Brutaler Raubüberfall auf Wiener Schulbrüder geklärt: Erzdiözese Wien erleichtert

15. Juni 2021 in Österreich


Der Täter nennt gegenüber der Polizei als Motiv "Hass auf die katholische Kirche" genannt, wobei er selbst keinen Bezug zu den Schulbrüdern habe - Fünf Schulbrüder waren schwer verletzt, einer befand sich monatelang in Lebensgefahr


Wien (kath.net/KAP) "Froh und dankbar" über die Aufklärung des brutalen Raubüberfalls vor zweieinhalb Jahren auf sechs Mitglieder der Schulbrüder in Wien-Strebersdorf ist man in der katholischen Kirche. Durch die von den Ermittlungsbehörden geschaffene klare Faktenlage "fällt hier viel Druck weg", erklärte die Leiterin des interdiözesanen Amts für Unterricht und Erziehung, Andrea Pinz, am Montag gegenüber Kathpress. Dankbar sei sie auch der Ordensgemeinschaft der Schulbrüder gegenüber: Deren große Umsicht habe es möglich gemacht, "den Schulbetrieb in unseren De-La-Salle-Schulen zu jeder Zeit weiterlaufen zu lassen".

Die Tat datiert auf den 27. Dezember 2018 zurück. Damals war der Täter kurz nach Mittag durch die Kirche Maria Immaculata ins angrenzende Gebäude der von den Ordensbrüdern betriebenen De La Salle-Schule eingebrochen. Dabei hat er die Ordensbrüder überwältigt und brutal durch Schläge und Tritte zu Boden gebracht, sie dann in einem nahegelegenen Büroraum weiter misshandelt und allesamt gefesselt und geknebelt. Erst nach vier Stunden konnte einer der Überfallenen seine Fesseln lösen und Hilfe holen. Die Bilanz: Fünf Schulbrüder wurden schwer verletzt, einer befand sich sogar mehrere Monate in Lebensgefahr, zudem wurden auch Bargeld und Wertgegenstände entwendet.

Die "Brutalität und Intensität" des Überfalls sei auch für die Ermittler überraschend gewesen, erklärte Oberst Michael Mimra vom Landeskriminalamt Wien am Montag in einer Pressekonferenz. Dabei hatte vom Täter jahrelang jede Spur gefehlt: Selbst eine Belohnung von 30.000 Euro, die Veröffentlichung eines Phantombildes und ein Fahndungsaufruf in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" hatten zunächst keinen entscheidenden Hinweis gebracht. Dann kam es laut Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, zu einem DNA-Treffer - woraufhin am 11. Mai dieses Jahres der Verdächtige in Zagreb festgenommen werden konnte.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut Chefinspektor Helmut Pöttler vom Landeskriminalamt Wien um einen 49-jährigen Kroaten, der keinen Wohnsitz hat und auf der Straße lebt. Er habe nach seiner Auslieferung bei der mehrere Stunden dauernden Einvernahme den Wiener Ermittlern den Vorfall genau geschildert und die Tat gestanden. Als Motiv habe er "Hass auf die katholische Kirche" genannt, wobei er selbst keinen Bezug zu den Schulbrüdern habe. Den Worten von Staatsanwaltschafts-Sprecherin Bussek zufolge war der Kroate "sehr kooperativ" gegenüber den Behörden.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten


© 2021 www.kath.net