Slowenien: Kirche reagiert offensiv auf Medienuntergriffe

5. Oktober 2012 in Aktuelles


Rechtliche Schritte nach faktenmäßiger Widerlegung der medialen Gerüchte über Kardinal Rode - Auch an der zweiten Front, den Anschuldigungen gegen Laibachs Erzbischof Stres, scharfe Klarstellung


Laibach (kath.net/KAP) Die Kirche in Slowenien reagiert mit Genugtuung und rechtlichen Schritten auf die faktenmäßige Widerlegung der medialen Gerüchte über Kardinal Franc Rode und geht auch an der zweiten Front, den Anschuldigungen gegen den Laibacher Erzbischof Anton Stres, in die Offensive. Wie der Pressesprecher der Slowenischen Bischofskonferenz, Andrej Saje, am Mittwoch "Kathpress" gegenüber sagte, bereite Kardinal Rode mehrere Klagen vor. Sie richten sich gegen die Zeitung "Delo", die von einer angeblichen Vaterschaft berichtet hatte, sowie gegen den für die Gerüchtverbreitung maßgeblichen Journalisten. Ein DNA-Test hat ergeben, dass der als "Sohn" Rodes bezeichnete Münchner keine genetische Verwandtschaft mit dem emeritierten slowenischen Kurienkardinal hat.

Saje nahm auch zu den medialen Anschuldigungen der Zeitung "Dnevnik" gegen den Laibacher Erzbischof Anton Stres Stellung. Die Vorwürfe beziehen sich auf die Zeit, als Stres Weihbischof in Marburg (Maribor) war (2000-2006). Demnach soll Stres eine maßgebliche Rolle in dem Finanzskandal gespielt haben, der 2011 zum Rücktritt von Erzbischof Franc Kramberger geführt hatte.

Die Stres betreffenden Anschuldigungen seien nicht zutreffend; man konstruiere eine Zuständigkeit, die in dieser Form nicht gegeben gewesen sei, so Saje. Die Erzdiözese Marburg war 2011 wegen Beteiligungen an Problem-Firmen - sie mussten teilweise Insolvenz anmelden - auf einem Schuldenberg sitzen geblieben. Saje wies auch darauf hin, dass in gewissen Medien offenbar der Wille, kirchlichen Amtsträgern Böses zu unterstellen, sehr ausgeprägt sei. Dies sei sehr zu bedauern.

In einer Erklärung der Erzdiözese Laibach von Donnerstag wird betont, dass die 2011 in Insolvenz geschlitterten Investmentfonds wie auch die wirtschaftlichen Gesellschaften eigene Vorstände und Aufsichtsräte gehabt hätten, die für die Entscheidungen über Verwaltung, Investitionen und Kredite verantwortlich gewesen seien. Die von Ordinarien, Koadjutoren bzw. Weihbischöfen untergeschriebene Verträge seien mit der "Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmannes" geprüft worden. "Alle haben gewissenhaft, ehrlich und gutgläubig gehandelt. Die Entscheidungen standen in Einklang mit den Gutachten von internen und externen Fachdiensten und jenen kompetenter Fachleute", heißt es: "Die wesentlichen Entscheidungen, die dann für die finanziellen Konsequenzen der Erzdiözese Maribor ausschlaggebend sein sollten, wurden von den Geschäftsführern der wirtschaftlichen Gesellschaften getroffen."

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