Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Experte: Kyrill hat die ukrainische orthodoxe Kirche verloren

22. Juni 2022 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Salzburger Orthodoxie-Experte Prof. Winkler: "Kaum vorstellbar, dass sich auf dem Staatsgebiet der Ukraine noch Orthodoxe zur russischen Kirche bekennen werden" - Spannungen im Hintergrund im Moskauer Patriarchat müssen enorm sein


Wien/Salzburg  (kath.net/KAP) Der Moskauer Patriarch Kyrill hat die orthodoxe Kirche in der Ukraine schon jetzt verloren und damit das Gegenteil davon erreicht, was er mit seiner Unterstützung des Angriffskrieges wollte. Davon zeigt sich der Ostkirchenexperte und Vorsitzende der Salzburger Pro Oriente-Sektion, Prof. Dietmar Winkler, in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Furche" überzeugt. Es sei "kaum vorstellbar, dass sich auf dem Staatsgebiet der Ukraine noch Orthodoxe zur russischen Kirche bekennen werden - ausgenommen der Teile, die von Russland besetzt bleiben - und dass sie sich einem Oberhaupt zugehörig sehen, das die Propaganda eines Angriffskriegs auf ihr Land befeuert und als Kirche imperiale Ansprüche stellt".

In der Ukraine gibt es aufgrund der (kirchen-)politischen Umstände zwei orthodoxe Kirchen: die selbstständige (autokephale) Orthodoxe Kirche der Ukraine und die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP). Zweitere gehört laut Prof. Winkler zu den großen Leidtragenden des Krieges: "Die meisten Kirchen, die durch Artillerie und Bomben bisher zerstört wurden, gehören der UOK-MP. Die Gläubigen sind traumatisiert. Ihre Geistlichen gewähren ihnen Schutz in den Kellern der Kirchengebäude, während ihr Patriarch den Angriffskrieg aktiv ideologisch unterfüttert." Das Oberhaupt der UOK-MP, Metropolit Onufrij, habe, anders als Kyrill, umgehend und in "beeindruckender Weise" den russischen Angriff von Beginn an verurteilt. Er forderte sowohl seinen Patriarchen als auch Präsident Wladimir Putin auf, den Krieg zu beenden. Die UOK-MP sei in einer unerträglichen Situation. "Sie verurteilt den Krieg, ist aber Opfer der russischen Aggression und wird von ihrem eigenen Patriarchen Kyrill im Stich gelassen. Zugleich wird sie in der Ukraine als zu Moskau gehörig wahrgenommen", so Winkler.


In einem Landeskonzil hatte sich die UOK-MP kürzlich für völlig unabhängig vom Moskauer Patriarchat erklärt. Wenige Tage später hatte sich die Russisch-orthodoxe Kirche die drei Diözesen der UOK-MP auf der Krim einverleibt. Gleiches werde in den besetzten Gebieten auf dem Donbass geschehen, zeigte sich Winkler überzeugt. Dies seien jene Gebiete, wo das Moskauer Patriarchat nun direkt Zugriff habe. Eine weitere Annäherung der beiden orthodoxen Kirchen innerhalb der Ukraine bis hin zur Vereinigung hielt er trotz aller anstehenden Schwierigkeiten für "nicht abwegig".

Nachsatz: "Die Kirchen werden in der Ukraine gemeinsam eine große Versöhnungsaufgabe erfüllen müssen."

Metropolit Hilarion kein Kriegstreiber In der Russisch-orthodoxen Kirche hätten sich die Ereignisse zuletzt auch überschlagen, so Winkler, der in diesem Zusammenhang u.a. auf die Absetzung von Metropolit Hilarion (Alfejew) als Leiter des Moskauer Außenamtes hinwies. - "Man kann davon ausgehen, dass nur die Spitze des Eisbergs russisch-orthodoxer Turbulenzen sichtbar ist. Die Spannungen im Hintergrund müssen enorm sein." Hilarion sei die rechte Hand Kyrills gewesen, "der Chefstratege im Hintergrund, die Stimme seines Patriarchen in der Öffentlichkeit und Ökumene, mit besten Kontakten zu Putin". Noch wenige Tage vor dem Überfall auf die Ukraine sei er vom russischen Präsidenten mit einem Orden ausgezeichnet worden.

Die Versetzung nach Budapest, wo es nur wenige russisch-orthodoxe Pfarren gibt, sehe zweifellos nach Degradierung aus. Gut möglich freilich, "dass Hilarion auch auf eigenen Wunsch nach Budapest wollte, weil er die Ukrainepolitik seines Patriarchen nicht mittragen konnte", mutmaßt Winkler: "Vielleicht macht Kyrill aber in einer Phase der Erosion seiner Kirche die Reihen dicht, umgibt sich vermehrt mit Hardlinern und entledigt sich jener, die ihn seiner Meinung nach zu wenig unterstützen." Zumindest könne man über Hilarion in keiner Weise sagen, er sei ein Kriegstreiber.

 

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ukraine

  1. Neue Aufregung rund um Franziskus-Äußerung zur Ukraine - Mut zur 'weißen Fahne'?
  2. Bischof von Odessa: "Wir kämpfen weiter, wir haben keine andere Wahl"
  3. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  4. Selenskyj berichtet von erneutem Telefonat mit dem Papst
  5. Ukraine-Krieg: Patriarch Bartholomaios spricht Selenskyj Mut zu
  6. «Ich komme nicht, um zu weinen!»
  7. Ukraine leitet Strafverfahren gegen 'KGB-Patriarch' Kyrill ein
  8. Russland lässt jeden 6. Bewohner eines ukrainischen Dorfes durch Raketenangriff ermorden
  9. Caritas-Logistikzentrum in Lwiw durch russischen Angriff zerstört
  10. Von Russen verschleppt - Papst erhielt Gebetbuch von vermissten ukrainischen Ordensleuten






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  14. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz