihnen gehören auch Katholiken, wie Schauspielerin Loretta Young und Dolores Hope, Frau des Komikers Bob Hope. Auch Nancy Reagen, die Komikerin Phyllis Diller und die aus der bekannten Winzerdynastie stammende Marie Gallo gehört zu ihren Freundinnen.


Trotz ihrer berauschenden Feste, die ihr den Titel „Partykönigin“ einbringen, bewahrt sie stets den Familiensinn und bleibt treue Christin. Im Laufe ihrer Ehe erblicken 10 Kinder (5 Jungen und 5 Mädchen) das Licht der Welt.

Als ein Enkelkind erkrankt und operiert werden muss, legt sie das Gelübde ab, ein Jahr lang, jeden Tag, die Heilige Messe mitzufeiern, wenn alles gut verläuft. Das Kind wird wieder völlig gesund und seit jener Zeit nimmt sie täglich am Heiligen Messopfer teil. Verreist sie in eine Gegend, wo es vermutlich keine katholische Kirche in der Nähe gibt, lässt sie einen Priester mitreisen, der ihr und ihrer Familie den täglichen Gottesdienst zelebriert.

Als ihr Mann 1984 an Krebs stirbt, kommt sie zu dem Entschluss Ordensschwester werden zu wollen. Es gibt zwar eine Meldung, wonach sich das Ehepaar schon in jungen Jahren versprochen haben soll, dass, wenn der andere Partner stirbt, der Überlebende ins Kloster eintreten wird. Einen Beweis für diesen frühen Schwur gibt es bislang jedoch nicht. Demnach ist es tatsächlich so, dass sich Mary Ann von ihrem bisherigen Leben verabschieden will. Sie bereitet sich auf das Klosterleben vor. Ihr jüngstes Kind ist längst Volljährig und studiert Jura, als es zu dieser Überlegung kommt.

Ihr Tochter Casey meint über diesen Entschluss ihrer Mutter: „Ich denke es war eine gute Wahl für sie, weil Mittelmäßigkeit nicht der zweite Vorname meiner Mutter war“. Laut Todesanzeige, war der Glaube, der „Mittelpunkt ihrer Ehe“. Mit dem Tod des Ehemannes, scheint es für die überzeugte Katholikin nur folgerichtig, nun den Glauben zu ihrem einzigen Mittelpunkt zu machen.

In Vorbereitung auf das Klosterleben verkauft sie ihre Habe und spendet ihr Vermögen für gemeinnützige Organisationen und Projekte. Ihr großes Haus mit neun Schlafzimmern, in der Bucht von San Francisco, kauft Lars Ulrich, der Mitbegründer und Schlagzeuger der Metal-Band „Metallica“.

In ihrem Freundeskreis stößt der bevorstehende Klostereintritt auf viel Unverständnis. Es zeigt, so ihre Kinder, dass sich die Prominenten nicht gern mit ihrem eigenen Lebensziel und der Endlichkeit des Lebens befassen möchten, was wohl der wahre Grund ihrer distanzierenden Äußerungen seien mag.

Für Mary Ann ist das letztliche Ziel im Leben eines Menschen klar: Der Himmel! Doch wie sollte sich eine Prominente Lady aus der illustren Gesellschaft standesgemäß verabschieden? Mit einer Mega-Party! Vor der „strengen Einfriedung“ und dem „besinnlichen Gebet“ lädt Mary Ann zu einer Abschiedsparty, mit 800 Anwesenden, ins Hilton-Hotel ein. Um bei den Menschen gesehen zu werden, befestigt sie einen Heliumballon, mit der Aufschrift „Hier bin ich“, an sich. In ihrer Abschiedsrede verkündete sie freimütig: „Das erste Drittel meines Lebens habe ich mir selbst gewidmet, das zweite Drittel meinen Kindern und das letzte Drittel wird meiner Seele gewidmet sein“.

Ihren trockenen Humor behält sie bei. Laut ihrer Freundin Marie Gallo soll sie, als sie an die Klosterpforte klopfte, getreu einem amerikanischen Halloween-Brauch, „Hier bin ich. Süßes oder Saures“, gerufen haben.

