Polnische Bischofskonferenz bereitet Pastoralinitiative zur Neuevangelisierung vor

17. Jänner 2022 in Weltkirche


„Ziel, das Bild der Kirche neu aufzubauen und den Glauben an die Kirche zu wecken, der heute unter den Gläubigen geschwächt ist“ – Prof. Wielebski zur Weltsynode: Manche befürchten tiefgreifende Lehränderungen


Warschau (kath.net/pl) Die Polnische katholische Bischofskonferenz (KEB) bereitet eine Pastoralinitiative unter dem Titel „Ich glaube an die Kirche Christi“ vor, der – abgekürzt – dem Credo entnommen ist. Das Pastoralprogramm soll im liturgischen Jahr 2022/2023 begangen werden und hat zum „Ziel, das Bild der Kirche neu aufzubauen und den Glauben an die Kirche zu wecken, der heute unter den Gläubigen geschwächt ist“. Das berichtete die landesweit erscheinende katholische Wochenzeitung „Niedziela“ („Der Sonntag“). Im Beitrag wird weiter ausgeführt, dass „dies unter anderem durch Offenlegung und Darstellung der vollen Wahrheit über die Kirche geschehen soll – ihr Mysterium, ihre Entstehung, ihr Wesen, ihre Eigenschaften und ihre Struktur. Dann auch durch die Betonung der heilbringenden Bedeutung der Kirche; dass es dem Heil der Menschheit dient. Darüber hinaus ist es notwendig, den missionarischen Charakter und den Dienstcharakter der Kirche aufzuzeigen.“

Bei einem zweitägigen Treffen der Pastoralkommission der Bischofskonferenz wurden verschiedene Themenbereiche beleuchtet. Bischof Andrzej Czaja, Bischof von Opeln und Vorsitzender der Pastoralkommission, stellte die Frage, ob das Thema des Pastoralprogramm in der gegenwärtigen Säkularisierungswelle in Polen, die besonders Jugendliche betreffe, die Kraft habe, der Neuevangelisierung mehr Gewicht zu verleihen. „Wir fragen uns, wie wir einem jungen Menschen den Wert des Glaubens an die Kirche und den Wert der Kirche zeigen können. Wir werden auf jeden Fall versuchen, dies umzusetzen. Es ist jedoch eine sehr schwierige Aufgabe. Erst wenn der junge Mensch den Wert des Glaubens an die Kirche erkennt, bietet sich die Gelegenheit, ihn in die Tiefe der Wahrheit des Glaubens über die Kirche einzuführen, in dieses ungeheure Geheimnis“. Man könne die Kirche nicht nur auf eine horizontale Ebene herunterziehen, wie man es regelmäßig tue, nicht nur in den Medien.

Der Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz, P. Leszek Gęsiak SJ, bat darum, die Rolle der kirchlichen Medien als Ort sowohl für die Evangelisierung als auch für die Umsetzung des pastoralen Programms nicht zu übersehen.

Tomasz Wielebski, Priester und Professor für Pastoraltheologie an der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Warschau, erläuterte, dass der von Papst Franziskus ausgerufene synodale Prozess in den verschiedenen Diözesen sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinde und unterschiedliche Reaktionen hervorrufe. Manche Bistümer böten Sondermaterialien, andere erwähnen ihn auf ihrer Website nicht einmal.

Prof. Wielebski berichtete von einem Konsultationstreffen in Warschau, bei dem Teilnehmer einen gewissen Klerikalismus von manchen Bischöfen kritisiert hätten, die „mehr belehren als zuhören“. Gleichzeitig seien aber auch Bedenken geäußert worden, dass die Weltsynode nach dem Vorbild des „Synodalen Wegs“ in Deutschland abgehalten und zu tiefgreifenden Lehränderungen führen werde, die eine Protestantisierung der katholischen Kirche nach sich zögen. Es gab auch Befürchtungen, dass die Synode liberale Ideen mitbringen würde, die die Lehre der Kirche verändern würden.

Link zum vollständigen Beitrag in der katholischen Wochenzeitung „Niedziela“: Komisja Duszpasterstwa KEP o programie duszpasterskim „Wierzę w Kościół Chrystusowy”

 


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