Die Klimapanik macht die Welt zu einem 'viel schlechteren Ort'

9. November 2022 in Buchtipp


Klimapanik - Warum uns eine falsche Klimapolitik Billionen kostet und den Planeten nicht retten wird - Ein spannendes Buch von Bjorn Lomborg - Von Roland NoƩ


Linz (kath.net/rn)

„Klimapanik – Warum uns eine falsche Klimapolitik Billionen kostet und den Planeten nicht retten wird.“ So nennt sich ein Buch des dänischen Wissenschaftlers Bjorn Lomborg. „Unorthodox, bedenkenswert und hervorragend geschrieben“, bewertet die FAZ das Buch des Wissenschaftlers, der 2004 vom Time Magazine zu den „100 einflussreichsten Menschen der Welt“ gezählt wurde. Worum geht es in dem Buch? Lomborg stellt fest, dass der Klimawandel natürlich stattfinde. Das bedeute für ihn aber nicht  das Ende der Welt, sondern sei ein „lösbares Problem“. Nur mit „stierem Blick aufs Klima fixiert“ werden zahlreichen andere Probleme vernachlässigt. Unsere Besessenheit vom Klimawandel führe dazu, dass wir Milliarden für nutzlose Maßnahmen aus dem Fenster werfen.. Sein Buch habe er geschrieben, weil die Klimapanik die Welt zu einem „viel schlechteren Ort“ mache als er sonst möglich wäre. Man müsse diese Panik überwinden und das Problem rational angehen.

Vielen Klimaaktivisten wirft Lomborg in seinem Buch vor, dass diese eben Dinge behaupten, die wissenschaftlich nicht belegt seien. „Die Menschheit droht nicht, in den nächsten Jahrzehnten auszusterben. Ganz im Gegenteil geht es uns Menschen besser als je zuvor – auch wenn die Propheten der Apokalypse das nicht wahrhaben wollen.“ Ähnlich wie Hans Rosling in seinem Buch „Factfulness“ weist der Autor dann nach, dass sich das Leben der meisten Menschen in den letzten Jahrzehnten radikal verbessert habe. So habe sich die Lebenserwartung seit 1900 mehr als verdoppelt, es gehe die Kinderarbeit zurück, der Planet werde auch gesünder als früher. Die Luftverschmutzung in Innenräumen wurde deutlich verbessert, diese war früher für 8 Prozent der Todesfälle verantwortlich. Im vergangen Jahrhundert habe sich die Welt dramatisch zum Besseren gewendet.

Der Klimawandel habe laut Lomborg untern Strich negative Konsequenzen, aber angesichts der sonstigen positiven Entwicklungen werde dieser Effekt verblassen. Er beruft sich dazu sogar auf den Weltklimarat, der festgestellt hatte, dass für die meisten Wirtschaftssektoren die Auswirkungen relativ klein sein werden. Doch solche guten Nachrichten werden von meisten Menschen gar nicht wahrgenommen. Der Klimawandel werde laut dem Wissenschaftler als ein viel größeres Problem verkauft als es ist. Dadurch werde immer mehr Geld auch für wenig sinnvolle Sachen ausgegeben.

Das Pariser Klimaabkommen sei laut Lomborg nicht langfristig aufrechtzuerhalten. Entwicklungsländer brauchen nach wie vor billige Energie. Diese werde hauptsächlich aus fossilen Energieträgern kommen. Eine Folge des Pariser Klimaabkommen wäre, dass sich die Armut wieder erhöhe. „Klimapolitik braucht einen langen Atem, sie wirkt nur langfristig. Wird sie zu teuer, wenden sich die Bürger von ihren Regierungen ab.“ Das Problem ist derzeit auch, dass die Kosten für den Klimaschutz überproportional auf die Ärmsten der Armen aufgebürdet werden. Die Elite selbst gäbe laut dem Wissenschaftler nur kleine Teile des Budgets für Energie aus und können sich auch drastische Preisanstiege leicht leisten. Tatsächlich gehen auch die meisten Subventionen für Klimaschutz an Wohlhabende.

Lomborg erinnert in dem Buch, dass sich die Menschheit immer wieder an Veränderungen auch gut angepasst habe. Dies wurde jahrhundertelang gemacht und werde auch beim Klimawandel passieren. So seien in Bangladesch nach vielen Toten durch Wirbelstürme Katastrophenschutz und Hausbauvorschriften verbessert worden. Das werde aber von den Klimapanikmachern nicht berücksichtigt.

