Werden österreichische Bischöfe wirklich 100 Flüchtlingsfamilien aufnehmen?

23. Dezember 2021 in Österreich


In der bürgerlichen OnlineZeitung "Exxpress" wird Idee der Bischöfe fast einstimmig abgelehnt: "Wenn die Bischöfe 100 Familien aufnehmen wollen, sollen sie das tun. Das beinhaltet die Unterbringung, die Übernahme der Kosten der Mindestsicherung..."


Wien (kath.net)

Die österreichischen Bischöfe haben sich nach einem Appell von Papst Franziskus gestern für die Aufnahme von 100 Flüchtlingsfamilien durch Österreich ausgesprochen. Die Rede ist von einem  "weihnachtliches Zeichen der Solidarität und Humanität”, das gesetzt werden soll. Österreich selbst liegt übrigens seit 2015 europaweit ganz vorne bei der Aufnahme von Flüchtlingen, die Regierung lehnt daher diese Idee seit Monaten ab. In der österreichischen Onlinezeitung "Exxpress", die eher vom bürgerlichen Teil der Gesellschaft gelesen wird und der ÖVP nahesteht, wurde gestern über die Forderung der Bischöfe diskutiert und die Idee der Bischöfe sehr kritisch gesehen.

So meint ein Leser: "Die Kirchenfürsten sollten ihre Palais verlassen und selbst Hilfe vor Ort leisten". Leser  "Erzherzog Johann" schrieb: "Der Herr hat seine Kirche den Förderern der Islamisierung Westeuropas überlassen", "Mücke" meinte: "In nur einem Jahr haben sich die kriminellen Taten gegen Christen und gegen Juden fast VERDOPPELT! Und jetzt sollen die Verfolgten sogar noch mehr ihrer Verfolger aufnehmen und sie rundum versorgen?" Und Leser Leporello ist besonders entrüstet: "Ach nein wirklich, 100 Flüchtlinge nimmt das Milliardenunternehmen Katholische Kirche in Österreich auf? Und für die Kosten dürfen dann wieder die Steuerzahler aufkommen. Man kennt das doch schon seit Langem, die Kirche will unbedingt viele Flüchtlinge ins Land holen und die Steuerzahler dürfen dafür blechen. Es reicht Euer Merkwürden." Leser Rosebud meinte: "Keine dieser Familien wird in einem bischöflichen Palais oder in einem der Klöster oder Stifte untergebracht werden, sondern in von unseren Steuergeldern bezahlten Sozialwohnungen."

Vom Leser "ach was" kam dann die Idee, dass die Bischöfe doch die Flüchtlinge wirklich persönlich aufnehmen sollten, wenn sie das denn möchten: "Wenn die Bischöfe 100 Familien aufnehmen wollen, sollen sie das tun. Das beinhaltet die Unterbringung, die Übernahme der Kosten der Mindestsicherung, die medizinische Versorgung, Integrations – und Sprachkurse, und berufliche Aus- und/oder Weiterbildung. Solange, bis die Familien auf eigenen Beinen stehen und finanziell autark sind. Mit einer Aufnahme durch Österreich und die Bundesregierung hat das eigentlich doch nichts zu tun." Auch andere Leser stimmten der Idee zu.


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