‚Bätzing-Liturgie’ auf dem Katholikentag in Erfurt

5. Juni 2024 in Deutschland


Eine Änderung der Liturgie sei eine Konsequenz aus dem veränderten Glauben, denn die Liturgie sei nichts anderes als der rituelle oder zeremonielle Ausdruck dessen, was man glaube, sagt der Journalist Mathias von Gersdorff.


Erfurt (kath.net/jg)
Bischof Bätzing wolle seine eigene Kirche gründen, mit eigenem Lehramt, eigener Hierarchie und eigener Liturgie. Diesen Vorwurf erhebt der katholische Journalist Mathias von Gersdorff in einem Videobeitrag.

Das neue Lehramt enthalte nur die Beschlüsse des Synodalen Weges. Diese hätten das Evangelium, die Zehn Gebote, das katholische Lehramt und auch die Tradition ersetzt.

Die katholische Hierarchie werde durch den Synodalen Ausschuss ersetzt, der gerade gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) eingerichtet werde.

Die neue Liturgie sei beim Katholikentag in Erfurt sichtbar geworden. Von Gersdorff zitiert dazu einen Absatz aus dem Artikel „Liturgiedesigner am Werk – Notizen vom Katholikentag IV“, den Benjamin Leven in der Internationalen Katholischen Zeitschrift Communio veöffentlicht hat.

Beim Ablauf der Messe seien „Liturgiedesigner am Werk“ gewesen, heißt es dort. Der Friedensgruß, der vor der Kommunion vorgesehen sei, werde zu Beginn der Messe nach dem Allgemeinen Schuldbekenntnis gegeben. „Großes, allseitiges Händeschütteln auf dem Domplatz also, während der Chor das Kyrie singt“, kommentiert Leven wörtlich.

Die Predigt sei als „Dialogpredigt“ von Bischof Bätzing und der Theologin Juliane Eckstein vorgetragen worden, berichtet Leven. Eine Dialogpredigt sei in der Römischen Liturgie gar nicht vorgesehen. Es sei keine Predigt, sondern ein Gespräch zwischen dem Bischof und der Theologin gewesen.

Die „Dialogpredigt“ fand nach der zweiten Lesung statt, nicht nach dem Evangelium, wo sie eigentlich ihren Ort hat.

Danach folgten Halleluja-Ruf und Evangelium. Dann wurde ein längerer Moderationstext verlesen, der „den Zusammenhang zum Evangelium“ herstellen sollte. Im Anschluss gaben verschiedene im Sozialbereich tätige Personen Einblicke in ihre Arbeit, schreibt Leven.

Das habe mit der katholischen Liturgie nichts zu tun. Nach dem Evangelium komme die Predigt, betont von Gersdorff. Nach seiner Ansicht sei dies eine „Parlamentarisierung der Liturgie im Sinne des Synodalen Weges“. Der Priester werde immer mehr verdrängt. Beim Synodalen Weg sei diskutiert worden, ob eine Kirche ohne Priester möglich sei, erinnert von Gersdorff.

Das in der Römischen Liturgie vorgesehene Glaubensbekenntnis sei entfallen, berichtet Leven.

Für von Gersdorff ist das keine Überraschung. Da sich Bätzing vom katholischen Glauben entfernt habe, passe das katholische Glaubensbekenntnis einfach nicht mehr, kommentiert er.

Die Änderung der Liturgie sei eine Konsequenz aus dem veränderten Glauben, denn die Liturgie sei nichts anderes als der rituelle oder zeremonielle Ausdruck dessen, was man glaube, sagt der Journalist.

 


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