Er gab ihnen das Gesetz des Lebens zum Erbe

8. Mai 2021 in Familie


Die Theologie des Leibes als Blog - Von C. Klaus - Siebzehnter Blog-Beitrag


Wien (kath.net)

Die Theologie des Leibes offenbart uns den wunderbaren Plan Gottes für die Liebe zwischen Mann und Frau. Einer ewigen Liebe, in der jeder zum Geschenk für den anderen wird. Gott möchte uns die Fülle der Liebe und des Glücks schenken.

Durch Verhütung kann die Sexualität scheinbar ohne Verantwortung und ohne Bindung gelebt werden. Dadurch wird aber auch oft die Sexualität von der Liebe getrennt und mehr zur Lustbefriedigung benützt. Ist unsere Gesellschaft wirklich glücklicher geworden, seit es Verhütungsmittel gibt? Oder hat sie sich immer mehr von dem ursprünglichen Plan Gottes für die menschliche Liebe entfernt? Es verbreitet sich zunehmend eine Mentalität nach dem Motto: „Warum soll ich noch heiraten, wenn ich alles auch so haben kann?“ Wirklich alles? Wo bleibt die Fülle des Lebens, die Gott uns schenken möchte, wenn immer weniger Menschen ganz „ja“ zueinander sagen, wenn es immer mehr Trennungen und zerbrochene Herzen gibt? Aber die Verhütungsmentalität bringt noch ein anderes Problem mit sich: kein Verhütungsmittel ist zu 100 Prozent sicher. Wenn dann ungewollt ein Kind entsteht, ist oft der nächste Schritt die Abtreibung.

Bei jeder Abtreibung gibt es zwei Opfer. Das Kind, das sein Leben verliert, und die Mutter. Zum  Post-Abortion-Syndrom, unter dem Frauen nach Abtreibungen leiden, gehören Depressionen, Schuldgefühle und Alpträume.

Zwanzig Prozent der Paare haben einen unerfüllten Kinderwunsch. Wie sehr würden sie sich über ein Adoptivkind freuen. Aber durch die Abtreibungen gibt es auch fast keine Adoptivkinder mehr. Die abgetriebenen Kinder fehlen in unserer Gesellschaft, in der es immer mehr ältere Menschen als Kinder gibt. Doch die Kinder sind die Zukunft und sie werden eines Tages für die Älteren sorgen.

Das Thema des Lebensschutzes war ein großes Anliegen von Johannes Paul II. Ich bin Kinderärztin und habe das Glück in einem Fach tätig zu sein, in dem den Kollegen der Wert des „Lebens von Anfang an“ bewusst ist. Denn jeder Kinderarzt hat irgendwann auf der Neonatologie um das Leben von einem sehr kleinen Menschen gekämpft, der ohne intensivmedizinische Versorgung nicht überlebensfähig wäre.  Dabei ist es offensichtlich, dass ein Mensch von Anfang an ein Mensch ist, egal wie klein er ist. Daher sind auch meine nicht-gläubigen Kollegen der Meinung, dass Abtreibung eine Kindstötung ist. In meiner Jugend habe ich bei „Jugend für das Leben“ mitgearbeitet. Meine Motivation dafür war der Gedanke, wie viele Babys in unserem Land durch die Abtreibung sterben müssen und wie viele Menschen es gibt, die dieses große Unrecht in unserer Gesellschaft ignorieren. Das hat mich an die Zeit des Nationalsozialismus erinnert, in der sicher auch viele Menschen in unserem Land von den Konzentrationslagern und ihren Gaskammern gewusst haben, aber nicht den Mut hatten, etwas dagegen zu sagen oder zu tun. Denn sie hatten Angst um ihr eigenes Leben. Wer sich heute für den Lebensschutz einsetzt, muss zwar sein Leben nicht riskieren, aber er kann andere Leben retten. Und er ist eine Stimme mehr, die unsere „moderne und humane“ Gesellschaft eines Tages wieder wirklich menschlicher machen wird. Nämlich dann, wenn es so viele Stimmen dafür gibt, dass sie auch die Politik nicht überhören kann. Die Arbeit für den Lebensschutz ist sehr gesegnet und bringt auch im eigenen Leben viele Früchte wie tiefe Freundschaften zwischen den Lebensschützern. Ich möchte diese Jahre des gemeinsamen Einsatzes für etwas so Wichtiges und Gutes und auch die Pro-Life-Märsche etc. in meinem Leben nicht missen und daher gerade die Jugendlichen dazu ermutigen.


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