Frankreich: Junges gläubiges Ehepaar renoviert verrottendes Kirchlein für die Taufe ihres Kindes

13. Februar 2024 in Weltkirche


Feuchtigkeit sickert durchs Gemäuer, die Kirchenbänke schimmeln, die Kirchenglocken sind mit Taubenkot übersät, die Kirche wird seit 10 Jahren kaum mehr benutzt – Praktizierend-katholisches Ehepaar mobilisiert neue Kräfte für die Dorfkirche


Messein (kath.net/pl) Die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Messein rottete seit Jahren vor sich hin. Woher sollte die Kraft kommen, die nur noch selten für Beerdigungen gebrauchte Kirche zu retten? Denn sie steht in einem Dorf mit knapp 2.000 Einwohnern in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen) und es gibt kaum mehr Katholiken. „Der Anblick dieser Kirche ist schmerzlich: Von allen Seiten ist sie von Feuchtigkeit durchdrungen, ihre Mauern sind heruntergekommen, ihre Bänke schimmelig, der Glockenturm voller Taubenmist ... Verlassen hat sie kaum noch einen Nutzen, außer für die Bestattung einer Totenmesse, wenn ein Seele das Dorf verlässt.“ So beschreibt Cécile Séveirac auf der katholischen Website „Aleteia“ den Zustand der Kirche.

Dann ziehen das Ehepaar Jean-Louis und Marie-Lorraine in das Dorf, er ist Beamter, sie Krankenschwester. Die beiden sind Anfang 30 Jahre jung und sind praktizierende Katholiken – und sie beschließen während der Schwangerschaft, dass ihr Kind in dieser Kirche getauft werden soll. „Zu sehen, dass das Haus Gottes so verlassen war, kam uns wirklich traurig vor“, sagte das Paar gegenüber „Aleteia“. „Wir beschlossen, den Gemeindepfarrer und den Bürgermeister aufzusuchen und sie um Erlaubnis zu bitten, kleinere Wartungsarbeiten selbst durchzuführen.“ Gesagt, getan – und beide Zuständigen sind begeistert. Die Ortsverwaltung finanziert alles, was für die Renovierung des Innenraums benötigt wird, etwa Farben und Putzmittel.

Es ist ein wirklicher Berg Arbeit: allein aus dem Glockenturm werden in Schutzkleidung vier Kubikmeter Taubenkot entfernt, außerdem werden die Wände neu gestrichen, ein Schreiner kümmert sich darum, die Kirchenbänke wieder nutzbar zu machen. Einige Dorfbewohner, meist Rentner, helfen bei der Arbeit mit. Ein Stuckateur namens Farid ist mit dem Ehepaar befreundet und packt mit an.

„Ich bewundere es“, erklärt der zuständige Pfarrer Gérard Nduwimana. „Ich finde, dass es von einem wunderbaren Geist der Hoffnung zeugt, diese Kirche wieder zum Leben erwecken zu wollen.“ Am 11. Mai wird eine Messe zum Abschluss der Arbeiten stattfinden, aber schon am 9. März will der Bürgermeister direkt nach der Taufe des Babys einen Tag der offenen Tür organisieren. Eventuell werden auch Konzerte in der Kirche möglich sein.

Vor allem aber hofft das Ehepaar, dass künftig auch wieder öfter die Hl. Messe in der Kirche gefeiert wird. „Im Moment konzentrieren wir uns auf die Renovation, aber wir werden einen Weg finden, dieser Kirche wieder Leben einzuhauchen.“

Link zum Originalbeitrag: Ils rénovent leur église pour y faire baptiser leur bébé

Foto Messein © Ortsverwaltung Messein


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