Generalvikar: Corona-Trennung in „Geimpfte“ und „Nicht-Geimpfte“ darf keinen Einzug in Kirche halten

4. Dezember 2021 in Deutschland


Augsburger Generalvikar Hacker: Jeder Mensch hat seine eigene Würde unabhängig von seinem Impf-Status – Gottesdienste in Kirchen unserer Diözese sollten daher Raum, ja Heimat für alle bieten und ein weihnachtliches Zeichen gegen Ausgrenzung setzen


Augsburg (kath.net/pba) Das zweite Weihnachtsfest unter Corona-Bedingungen stellt die Pfarrgemeinden im Bistum Augsburg erneut vor große Herausforderungen. Die Pandemie beeinflusst nach wie vor auch das gottesdienstliche Feiern. Bischof Bertram ermutigt daher in einem handschriftlichen Brief, trotz der notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen, Weihnachten froh und unbeschwert zu feiern – „Corona zum Trotz“. Zugleich ist es den Verantwortlichen im Bistum ein Anliegen, niemanden von den Feiern im Weihnachtsfestkreis auszugrenzen.

Die sogar in christlichen Familien schon spürbare Trennung in „Geimpfte“ und „Nicht-Geimpfte“ dürfe keinen Einzug in die Kirche halten, schrieb Generalvikar Dr. Wolfgang Hacker an alle Pfarreien, ausländischen Missionen und Ordensniederlassungen. „Jeder Mensch hat seine eigene Würde unabhängig von seinem Impf-Status.“ Die Gottesdienste in den Kirchen unserer Diözese sollten daher Raum, ja Heimat für alle bieten und ein weihnachtliches Zeichen gegen Ausgrenzung setzen, so Dr. Hacker.

Aufgrund der besorgniserregenden Infektionszahlen und Opfer an Menschenleben, die in den letzten Tagen ein erschreckendes Maß angenommen hätten, sowie bislang nicht erfolgter Änderungen der staatlichen Vorgaben, sahen sich die Bistumsverantwortlichen dazu veranlasst, den Infektionsschutz für Gottesdienste neu zu überdenken und zu ordnen. „Um den Infektionsschutzregelungen die erforderliche Verbindlichkeit zu geben, haben wir die wesentlichen Infektionsschutzelemente in einer Verordnung zusammengefasst, die durch das schon bekannte Infektionsschutzkonzept ergänzt wird“, heißt es in dem Schreiben weiter. Neben der Verordnung und dem Konzept sind zudem die der Verordnung vorangestellten ermutigenden Worte des Bischofs und die Hinweise zu den Möglichkeiten zur Gestaltung der Gottesdienste an Weihnachten dem Schreiben hinzugefügt.

Generalvikar Dr. Hacker ruft die Priester, Diakone, pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie alle, die zur Gestaltung der weihnachtlichen Gottesdienste ihren Teil beitragen dazu auf, diese Texte zum Anlass zu nehmen, „die Feiern in Ihren Gemeinden so vorzubereiten, dass sie in echter Gemeinschaft mit allen und auch in sicherer Weise durchgeführt werden können“. Er schließt mit den Worten: „Geben Sie das Wort des Bischofs bitte, verbunden mit unserem aufrichtigen Dank, an alle mitgestaltenden Frauen und Männer in Ihren Gemeinden weiter. Wir wissen, dass ohne deren tätige Mithilfe Vieles in den Gemeinden nicht mehr möglich wäre.“

Archivfoto Generalvikar Hacker (c) Bistum Augsburg


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