Erzbischof Lackner: Kirche ist zu einem "verlässlichen Partner" für die Politik geworden

1. April 2021 in Österreich


Salzburger Erzbischof: Man habe als Kirche im vergangenen Jahr der Pandemie "viel gelernt"


Erzbischof Lackner: Zu einem "verlässlichen Partner" für die Politik geworden

Salzburg (kath.net/KAP) Ostern 2021 wird - Gott sei Dank - anders als im vergangenen Jahr, wo der Lockdown "uns das Volk genommen hat": Insofern blicke er zuversichtlich auf die kommenden Ostertage und die Möglichkeit, wenn auch unter Sicherheitsauflagen, so doch live und mit Gemeinde Ostern zu feiern. Das hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Dienstagabend in einem Live-Talk mit "Salzburger Nachrichten"-Chefredakteur Manfred Perterer betont. Man habe als Kirche im vergangenen Jahr der Pandemie "viel gelernt" und sei - auch Dank der "berechenbaren Rituale" in den Liturgien - zu einem "verlässlichen Partner" für die Politik geworden, sagte Lackner in dem Talkformat "SN - live und direkt".

Zu den wichtigsten "Entdeckungen" zähle etwa die Möglichkeit, durch Live-Streams von Gottesdiensten tausende Menschen in Echtzeit zu erreichen - auch wenn dies eine wirkliche Mitfeier eines Gottesdienstes "live" vor Ort nicht ersetzen könne. Auch deutete der Salzburger Erzbischof die im vergangenen Jahr leicht rückläufigen Austrittszahlen als ein Indiz dafür, dass die Pandemie Menschen dazu gebracht habe, "tiefer zu denken" und die Kirche als einen "Orientierungspunkt" in einer unsteten Zeit zu begreifen. Die Botschaft des Osterfestes in dieser Situation sei indes klar: "Es wird gut ausgehen", schließlich sei Ostern die Feier der Auferstehung und der Zusage Gottes, dass die christliche Hoffnung berechtigt und nicht ohne Grund sei. Hoffnung sei "in der DNA des Christen" eingeschrieben.

Gefragt nach seinen Erwartungen im Blick auf die vom Verfassungsgerichtshof verfügte Novellierung des Gesetzes zur Suizidbeihilfe sagte Lackner, er hege die Hoffnung, dass es man in dem Gesetz alle Vorkehrungen treffe, dass es nicht zu einem Dammbruch komme wie in anderen Ländern, in denen die Zulassung der Suizidbeihilfe das Einfallstor für weitere Lockerungen wurde. "Das muss die totale Ausnahme bleiben", mahnte der Bischofskonferenz-Vorsitzende. Das Sterben müsse "ein ureigenster Akt des Lebens selber" und insofern auch unverfügbar bleiben.

Osterbotschaft: Dornenkrone und Eucharistie

In seiner heurigen Osterbotschaft, die in der aktuellen Ausgabe des "Rupertusblattes" veröffentlicht wurde, unterstrich der Salzburger Erzbischof zudem, dass in den Symbolen von Dornenkrone und Eucharistie "das ganze Ostergeheimnis und somit das Geheimnis unseres Lebens und Glaubens" zusammengefasst sei. Als Symbol für "alles Leid, allen Hohn, den Menschen ertragen müssen oder anderen antun" diene die Dornenkrone; die Eucharistie indes stehe für die Zusage Gottes, dass "selbst in der größten Entstellung des Menschlichen ein Zeichen der Heiligkeit, einer Würde, die nicht von der Meinung anderer abhängt", enthalten sei.

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