Wegen Corona um ein Viertel weniger Taufen in Tschechien

18. April 2021 in Weltkirche


Bischofskonferenz veröffentlicht in Rückblick auf erstes Jahr der Pandemie auch Daten zur Kirchenstatistik 2020


Prag (kath.net/KAP) Infolge der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus wurden in der katholischen Kirche in Tschechien im Vorjahr deutlich weniger Taufen gespendet. Das hat die Tschechische Bischofskonferenz in einem Rückblick auf das erste Jahr der Pandemie auf ihrem offiziellen Onlineportal festgehalten. Demnach wurden laut Kirchenstatistik 2020 nur rund 14.600 Taufen verzeichnet. Das entspricht einem Rückgang um ein Viertel gegenüber dem langjährigen Durchschnitt.

Am stärksten war der Rückgang demnach bei Taufen von Kleinkindern. Das Verhältnis von Kinder- zu Erwachsenentaufen blieb mit 11.300 zu 3.300 zwar annähernd gleich. Der Anteil im ersten Lebensjahr getaufter Kinder sank jedoch deutlich auf 83,7 Prozent aller Taufen. Als ein Hintergrund gilt, dass Eltern von Kleinkindern zur Taufe ihrer Kinder gern ein Familienfest veranstalten und die Tauffeier daher verschoben haben.

Einen insgesamt starken Rückgang gibt es aber auch bei der Zahl der Erwachsenentaufen. So wurde die sich über ein bis zwei Jahre erstreckende Taufvorbereitung durch die Pandemie-Maßnahmen erschwert, und auch der traditionelle Tauftermin für Erwachsene in der Vigil zum Ostersonntag konnte wegen des im Vorjahr zu Ostern geltenden Verbots öffentlicher Gottesdienste nicht eingehalten werden.

Es sei "sehr traurig, dass die Menschen auf die Taufe warten müssen", sagte Stanislav Pribyl, der Generalsekretär der Tschechischen Bischofskonferenz. Schließlich sei die Taufe "ein Sakrament und für das Neugeborene eine Gnade, die es fürs Leben braucht und die man daher nicht zu lang aufschieben sollte". Die Kirche bemühe sich, die Priester und Familien in ihren Bemühungen um einen Empfang des Sakraments auch unter den aktuellen Bedingungen zu unterstützen. Die Familie könne die Feier mit anderen Festen zusammenlegen, "an denen es nach dem Ende der Pandemie gewiss nicht mangeln" werde, so Pribyl.

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