Gold, Weihrauch und Myrrhe

6. Jänner 2022 in Spirituelles


Gedanken des Hl. Bruno von Segni aus einer Predigt zur Erscheinung des Herrn


Rom (kath.net)

Vom Stern geleitet, kamen die Weisen aus dem Morgenland nach Bethlehem und betraten das Haus, in dem die selige Jungfrau Maria mit dem Kind wohnte. Sie öffneten ihre Schätze und brachten dem Herrn drei Gaben dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Damit bekannten sie ihn als wahren Gott, wahren Menschen und wahren König. Es sind die gleichen Gaben, die die heilige Kirche unaufhörlich Gott, ihrem Retter, darbringt. Sie bringt Weihrauch dar, wenn sie ihn im Glauben als den wahren Herrn und Schöpfer des Universums bekennt. Sie bringt Myrrhe dar, wenn sie beteuert, dass er unser Fleisch angenommen hat, um darin zu unserem Heil zu leiden und zu sterben. Sie bringt Gold dar, wenn sie mit Entschiedenheit verkündet, dass er mit dem Vater und dem Heiligen Geist in Ewigkeit herrscht. […] Diese Opfergaben können noch eine weitere, mystische Bedeutung haben.

Bei Salomo steht Gold für die himmlische Weisheit: „Ein begehrenswerter Schatz ist in der Wohnung des Weisen“ (vgl. Spr 21,20). […] Für den Psalmisten ist Weihrauch das Symbol für reines Gebet: „Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf“ (Ps 141(140),2). Denn wenn unser Gebet rein ist, lässt es einen Wohlgeruch zu Gott emporsteigen, der reiner ist als der Duft des Weihrauchs; und wie der Weihrauch sich zum Himmel erhebt, so steigt unser Gebet auf zum Herrn. Myrrhe versinnbildlicht die Abtötung unseres Fleisches. Wir bringen also dem Herrn Gold dar, wenn wir im Licht himmlischer Weisheit vor ihm erstrahlen. […] Wir bringen ihm Weihrauch dar, wenn unser reines Gebet zu ihm aufsteigt; und Myrrhe, wenn wir durch Enthaltsamkeit „unser Fleisch und damit seine Leidenschaften und Begierden kreuzigen“ (vgl. Gal 5,24) und in der Nachfolge Jesu das Kreuz auf uns nehmen.

 

VIDEO: Warum alle berufen sind, zur Krippe zu eilen! Da liegt er, DEIN HEILAND, DEIN RETTER, DEIN ERLÖSER!


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