Warum Päpste keine Pressekonferenz in 10 Kilometer Höhe geben sollten…

16. September 2024 in Kommentar


… aber auch das das Grundproblem von Franziskus nicht verändern würde: Er redet manchmal zu viel UND wann wird die Vatikanmauer jetzt endlich fallen? - Ein Kommentar von Roland Noé zu den jüngsten Aufreger-Aussagen des Papstes


Linz-Rom (kath.net)
Zuerst vorweg: Vielleicht sollte der nächste Papst mit einem Dekret für alle Zeiten päpstliche Pressekonferenzen über 10.000 Meter verbieten. Kein normaler Mensch der Welt gibt regelmäßig in Flugzeugen Pressekonferenzen. Warum muss das ein Papst machen? Völlig unnotwendig. Ein Papst soll das Evangelium predigen. That's it! Die vergangene Papst-Reise war so wunderbar ruhig, für viele Menschen vor Ort dort sicher eine Bereicherung. Man hörte nichts von Aufregern, doch dann kam der letzte Tag, zuerst das Treffen und das interreligiöse Gespräch und dann in 10 Kilometer Höhe das Lob für China: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China, ich respektiere China", sagte das Kirchenoberhaupt.

"Ich bewundere China!"? – Kein Wort der Kritik am kommunistische Regime und an den nach wie vor stattfindenden Christenverfolgung. Wie fühlen sich die verfolgten Christen dort, wenn sie vom Papst nicht einmal erwähnt werden und China so blind gelobt wird? Hat der Papst kein Gespür für die Christen dort?

Dann folgte der unmögliche Satz zur US-Wahl und zu Biden/Harris, der die Inkompetenz von Franziskus auf verschiedensten Art zum Ausdruck brachte: "Beide sind gegen das Leben – wer Migranten an den Rand drängt und auch wer Kinder töten." Wie bitte? Hier werden zwei Themen, die moralisch auf völlig unterschiedlicher Ebene sich befinden, gegeneinander abgewogen, was alleine aus moraltheologischer Sicht unredlich ist.

Zuerst das Thema "Tötung kleiner unschuldiger Kinder." Hier hat die Kirche immer gelehrt, dass dies ein "verabscheuungswürdiges Verbrechen“ (2. Vatikanum) ist. Punkt. Aus. Da gibts auch keine Differenzierung, da gibts aus kirchlicher Sicht kein Abwägen usw. "Du sollst nicht morden". Punkt. Harris will das Morden kleiner Kinder bis zur Geburt, Trump ist zumindest für starke Einschränkungen. Durch die Ernennung von drei Höchstrichtern durch Trump konnten in den USA in einer ganzen Reihe von Bundesstaaten Pro-Life-Gesetze eingeführt werden. Gott sei Dank. Weiß Franziskus das nicht? Ist er so uninformiert? Bischof Strickland bringt es auf X klar auf den Punkt: "Einwanderung ist ein kompliziertes Durcheinander, Abtreibung ist eindeutig die Tötung eines ungeborenen Kindes. Die Wahl ist klar, denn Abtreibung ist ein überragendes Übel, gläubige Katholiken können Abtreibung nicht direkt unterstützen."

Das Thema "Migration" ist eine völlig andere moralische Ebene und man muss dies sehr differenziert betrachten. Natürlich soll sich ein Christ wohlwollend gegenüber wirklichen Flüchtlingen verhalten und ihnen helfen, soweit es menschlich möglich ist. Ich denke hier an die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und bin heute noch erschüttert, wenn ich an die Bilder an der polnisch-ukrainischen Grenze denke, die ich persönlich sehen musste bei der Begleitung von Hilfstransporten. Aber dass es jedes Mal eine schwere Sünde ist, Migranten nicht willkommen zu heißen, darf doch klar bezweifelt werden. Ich kenne einen Flüchtling aus Afrika, der täglich vor einem Supermarkt steht und bei jedem Wetter seine "Zeitung" verkauft, um zu überleben. Er ist Christ und kämpft um seinen Aufenthalt in Österreich. Von dem Geld, dass er bekommt, schickt er einen Teil an seine Familie in Afrika.

