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Zika-Virus und Verhütung aus katholischer Sicht

22. Februar 2016 in Kommentar, 22 Lesermeinungen
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Die Frage um die es geht ist, ob man nach katholischer Lehre Verhütungsmittel anwenden darf, wenn einer der Partner eine übertragbare Infektionskrankheit wie den Zika-Virus oder Aids - Ein Gastkommentar von Christian Spaemann


Linz (kath.net)
Auf seinem Rückflug von Mexiko am 18.02.2016 beantwortete Papst Franziskus die Frage eines Journalisten nach Zika-Virus, Abtreibung und Verhütung wie folgt: „Was das geringere Übel betrifft, und zwar jenes, eine Schwangerschaft zu vermeiden, so handelt es sich um einen Konflikt zwischen dem fünften und dem sechsten Gebot. Der große Papst Paul VI. hat Nonnen in Afrika erlaubt, im Hinblick auf Fälle von Vergewaltigung Kontrazeptiva zu benutzen. Man darf jedoch das Übel der Vermeidung einer Schwangerschaft – für sich betrachtet – nicht mit Abtreibung verwechseln. (…) Sie ist ein Übel in sich selbst. (…) Eine Schwangerschaft zu vermeiden ist hingegen nichts absolut Böses, und in bestimmten Fällen, wie in jenem von mir erwähnten Fall des seligen Paul VI., ist das klar…“

Zunächst ist festzuhalten, dass es sich bei einer derartigen Pressekonferenz nicht um lehramtliche Äußerungen des hl. Vaters handelt. Schon gar nicht kann hier die konstante Lehre der Kirche im Hinblick auf das Problem der Verhütung außer Kraft gesetzt werden. Die Frage um die es geht ist, ob man nach katholischer Lehre Verhütungsmittel anwenden darf, wenn einer der Partner eine übertragbare Infektionskrankheit wie den Zika-Virus oder Aids hat.

Gibt es hier eine Ausnahme gegenüber der Lehre von Paul VI in seiner Enzyklika „Humanae vitae“ Abs. 14, wo es in Hinblick auf den ehelichen Akt heißt, dass „jede Handlung verwerflich (sei), die entweder in Voraussicht oder während des Vollzugs des ehelichen Aktes oder im Anschluss an ihn beim Ablauf seiner natürlichen Auswirkungen darauf abstellt, die Fortpflanzung zu verhindern, sei es als Ziel, sei es als Mittel zum Ziel“? Liegt hier nicht eine Gefahrenabwehr für ein mögliches Kind oder für den Partner vor, bei der es gerade nicht um die Ausklammerung der Fruchtbarkeit als solcher geht?


Nach dem Verständnis von „Humanae vitae“ und der Theologie des Leibes von Johannes Paul II. bedeutet der eheliche Akt im Kern eine Vereinigung der Partner in Freiheit. Eine Vereinigung, die die leib-seelische Annahme des anderen ohne Bedingungen oder zeitliche Begrenzung miteinschließt. Nach Hegel wird unter dem Gesichtspunkt der Eheschließung als bewusstem, personalem Akt die Sexualität zu einem, der Personalität untergeordneten Moment. Demnach machen sich die Partner bei einer gezielten Unfruchtbarmachung des Aktes immer irgendwie zum Objekt, bei dem ein wesentlicher Aspekt der menschlichen Geschlechtlichkeit, nämlich die Fruchtbarkeit zugunsten des rein Sexuellen wegmanipuliert wird. Der Geschlechtstrieb und seine Befriedigung wurden von der Kirche immer als ein zu berücksichtigender Faktor anerkannt, der aber nie die Ordnung in der Geschlechtlichkeit des Menschen in Frage stellen darf. Die Vorstellung, man könnte die Sprache des Leibes durch einen Akt der Intentionalität überspielen, so dass Verhütungsmittel dann vertretbar sind, wenn nur die rechte Absicht im Umgang mit dem anderen gegeben ist, hat etwas manichäisches und wird von der Lehre der Kirche, insbesondere der Theologie des Leibes von Johannes Paul II. abgelehnt. Die Zeitenwahl der natürlichen Empfängnisregelung wurde immer vom Verzicht her verstanden und daher eben nicht als Manipulation angesehen.