Klimawandel sei laut dem Autor mit einer chronischen Krankheit wie Diabetes zu vergleichen. Dies sei ein wichtiges Problem, um das man sich kümmern müsse, aber ein Zustand, mit dem man auch leben könne.  

Der Klimawandel werden medial auch immer übertrieben dargestellt, weil Pankmeldungen für die meisten Klicks bei Medien sorgen. Klimaaktivisten sichern sich mit finsteren Prognosen maximale Aufmerksamkeit und locken Spender an. Aber auch Forscher, die auf die Apokalypse-Schiene setzen, werden laut Lomborg eher wahrgenommen und bekommen mehr Projekte finanziert. Und Politiker, die versprechen, uns vor der Katastrophe zu  schützen, bekommen im Gegensatz dazu die Macht, all die Ressourcen zu verteilen. Man sollte daher bei Medienberichten zu dem Thema besonders skeptisch sein.

Zu den beliebtesten Methoden von Klimaaktivisten, um Aufmerksamkeit zu erregen, gehören künstlichen Fristen. So behauptete der damalige Prince Charles 2019, dass uns nur noch 18 Monate blieben, um den Klimawandel zu stoppen. Bereits zehn Jahre zuvor hatte er übrigens behauptet, dass man nur noch 96 Monate für die Rettung der Welt habe. 2006 behauptete Al Gore, der Vizepräsident von Bill Clinton, dass die Welt 2016 den Kipppunkt erreicht habe. Doch es geht noch verrückter. So hat schon 1989 laut Lomborg der Chef des Umweltprogramms der UNO gemeint, dass man den Klimakampf verlieren werde,  wenn man nicht innerhalb von drei Jahren etwas unternehme.

1982 haben die Vereinten Nationen für das Jahr 2000 eine „vollständige Verwüstung“ prophezeit, die irreversibel wie nach einem nuklearen Holocaust sei. Noch 1970 wurde eine Eiszeit prophezeit. So prangerte 1975 auf dem Titelbild der Science News das Bild eines Gletschers, der die Skyline von New York überragte. Die Time schrieb 1974 von der „Nächsten Eiszeit“. „Die Medien lieben es nun mal, Katastrophen vorauszusagen, vorzugsweise mit einem Festen Eintrittsdatum. Und etwas in der menschlichen Psyche sorgt dafür, dass wir solchen Prophezeiungen glauben.“

Der Autor erinnert in seinem Buch auch an die Behauptungen des „Club of Rome“ („Die Grenzen des Wachstums), bei denen sich die Wissenschaftler massivst geirrt haben. So wurde vorausgesagt, dass 1979 das Gold ausgehen könne, 1990 das Erdgas und 1992 das Öl. Das Ende von vielen sonstigen Bodenschätzen wurde für das Jahr 2004 vorausgesagt. Doch die Wissenschaftler lagen spektakulär daneben, weil sie die laut Lomborg die großartigste Ressource übersahen, die geniale Anpassungsfähigkeit des Menschen.

Das Buch von Bjorn Lomborg bleibt nicht bei der Kritik der aktuellen Politik stehen und unterbreitet auch eine Vielzahl konkreter Vorschläge, wie man die Welt auf einem bezahlbaren Weg zu einem weitaus besseren, wenn auch etwas wärmeren Ort für uns alle machen könnte. "Bjorn Lomborgs neues Buch bietet ein datenbasiertes, am Menschen orientiertes Gegengift zu den oft apokalyptischen Darstellungen, was der Mensch mit dem Klima anstellt. Sorgfältig recherchiert, überzeugend, vor allem aber vernünftig und pragmatisch", meint übrigens der kanadische Bestselleratauro Jordan Peterson zu diesem Buch. Und die englische Zeitung "The Times" schreibt: "Eine unaufgeregte, rationale Analyse des Klimawandels und der möglichen Gegenmaßnahmen. Wenn irgendjemand in der Familie oder im Freundeskreis der Klimapanik verfallen ist, könnte das ein unschätzbares Korrektiv darstellen; Lomborg wägt klug ab, bietet Lösungen an und nährt den Optimismus."

kath.net-Buchtipp:

Bjorn Lomborg

Klimapanik

Warum uns eine falsche Klimapolitiik Billionen kostet und den Planeten nicht retten wird

320 Seiten

 


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