So tritt sie in das, streng in Klausur lebende, Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen in Des Plaines, Illinois, ein. Ein Sohn tröstet seine Schwester, beim Gedanken über den Klostereintritt der Mutter, mit den Worten: „Du verlierst keine Mutter. Du gewinnst eine Schwester“! Mitschwestern berichten von der Frohnatur von Schwester Mary Joseph, was sich beispielhaft beim Spielen mit den Klosterhunden zeigt, wobei sie, was nicht gern gesehen wird, „Stöckchen wirft“. Ihr Klosteralltag gleicht denen ihrer Mitschwestern. Gebet, geistliche Lesungen, Meditation und das Herstellen von Rosenkränzen in Handarbeit gehören zu den täglichen Abläufen.

Im Kloster lebt sie völlig zurückgezogen und empfängt nur wenige Male Besuch von ihren Angehörigen und dann nur im Sprechzimmer, von einem dicken Gitter getrennt. Die wenigsten Großkinder hat sie kennengelernt. Ihre Urenkel hat sie nie auf dem Arm getragen.

Eine Tochter gibt auf Nachfrage an, dass ihr bei Besuchen die Umarmung mit der Mutter nicht wirklich gefehlt habe, denn, nach der Erlaubnis, haben sich die beiden mit den Fingern durch das Gitter berühren dürfen. Schwester Mary Joseph, wie Mary Ann im Orden hieß, versprach dafür zu beten, dass ihre Kinder in den Himmel kommen. Nun erfüllt sie dieses Versprechen von einem anderen Ort aus. Schwester Mary Joseph von der Heiligsten Dreifaltigkeit hinterlässt, neben ihren Kindern, 28 Enkel und 16 Urenkel. Eine, von Mary Ann gegründete, wohltätige Familienstiftung wird von dreien ihrer Kinder betreut.

Archivfoto: Mary Ann Russell als Ordensfrau


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Lesermeinungen

 lamwool 19. Februar 2022 
 

Problematik von Gelübden

" legt sie das Gelübde ab, ein Jahr lang, jeden Tag, die Heilige Messe mitzufeiern, wenn alles gut verläuft. Das Kind wird wieder völlig gesund " Was hätte sie wohl getan, wenn das Kind nicht gesund geworden wäre? Für mich sind Gelübde sehr problematisch, denn man kann doch mit Gott nicht handeln!
@Bibelfreund
Zu welchem Zweck braucht denn die Kirche 'SOLCHE'
Frauen. Ich habe das Gefühl, viele Frauen werden erst geehrt und zitiert, wenn sie verstorben sind. Man nehme nur Hildegard von Bingen oder Theresa von Avila. Sehr gescheite und gebildete Frauen! Ob die aber zu Lebzeiten in der Kirche etwas zu sagen hatten, wage ich zu bezweifeln.
Das sind so meine Gedanken.


0
 
 Adamo 5. Jänner 2022 
 

Mary Ann Russell hat ganz klar erkannt,

worauf es im Leben ankommt. Sie trat nach einem
vollen unbeschwerten Leben in einen Frauenorden ein als Schwester Mary Joseph und richtet ihr Leben voll und ganz nach Gott ihrem Herrn aus.

An ihr könnten sich die Emanzenzen der
sog."Maria 2.0" ein Vorbild nehmen.

Denn das künftige EWIGE LEBEN, auf das sich Mary vorbereitet, hat kein Ende!


2
 
 bibelfreund 5. Jänner 2022 
 

DAS waren Frauen

Da sage einer, Frauen haben im Katholizismus nichts zu melden. SOLCHE Frauen braucht die Kirche, keine Mainstream-Gender-Quoten-Emanzen zur Selbetdarstellung und Selbstverwirklichung auf Synodalen Irrwegen! Und die gibt es nach wie vor: Frauen, die Jesus dienen wollen und nicht sich selbst. Leider (auch) bei Männern heute Mangelware….


5
 
 girsberg74 5. Jänner 2022 
 

Eine verheißungsvolle Geschichte

für meinen ruhigeren Abend.


2
 

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