Elon Musk veröffentlicht ‚Twitter-Akten’

16. Dezember 2022 in Chronik


Die Einflussnahme von außen sei im Laufe der Zeit zur Routine geworden. Die Aufzeichnungen legen nahe: Twitter hat vor allem im Sinne der Demokratischen Partei Inhalte kontrolliert.


San Francisco (kath.net/LifeSiteNews/jg)

Elon Musk, der neue Eigentümer von Twitter, hat sein Versprechen wahr gemacht und interne Aufzeichnungen über die Zensurmaßnahmen des Technologieriesen veröffentlicht. Der Schwerpunkt lag bei der Unterdrückung der Nachrichten über den Laptop von Hunter Biden, den Sohn des jetzigen US-Präsidenten Joe Biden. Erste Informationen wurden kurz vor der Präsidentenwahl 2020 von der New York Post veröffentlicht, aber von den großen Plattformen zensuriert.

Laut den Twitter-Akten wurde die Kommunikation über bestimmte Themen auf Wunsch von Außenstehenden eingeschränkt, Nachrichten wurden gelöscht. Dies sei zunächst in geringem Ausmaß geschehen, hätte sich aber immer mehr ausgeweitet. Im Jahr 2020 sei es bereits Routine gewesen. Ein Mitarbeiter habe dem anderen geschrieben: „Mehr zur Überprüfung vom Team Biden.“ Der andere habe geantwortet: „Erledigt“.

Sowohl Republikaner als auch Demokraten hätten Zugang zu den Instrumenten gehabt, mit denen sie Twitter um die Überprüfung von Nachrichten ersuchen konnten. Das System sei aber nicht ausgewogen gewesen. Entscheidend sei die Zahl der Kontakte gewesen. Da bei Twitter überwiegend Personen gearbeitet hätten, die der Demokratischen Partei nahestanden, habe es für diese mehr Kanäle, mehr Möglichkeiten zur Beschwerde gegeben als für die Republikanische Partei.

Twitter habe „außerordentliche Schritte“ unternommen, um Informationen über Hunter Bidens Laptop und dessen Inhalte zu unterdrücken. Sogar die Übermittlung über eine direkte Nachricht sei blockiert worden. Dieser Schritt sei bis dahin für extreme Fälle reserviert gewesen, zum Beispiel Kinderpornographie.

Musk veröffentlichte eine Bildschirmaufnahme eines Mitarbeiters des Wahlkampfteams von Donald Trump. Dieser kritisierte Twitter dafür, dass die Plattform Kaleigh McEnany, damals Sprecherin des Weißen Hauses, den Zugang zu ihrem Konto gesperrt hatte, weil sie den Bericht der New York Post über Hunter Bidens Laptop auf Twitter diskutiert hatte.

Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit fragte daraufhin nach, warum McEnanys Konto gesperrt worden war. Die offizielle Begründung lautete, es handle sich um Material, das durch Hacking gewonnen war. Ein Mitarbeiter von Twitter sagte, dass diese Erklärung schon nach wenigen Stunden niemand mehr geglaubt habe, dass aber auch niemand den Mut gehabt habe, die Entscheidung zu revidieren.

Die Entscheidung, die Nachrichten über Hunter Bidens Laptop zu zensurieren sei von der obersten Führungsebene gekommen, aber ohne Wissen des damaligen Geschäftsführers Jack Dorsey getroffen worden. Eine entscheidende Rolle habe Vijaya Gadde gespielt, die damals für die Kontrolle der Inhalte verantwortlich war.

Am 15. Oktober 2020 habe Twitter einen Bericht von Carl Szabo von dem Forschungsunternehmen NetChoice erhalten. Dieser warnte Twitter, dass Politiker der Republikanischen Partei empört über die Zensur der großen Technologieunternehmen seien. Die Demokraten hingegen hätten nichts gegen eine Ausweitung der Zensur konservativer Inhalte einzuwenden.

Hunter Biden brachte 2019 seinen Laptop zur Reparatur, vergaß aber ihn wieder abzuholen. Der Inhaber des Reparaturgeschäfts übergab den Laptop dem FBI, fertigte vorher aber Kopien der Inhalte an, die er ausgewählten Politikern zukommen ließ. Die New York Post erhielt ebenfalls eine Kopie und veröffentlichte im Herbst 2020 einige Inhalte, die den US-Präsidenten unter anderem wegen des Verdachts der Korruption in Bedrängnis bringen könnten.

 

 


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