Das Schicksal des Einzelnen ist fast immer bewegend, das Grundproblem aber bleibt: Irgendwann sind die Häuser der Menschen voll, irgendwann sind Länder einfach überfordert, vor allem wenn gewisse Migration aus gewissen Ländern wie Syrien, Afghanistan u.a. ohne Kontrolle passiert und damit ganze Länder außer Kontrolle geraten. Länder wie Schweden, Dänemark haben das schon länger verstanden. Länder wie Deutschland beginnen das gerade zu verstehen. In den USA sind auch immer mehr Demokraten für Einschränkungen bei der Migration. Zig Millionen Migranten jedes Jahr an der Südgrenze überfordern die USA und das wollen dort die meisten Menschen nicht. Nicht einmal eine Harris ist für die völlige Öffnung der Grenzen.

Man verliert inzwischen den Überblick über die Messerstechereien und sonstigen Verbrechen, die seit 2015-2016 in einigen Ländern wie Deutschland passiert sind. Wenn Kirchenvertreter Migration so blind mit salbungsvollen Worten verklären, dann sollen sie bitte selbst die Häuser mit islamischen Migranten füllen und dann sollen diese auch die Mitveranwortung für die "Nebenwirkungen" übernehmen. Und deutsche Kirchenvertreter, die für völlig offene Grenzen eintreten, sind dann auch mitverantwortlich, wenn bei einer den nächsten Wahlen in Ost-Deutschland dort die AfD dann die absolute Mehrheit bekommen wird.

Interessanterweise werden im Vatikan selbst nicht besonders viele islamische Migranten aufgenommen. Auch Bätzing, Marx &. Co. teilen ihre wunderschönen und großen bischöflichen Wohnungen nicht mit Islamisten. Im Vatikan gibt es nach wie vor die bekannteste Mauer der Welt und der Papst hat damit kein Problem. Auch wurden die Schweizer Gardisten und Polizisten beim Vatikan bis heute nicht abgezogen. Die Grenzen werden dort gut beschützt.

Dann noch der Aufreger beim interreligiösen Treffen: "Alle Religionen sind Wege, um zu Gott zu gelangen. Sie sind – um einen Vergleich anzustellen – wie verschiedene Sprachen, verschiedene Dialekte, um dorthin zu gelangen. Aber Gott ist Gott für alle." – Gut, dass Gott Gott für alle ist, kann man noch zustimmen. Aber dass der Gott der Christen, der sich erniedrigt hat und bis ans Kreuz für unsere Sünden gegangen sein soll, der selbe Gott wie der Gott des Islam sein soll, dies bezweifle ich zutiefst. Auch ist der Gott des Christentums etwas ganz anderes als das buddhistische Gottesbild. Gott sei Dank! Johannes Hartl schreibt dazu auf X: „Diese Formulierung des Papstes als unglücklich und missverständlich zu bezeichnen, wäre die wohlwollendste Deutung; widerspräche die Rede von allen Religionen als Wegen zu Gott oder Sprachen für Dasselbe doch sowohl dem klaren bibl. Zeugnis als auch der Lehre der kath. Kirche."

Ansonsten möchte ich dazu nur noch die Hl. Schrift zitieren: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh 14,6)

Oremus pro invicem! Beten wir für den Papst!

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BERICHT:  Führen wirklich alle Religionen zu Gott?

BERICHT:  Papst lobt China und meint: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China"Immigration is a complicated mess, abortion is the clear killing of an unborn child. The choice is clear because abortion is a pre-eminent evil, faithful Catholics cannot directly support abortion. https://t.co/EJDMxVuNQ8

— Bishop J. Strickland (@BishStrickland) September 15, 2024

 


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