Nach schwerem Kirchenvandalismus in Stuttgart: Tatverdächtiger festgenommen

7. Dezember 2021 in Deutschland


37-jähriger deutscher Obdachloser wurde inzwischen in die Psychiatrie eingewiesen – Er steht im Verdacht, sich Samstagnacht auch in einer S-Bahn vor einer Frau entblößt zu haben


Stuttgart (kath.net) Die Stuttgarter Polizei konnte im Fall des schweren Vandalismus in der evangelischen Johanneskirche einen Tatverdächtigen festnehmen. Er war am Sonntag in der Nähe des Tatortes Polizisten aufgefallen, die gerade mit der Spurensicherung befasst gewesen waren, so berichteten regional und überregional viele Medien. Bei der Kontrolle des 37-jährigen wohnsitzlosen Deutschen fand man in seinen Taschen mehrere elektronische Geräte, die aus einem Diebstahl an einer Stuttgarter Baustelle stammten. Der polizeibekannte Tatverdächtige wurde festgenommen und inzwischen in die Psychiatrie eingewiesen. Es besteht der Verdacht, dass er Samstagnacht auch andernorts randalierte. So soll er einen Bauzaun in einen Gleisbereich geworfen, einen Feuerlöscher aus einer S-Bahn gestohlen und sich in einer S-Bahn vor einer Frau exhibitionistisch betätigt haben. Gemäß Polizeiauskunft soll der Tat keine religionsfeindliche Intention zugrunde liegen.

Die Stuttgarter Kirchengemeinde hat viele Solidaritätsbezeugungen erhalten. Nach Darstellung des SWR sagte die Sprecherin des Stuttgarter Rats der Religionen, Susanne Jakubowski: „Zerstörung von Gotteshäusern ist ein Angriff auf alle Religionsgemeinschaften hier in Stuttgart“.

Die Evangelische Nachrichtenagentur „idea“ berichtette, dass sich der württembergische Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart) entsetzt gezeigt hatte: „Die Verwüstung in der Johanneskirche in Stuttgart ist widerwärtig, die Zerstörung löst Verstörung aus. Mitten in der Adventszeit, in denen Menschen gerade in diesen Tagen der Pandemie und der Verunsicherung, nach Räumen der Orientierung, des Nachdenkens, des Trostes suchen, wird ihnen – zeitweise – ein solcher Ort genommen.“ Es handle sich um einen „Akt exemplarischer Dummheit“. Der evangelische Landesbischof schloss: „Ich fordere den oder die Täter auf: Kehrt um! Entschuldigt euch! Helft die Schäden zu beseitigen!“


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