Klosterneuburgs 'Kirchenfledermäuse' wieder auf Sommerurlaub

19. Juli 2012 in Österreich


Großes "Wuseln" unter dem Stiftsdach mit 150 Tieren samt ebenso viel Nachwuchs - "Fliegende Untermieter" kommen seit Jahrzehnten und bleiben Ordensmännern auch nach Dachrenovierung erhalten


Wien (kath.net/KAP) Unruhig geht es derzeit am Dachboden im Stift Klosterneuburg zu: Seit Jahrzehnten haben hier bis zu 150 "Kirchenfledermäuse" ihr Sommerquartier, sie hängen im nordwestlichen Eck von den Dachsparren. Die meisten der "Großen Mausohren" sind Weibchen und haben jetzt Junge - somit gibt es insgesamt nun fast doppelt so viele Fledermäuse als sonst unter dem Stiftsdach. Da wuselt es mitunter ordentlich, wissen die Augustiner Chorherren bereits aus Erfahrung und nehmen bei der Renovierung des Daches am Barocktrakt Rücksicht auf ihre "fliegenden Untermieter": "Mit den Arbeiten wird gewartet, bis die Tiere das Sommerquartier verlassen haben", so das Stift in einer Aussendung am Mittwoch.

Auch bei der folgenden Neudeckung des Daches wird auf die "Kirchenfledermäuse" nicht vergessen: Die alten Dachsparren werden innen am neuen Unterdach befestigt, "damit die Tiere nächsten Sommer wieder ihre altbekannten Plätze finden können", erklärten die Ordensmänner. Auch das Ein- und Ausflugsloch der Fledermäuse unter einer Dachverschneidung bleibt erhalten.

"Myotis myotis" lautet die lateinische Bezeichnung für die "Großen Mausohren", die im Sommer große Dachböden als Quartier bevorzugen und zu den größten heimischen Arten zählen. Im süddeutschen Raum gilt diese Art als ausgestorben, in Österreich steht sie unter besonderem Schutz. Auf der Jagd nach Insekten fliegen die Tiere bis zu 20 Kilometer weit, das Jagdrevier kann ein Ausmaß von einigen hundert Quadratkilometer betragen. Überwintert wird nach einer Paarungszeit im Herbst schlafend in Kellergewölben oder in Höhlen mit möglichst gleichbleibender Temperatur. (Infos: www.stift-klosterneuburg.at.

Stift Klosterneuburg


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