Vatikan überprüft auch die Entwicklungsbehörde

27. Juni 2021 in Weltkirche


Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen wird einer internen Visitation unterzogen.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)

Die verstärkten Kontrollbemühungen des Vatikans erreichen nun auch die Entwicklungsbehörde: Das Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen wird einer internen Visitation unterzogen. Entsprechende Berichte hat der Vatikan bestätigt. Es sei eine "normale Untersuchung der Aktivitäten des Dikasteriums". Sie beginne in den kommenden Tagen und werde vom Erzbischof von Chicago, Kardinal Blase Cupich, geleitet, hieß es. Zuvor hatte die französische Zeitung "La Croix" (Donnerstag) über die anstehende Überprüfung berichtet. Die fünfjährige Amtszeit des amtierenden Sekretärs der Behörde, des französischen Priesters Bruno Marie Duffe, endet demnächst.

Die Untersuchung reiht sich ein in eine Zahl größtenteils vom päpstlichen Presseamt unbestätigter Berichte über interne Visitationen im Vatikan. So war wohl Anfang Juni auf persönliche Bitte des Papstes eine Überprüfung der Kleruskongregation durch den italienischen Bischof Egidio Miragoli angestoßen worden, die bis Monatsende dauern sollte. Dies fiel mit dem altersbedingten Rücktritt des Behördenleiters, Kardinal Beniamino Stella (79), zusammen.

Wenige Tage nach den entsprechenden Berichten ernannte Papst Franziskus den südkoreanischen Bischof Lazarus You Heung-sik zum neuen Leiter der Kleruskongregation. Kardinal Stella soll noch so lange im Amt bleiben, bis der Nachfolger seine neue Aufgabe antreten kann.

Anfang des Jahres hatte der Papst bereits vor dem ebenfalls altersbedingten Leitungswechsel der vatikanischen Gottesdienstkongregration eine Art interne Visitation angeordnet. Er ließ den italienischen Bischof und Vorsitzenden der Liturgiekommission der Italienischen Bischofskonferenz, Claudio Maniago, Mitte März Mitarbeitergespräche führen. Ende Mai berief Franziskus als Nachfolger von Kardinal Robert Sarah (76) an der Spitze der Kongregation den englischen Kurienerzbischof Arthur Roche.

Auch in der Diözese Rom gibt es laut Medien verstärkte Kontrollbemühungen. Anfang Juni wurde berichtet, dass die Diözese vom vatikanischen Generalrevisor Alessandro Cassinis Righini kontrolliert werde. Der Italiener soll demnach den aktuellen und prognostizierten Haushalt überprüfen sowie die Verwaltung der Finanzen, des Vermögens und des Personals. Eine Bestätigung des Vatikans oder der Diözese Rom, deren Bischof Papst Franziskus in Personalunion ist, gab es auch in diesem Fall nicht. Zur Diözese gehören rund 330 Pfarren.

 

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Foto (C) Armin Schwibach


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