Schönborn: Königin Elizabeth II. war "Garant für Stabilität"

19. September 2022 in Chronik


Wiener Erzbischof: Aufrichtigkeit, Disziplin und feiner Humor der 96-jährig verstorbenen Monarchin bleiben Vorbild "für uns alle".


Wien (kath.net/ KAP)

Christoph Kardinal Schönborn hat die verstorbene britische Königin Elizabeth II. als "Garant für Stabilität" gewürdigt. "Regierungen kamen und gingen. Sie war immer da. Ihre Aufrichtigkeit, ihre Disziplin (bis wenige Stunden vor ihrem Tod), ihr feiner Humor bleiben für uns alle ein Vorbild", schreibt der Wiener Erzbischof in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute". Der Glaube habe dabei für das weltliche Oberhaupt der "Church of England" stets eine wichtige Rolle gespielt. So habe sie diesen in einer Ansprache selbst einmal als "Anker meines Lebens" bezeichnet, erinnerte Schönborn.

Dass dieser Tage so viele Menschen um die Queen trauern, verdeutliche, wie groß die Dankbarkeit und Anerkennung gegenüber der Monarchin sei. Stundenlang würden die Menschen in kilometerlangen Schlangen stehen, um in der Westminster Hall ihrer verstorbenen Königin die letzte Ehre zu erweisen. Mit der allgemeinen Faszination der Menschen für das feierliche, uralte Zeremoniell des königlichen Begräbnisses sei das nicht allein zu erklären, zeigte sich der Kardinal überzeugt. Vielmehr habe die Queen durch "Würde ohne Steifheit, Herzlichkeit ohne Anbiederung" die Herzen gewonnen.

Die große Anteilnahme weltweit sieht Schönborn auch als "hoffnungsvolles Zeichen für unsere von Konflikten zerrissene Welt". Menschen unterschiedlichster Kulturen, Sprachen, politischer Parteien seien vereint in der Trauer um eine "geliebte und geschätzte Königin", die das Verbindende stets glaubwürdig verkörpert habe. "Für Menschen wie sie dürfen wir dankbar sein", so Kardinal Schönborn.

Mit dem Staatsbegräbnis steuern die Trauerfeierlichkeiten um die am 8. September verstorbene Monarchin am kommenden Montag (19. September) auf ihren Höhepunkt zu. Der Trauergottesdienst in der Westminster Abbey (12.00 Uhr MESZ) wird von Dekan David Hoyle geleitet. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, geistliches Oberhaupt der Kirche von England, hält die Predigt. Erwartet werden laut Medienberichten etwa 2.000 Gäste, darunter US-Präsident Joe Biden, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der japanische Kaiser Naruhito, sowie viele weitere gekrönte Häupter, Staatschefs und Regierungschefs aus aller Welt.

 

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