Zulassung der Abtreibungspille in den USA wird vor Gericht angefochten

20. März 2023 in Prolife


Die Zulassung der Abtreibungspille soll nicht den vorgeschriebenen Sicherheitsstandards entsprochen haben. Der zuständige Richter hat mittlerweile Drohungen erhalten.


Amarillo (kath.net/LifeNews/jg)
Ein Verfahren an einem Gericht im US-Bundesstaat Texas könnte die Zulassung der Abtreibungspillen Mifepristone und Misoprostol gefährden. Die christliche Bürgerrechtsorganisation Alliance Defending Freedom (ADF, dt. Allianz zur Verteidigung der Freiheit) hat im Auftrag der Alliance for Hippocratic Medicine (dt. Allianz für hippokratische Medizin), der Catholic Medical Association (Verband katholischer Mediziner) und anderer die für die Zulassung zuständig Behörde FDA (Food and Drug Administration) geklagt.

Die Anklageschrift wirft der FDA vor, dass die im Jahr 2000 erteilte Zulassung nicht den vom US-Kongress vorgegebenen Sicherheitsstandards entspreche. Die FDA habe seit mehr als 20 Jahren Beweismittel und Zeugenaussagen ignoriert, die belegen, dass die medikamentöse Abtreibung mehr Nebenwirkungen und Komplikationen mit sich bringen als chirurgische Abtreibungen und notwendige Sicherheitsbestimmungen für schwangere Frauen und Mädchen außer Kraft gesetzt habe, die sich einer medikamentösen Abtreibung unterziehen wollen. Drittens habe die FDA Bundesgesetze verletzt, als sie den Verkauf der Abtreibungspillen über den Versandhandel erlaubt hat.

Anonyme Quellen haben der Zeitung Washington Post verraten, dass sich der mit dem Fall betraute Richter Matthew Kacsmaryk am 10. März in Amarillo mit Anwälten getroffen hat. Dabei sei vereinbart worden, am Mittwoch, dem 15. März eine Anhörung durchzuführen. Kacsmaryk sagte den Teilnehmern, er werde die Anhörung erst spät am Dienstag bekannt machen, um mögliche Proteste und Störungen weitgehend zu verhindern.

Trotzdem wurde die Vereinbarung der Washington Post schon Tage vorher bekannt. Die anonyme Quelle sagte den Reportern der Zeitung, dass der Richter die Veröffentlichung der Anhörung auch deshalb so spät wie möglich bekannt geben wollte, weil Mitarbeiter des Gerichts Drohungen erhalten hätten. Die späte Ankündigung der Anhörung sei auch aus Gründen der Sicherheit der Beteiligten erfolgt. Andere Quellen haben der Zeitung bekannt gegeben, dass Richter Kacsmaryk und seine Familie seit 2019 Drohungen erhielten. Seitdem er den Vorsitz über den Fall der Abtreibungspillen innehat, seien die Drohungen noch mehr geworden, berichtet die Zeitung.

Linke Aktivisten haben den Fall als „größer als Dobbs“ bezeichnet. Damit ist die Entscheidung „Dobbs v. Jackson Women’s Health Services“ gemeint, mit welcher der Oberste Gerichtshof der USA die generelle Legalisierung der Abtreibung in den USA aufgehoben und die Regelung der Abtreibung wieder in die Kompetenz der Bundesstaaten gelegt hat. Seither haben etliche Bundesstaaten Abtreibungsverbote und –einschränkungen erlassen. Laut einer Untersuchung des Guttmacher Institute wird derzeit mehr als die Hälfte der Abtreibungen in den USA mit Abtreibungspillen durchgeführt.

 


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