Franziskus bei Pressekonferenz: Tod von Benedikt XVI. wurde instrumentalisiert

6. Februar 2023 in Aktuelles


Der Papst behauptete auch, er habe mit seinem emeritierten Vorgänger über alles reden und Meinungen austauschen können. "Er war immer an meiner Seite" - Aussage steht aber im Gegensatz zu Aussagen von Erzbischof Georg Gänswein


Juba/Rom (kath.net/KAP/red) Franziskus hat bei der Rückreise seiner Afrika-Reise im Rahmen der Pressekonferenz auch den Tod von  Benedikt XVI. zum Thema gemacht und gemeint, dass dessen Tod gegen ihn "instrumentalisiert" worden sei. Wer seinen verstorbenen Vorgänger, einen guten und gottesfürchtigen Mann, dazu benutze, habe keine Ethik und handle nicht als Mensch der Kirche. Die betreffenden Personen verfolgten nur ihre eigene Agenda, so der Papst.

Franziskus sagte, man sehe immer wieder die Tendenz, aus theologischen Positionen heraus Konflikte heraufzubeschwören. Er selbst erzählte eine Anekdote, wie er von einer "Person, die sich für einen großen Theologen hält", bei Benedikt XVI. "angeschwärzt" worden sei. Anlass war demnach eine würdigende Äußerung von Franziskus über die Zivilehe von gleichgeschlechtlichen Paaren, bei der es um die Frage rechtlicher und sozialer Absicherung ging.

Benedikt XVI. habe sich über den Sachverhalt aufklären lassen, sagte Franziskus. "So war die Geschichte aus der Welt." Geschichten, wonach Benedikt XVI. sich darüber geärgert habe, seien erfunden. Der Papst sagte weiter, er habe mit seinem emeritierten Vorgänger über alles reden und Meinungen austauschen können. "Er war immer an meiner Seite. Wenn ich irgendwelche Schwierigkeiten hatte, haben wir gesprochen. Es gab keine Probleme", sagte Franziskus.

Die Behauptung von Franziskus steht aber völlig konträr zu Aussagen von Erzbischof Georg Gänswein, der in seinem jüngsten Buch klargemacht hat, dass Benedikt die Entscheidung von Papst Franziskus missbilligt habe, die sogenannte "außerordentliche Form" der Messe in lateinischer Sprache und ad orientem weitgehend zu verbieten.

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