Französischer Genetiker und Abtreibungsgegner könnte seliggesprochen werden

23. Jänner 2021 in Prolife


Jerome Lejeune entdeckte 1959 die genetische Ursache für das Down-Syndrom - Der praktizierende Kinderarzt setzte sich sehr für das Lebensrecht behinderter Kinder ein


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der französische Genetiker und Abtreibungsgegner Jerome Lejeune (1926-1994) ist einer möglichen Seligsprechung einen Schritt nähergekommen. Wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte, erkannte der Papst dem Wissenschaftler den heroischen Tugendgrad zu. Bekannt geworden war Lejeune (Archivfoto), weil er 1959 die genetische Ursache für das Down-Syndrom entdeckt hatte, ein überzähliges Chromosom 21.

1963 beschrieb der Wissenschaftler zudem das nach ihm benannte "Lejeune- oder Katzenschrei-Syndrom" im frühen Kindesalter. Als Genetiker und praktizierende Kinderarzt setzte sich der Katholik sehr für das Lebensrecht behinderter Kinder ein. Sein Engagement gegen Abtreibung aufgrund pränataler Diagnostik trug ihm teils heftige Kritik von Befürwortern einer weniger rigiden Abtreibungsregelung ein.

Jerome Lejeune empfand es als tragisch, dass er selbst zur Möglichkeit der Pränataldiagnostik beigetragen hatte. Der Franzose galt als Freund Papst Johannes Pauls II. (1978-2005), der ihn zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannte. Ein privater Besuch des Papstes 1997 am Grab Lejeunes bei Paris wurde von einigen Politikern in Frankreich bedauert; dies könne militante Abtreibungsgegner ermutigen, so die Argumentation.

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