Einschränkung der Religionsfreiheit – US-Bischöfe warnen vor neuem Ehe-Gesetz

23. November 2022 in Weltkirche


Ein aktueller Gesetzesvorschlag könnte Personen und Organisationen, welche die so genannte ‚Homo-Ehe’ ablehnen, diskriminieren.


Washington D.C. (kath.net/jg)

Die katholischen Bischöfe der USA befürchten eine Einschränkung der Religionsfreiheit, wenn das US-Kongress den „Respect for Marriage Act“ beschließen sollte. Der US-Senat hat mit einer deutlichen Mehrheit von 62 zu 37 Stimmen beschlossen, die Diskussion um den Gesetzesvorschlag zu beenden. Ausgehend von dieser Abstimmung befürchten die katholischen Bischöfe eine Mehrheit für den „Respect for Marriage Act“. Der Kongress soll nach dem Erntedankfest (24.November) die Entscheidung treffen, ob der Gesetzesvorschlag in Kraft treten wird.

Der „Respect for Marriage Act“ würde die Bundesstaaten und die Bundesbehörden verpflichten, alle Ehen anzuerkennen, die in einem beziehungsweise in einem anderen Bundesstaate geschlossen werden. Das heißt, dass ein Bundesstaat, in dem es keine „Homo-Ehe“ gibt, eine solche anerkennen müsste, wenn diese in einem anderen Bundesstaat geschlossen wurde.

Timothy Kardinal Dolan, Erzbischof von New York und Vorsitzender des Komitees für Religionsfreiheit der Bischofskonferenz, hat in einer Stellungnahme alle Wähler aufgefordert, ihren Senatoren zu schreiben und sich entweder für ihr „Nein“ zu bedanken oder sie zu ersuchen, gegen den Gesetzesvorschlag zu stimmen. Der „Respect for Marriage Act“ enthalte zu wenige Bestimmungen zum Schutz der Religionsfreiheit, schreibt Kardinal Dolan. Nach Ansicht der Bischöfe würde im Zweifelsfall die Anerkennung einer „Homo-Ehe“ Vorrang vor der Religionsfreiheit haben. Das würde bedeuten, dass sich ein Bäcker nicht weigern dürfte eine Hochzeitstorte für eine „Hochzeitsfeier“ eines homosexuellen Paares zu machen, Vermieter dürften sich nicht weigern, ihre Räumlichkeiten für die Feier einer „Hochzeit“ eines gleichgeschlechtlichen Paares zur Verfügung zu stellen. Analog wären religiöse Adoptionsvermittlungen verpflichtet, Kinder an homosexuelle „Ehepaare“ zu vermitteln.

Der „Respect for Marriage Act“ sei daher ein schlechtes Vorhaben für religiöse Menschen, aber auch für nichtreligiöse Menschen, welche die Wahrheit der Ehe als Verbindung eines Mannes mit einer Frau verteidigen, schreibt Kardinal Dolan. Die Senatoren sollten sich gut überlegen, welche Konsequenzen ein „überflüssiges Gesetz“ habe.

 


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