28. Juli 2024 in Aktuelles
Franziskus: die Kommunion - ein schöner Moment, der uns lehrt, jede Geste der Liebe als ein Geschenk der Gnade zu leben, sowohl für den Geber als auch für den Empfänger. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) „An diesem und den vier folgenden Sonntagen wird das 6. Kapitel aus Johannes gelesen: die Brotvermehrung, das Gehen Jesu über den See, die große Rede in Kafarnaum und schließlich die Krise bei den Jüngern Jesu. – Die wunderbare Brotvermehrung ist, wie die früheren Zeichen, ein Hinweis auf die geheimnisvolle Macht Jesu. Dass sie auch ein Hinweis auf das Geheimnis der Eucharistie ist, wird erst in der Rede Jesu in Kafarnaum deutlich ausgesprochen. Die Leute wollen Jesus zum König machen; aber das Paschafest ist nahe, und Jesus weiß, dass in Jerusalem eine andere Krone auf ihn wartet“ (Schott).
Angelus mit Papst Franziskus am siebzehnten Sonntag im Jahreskreis, 4. Welttag der Großeltern und älteren Menschen unter dem Motto „Verlass mich nicht, wenn ich alt bin“ (vgl. Ps 71,9): „Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen“.
Das Evangelium berichte also vom Wunder der Brote und der Fische (vgl. Joh 6,1-15). Ein Wunder, das heißt ein „Zeichen“, dessen Protagonisten drei Gesten vollzögen, die Jesus beim Letzten Abendmahl wiederholen werde: darbringen, Dank sagen und austeilen.
Erstens: das Darbringen. Das Evangelium erzähle von einem Jungen, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische habe (vgl. Joh 6,9). Es sei dies die Geste, mit der wir erkennten, dass wir etwas Gutes zu geben hätten. Und wir sagten „Ja“, auch wenn das, was wir hätten, zu wenig sei im Vergleich zu dem, was gebraucht werde. Das „wird in der Messe betont, wenn der Priester das Brot und den Wein auf dem Altar darbringt und jeder sich selbst, sein eigenes Leben, darbringt. Es ist eine Geste, die klein erscheinen mag, wenn wir an die unermesslichen Bedürfnisse der Menschheit denken, so wie die fünf Brote und zwei Fische vor einer Menge von Tausenden“. Doch Gott mache sie zur Materie des größten Wunders, das es gebe: „das Wunder, in dem er sich selbst in unserer Mitte gegenwärtig macht für das Heil der Welt“.
So sei die zweite Geste zu verstehen: das Danken (vgl. Joh 6,11), also: dem Herrn mit Demut, aber auch mit Freude zu sagen: „Alles, was ich habe, ist dein Geschenk, und um dir zu danken, kann ich dir nur das zurückgeben, was du mir zuerst gegeben hast, zusammen mit deinem Sohn Jesus, und dem hinzufügen, was ich kann: meine arme Liebe“.
Die dritte Geste: das Teilen. In der Messe sei es die Kommunion, wenn wir gemeinsam vor den Altar träten, um den Leib und das Blut Christi zu empfangen: „die Frucht der Gabe eines jeden, die der Herr in Speise für alle verwandelt“. Es sei dies ein schöner Moment, der uns lehre, jede Geste der Liebe als ein Geschenk der Gnade zu leben, sowohl für den Geber als auch für den Empfänger: eine Gelegenheit, als Geschwister zusammenzuwachsen, die immer mehr in der Liebe vereint seien.
Wir könnten uns also fragen: „Glaube ich wirklich, dass ich durch Gottes Gnade meinen Brüdern und Schwestern etwas Einzigartiges zu geben habe, oder fühle ich mich anonym als ‚einer unter vielen‘? Bin ich dem Herrn dankbar für die Gaben, mit denen er mir immer wieder seine Liebe erweist? Erlebe ich das Teilen mit den anderen als einen Moment der Begegnung und der gegenseitigen Bereicherung?“.
Die Jungfrau Maria helfe uns, „jede Eucharistiefeier im Glauben zu leben und jeden Tag die ‚Wunder‘ der Gnade Gottes zu erkennen und zu verkosten“.
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