Darin besteht ihr wesentlicher Unterschied zu der Verwendung von Verhütungsmitteln. Um also die Frage zu bejahen, dass die Verwendung von Verhütungsmitteln bei infektiös übertragbaren Erkrankungen eine Ausnahme darstellt und die Verwendung von Verhütungsmitteln rechtfertigt, müsste man plausibel machen, dass bei dieser Konstellation die Sinnstruktur des ehelichen Aktes erhalten bleibt und keine, das Sexuelle an sich in den Vordergrund stellende Manipulation darstellt. Dies wird schwer zu bewerkstelligen sein. Dass ein genereller Verzicht auf Sexualität in der Ehe eine schwere Herausforderung für die Betroffenen darstellt und es sich bei all diesen Fragen um pastoral delikate Angelegenheiten handelt steht außer Frage.

Bzgl. des angestellten Vergleichs zwischen der Abtreibung als einer in sich schlechten Handlung, actus intrinsice malus, bei der es keine Ausnahme gäbe und der Verhütung, bei der Ausnahmen möglich seien ist anzuführen, dass die Frage der Schwere einer sündhaften Handlung nicht mit der Frage nach dem actus intrinsice malus gleichgesetzt werden kann. Nach „Humanae vitae“ handelt es sich auch bei der Verhütung um einen actus intrinsice malus, von dem es keine Ausnahme gibt, weit entfernt von der Behauptung, dass diese Sünde so schwerwiegend sei, wie eine Abtreibung. Der angeführte Fall, nach dem Paul VI. afrikanischen Nonnen erlaubt hat, im Vorfeld einer Massenvergewaltigung Verhütungsmittel anzuwenden, führt bei der Beantwortung der Frage jedenfalls nicht weiter. Es handelt sich nämlich bei einer Vergewaltigung nicht um einen Geschlechtsakt i. S. von „Humanae vitae“ sondern um einen, den anderen radikal zum Objekt machenden Gewaltakt, gegenüber dem eine Verhütungsmaßnahme eine partielle Notwehr darstellt.

Link zum Text der kompletten Fragerunde von Journalisten an Papst Franziskus in der offiziellen Vatikanübersetzung: Im Wortlaut: Papstinterview bei Mexiko-Rückflug.


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Lesermeinungen

 Paddel 23. Februar 2016 

@Weinberg

1.In der Überschrift des Artikels wurde auch HIV genannt, deshalb mein Kondomargument
2. Ist NER bei einer ZIKA-Infektion einer Frau trotzdem sehr hervorragend geeignet, weil nämlich die unfruchtbaren Tagen an 5 Symptomen festgestellt werden. Nur 1 der 5 Symptome ist die Temperatur. Gerade bei Erkrankungen ist die Pille zum Beispiel in Zusammenhang mit anderen Medikamenten und körperlichen Beeinträchtigungen gar nicht mehr zuverlässig! NER hingegen zu 100 %
3. Armut: Mutter Theresa und ihre Schwestern unterrichtete bzw. unterrichten in den Slums erfolgreich die NER Methode. Das zum Thema Armut und NER.
4. Gerade in Ländern, die keine Industrienationen sind erlernen die Menschen NER schneller, weil sie noch ein viel sensibleres Körperempfinden haben.


4
 
 Richelius 23. Februar 2016 
 

Was im Moment in dieser Frage wirklich hilfreich wäre, wäre ein Kommentar von Exz. Laun, da dieser Moraltheologe ist. Wir geraten hier in so tiefes moraltheologisches Fahrwasser,daß man Experten sprechen lassen sollte!


0
 
 Ehrmann 23. Februar 2016 

@ Wandersmann:1.Thess 4 -ein Übersetzungsfehler wie der gehörnte Moses!

