Slowakei: Zeitung entschuldigt sich für Vorwürfe gegen Erzbischof

25. Oktober 2020 in Aktuelles


Jahrelanger Rechtsstreit zwischen Wochenzeitung "Tyzden" und emeritiertem Erzbischof Sokol beendet


Bratislava (kath.net/KAP) Nach einem elfjährigen Rechtsstreit hat sich die slowakische Wochenzeitung "Tyzden" beim früheren Erzbischof von Trnava, Jan Sokol (87), für unwahre Behauptungen bezüglich seiner Geldgebarung entschuldigt. Die angesehene Wochenzeitung hatte 2009 den damals gerade emeritierten Erzbischof beschuldigt, eine große Summe kirchlicher Gelder auf das Konto eines ehemaligen Agenten des kommunistischen Staatssicherheitsdienstes überwiesen zu haben. Sokol klagte daraufhin auf Schädigung seiner Persönlichkeitsrechte.

Der Prozess zog sich über zahlreiche Instanzen vom Bezirksgericht in Trnava bis zum obersten Verfassungsgericht. Letzteres hob schließlich die vorherige Abweisung von Sokols Klage auf und verwies das Verfahren zurück an das Bezirksgericht. Die Höchstrichter hatten konstatiert, die ehrenrührige Behauptung der Zeitschrift sei niemals belegt worden.

Angesichts seines hohen Alters stimmte Sokol dieser Tage einem Vergleich in der Causa zu. Die Zeitung entschuldigte sich in der Folge öffentlich für ihren Bericht vom 25. Mai 2009, die darin enthaltenen Informationen seien "unwahr" gewesen und ihre Korrektheit "nicht belegt worden". Der emeritierte Erzbischof verzichtete dafür auf Schadensersatz. Hätte Sokol dem Vergleich nicht zugestimmt, hätte sich der Prozess über weitere Jahre hinziehen können, berichtete der Pressedienst der Slowakischen Bischofskonferenz.

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