"ktasthai", das mit "besitzen" übersetzt wird, ist nämlich PRÄSENS und bedeutet ERWERBEN! Und "skoios" ist nur im Petrusbief als Vergleich verwendet, sonst nicht "Frau", sondern "Gerät", wie auch die Tempelgeräte im AT, u. in der Vulgata mit "vas"übersetzt. Zusammen mit einem Lesefehler (statt possi´dere, erwerben,- was ktasthai entspricht,- wird später posside´re - erworben haben, besitzen, gelesen)ergibt sich dann die anrüchige Formulierung, daß ein Mann SENE EIGENE FRAU nicht lustvoll BESITZEN dürfe! Wirklich meint Paulus den gierigen ERWERB von GBRAUCHSGEGENSTÄNDEN, der die Heiden interessiert, die (die Freude an) Gott nicht kennen - in einer Hafen- und Handelsstadt wie Thessaloniki nicht ungewöhnlich - und sehr modern!!!
Herr Prof. Kosnetter, der szt. Ordinarius für NT gab mir recht, konnte aber weiter nichts mehr tun, da er bald starb - spätere Professoren (Kremer) interesierte die Problematik nicht-die m.E. u.a. eine Wurzel von Freud ist und tatsächlich ein "gehörnter Moses".


2
 
 wandersmann 23. Februar 2016 
 

Keuschheit

Also: Ich denke, dass wir aus eigener Kraft nicht keusch leben können. Trotzdem dürfen wir die Keuschheit nie aus den Augen verlieren.
Selbst das strenge Einhalten der Regeln (keine Verhütung) reicht noch nicht aus, denn selbst dann werden die meisten Katholiken immer noch Sex haben so wie die Heiden.

Da helfen auch keine Psychologie oder andere weltliche Tricks. Wer keusch leben will (und das sollen wir), der braucht das meiner Meinung nach ohne Gott erst gar nicht zu versuchen.


0
 
 wandersmann 23. Februar 2016 
 

Keuschheit und Gier

"nicht in leidenschaftlicher Begierde" Paulus 1.Thessalonicher 4,5

Das ist es auch wohl, was Johannes Paul II meint:

"Johannes Paul II bedeutet der eheliche Akt im Kern eine Vereinigung der Partner in Freiheit. Eine Vereinigung, die die leib-seelische Annahme des anderen ohne Bedingungen oder zeitliche Begrenzung miteinschließt. Nach Hegel wird unter dem Gesichtspunkt der Eheschließung als bewusstem, personalem Akt die Sexualität zu einem, der Personalität untergeordneten Moment. Demnach machen sich die Partner bei einer gezielten Unfruchtbarmachung des Aktes immer irgendwie zum Objekt, bei dem ein wesentlicher Aspekt der menschlichen Geschlechtlichkeit, nämlich die Fruchtbarkeit zugunsten des rein Sexuellen wegmanipuliert wird."

Also: Auch der eheliche, nach den Regeln der Kirche vollzogene Geschlechtsverkehr wird sündig, wenn das Sexuelle im Vordergrund steht. Dann haben wir nämlich Sex, so wie die Heiden. Wir müssten wohl zur Beichte gehen, oder?


0
 
 wandersmann 23. Februar 2016 
 

@christine mm

"entweder ein völlig enthaltsames Leben zu führen, was nicht gelingen wird, denn wer hätte denn schon je lückenlos jegliche Geschlechtshandlung total vermieden als ob die Sexualität gar nicht vorhanden ist."

Der keusche Umgang mit der Sexualität dürfte wohl für die meisten die größte Schwierigkeit im Glauben darstellen.

„Ich glaubte, die Enthaltsamkeit sei Sache der eigenen Kraft ... denn in meiner Torheit wußte ich nicht, was geschrieben steht: daß ‚keiner enthaltsam sein kann, außer wem Gott es gibt‘. Du hättest es mir gegeben, wenn ich mit innerlichem Seufzen dein Ohr bestürmt und in gefestigtem Glauben meine Sorge auf dich geworfen hätte" (Augustinus, conf. 6,11,20).

http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P8X.HTM

Die meisten von uns können eben nicht aus eigner Kraft keusch leben.


1
 
 Weinberg 23. Februar 2016 
 

@Paddel

Sie schreiben völlig am Thema vorbei. Das Zika-Virus wird in der Regel über die Haut durch Mückenstiche übertragen, nur sehr selten von Mensch zu Mensch durch GV. Also geht es hier nicht um Infektions-Schutz durch Kondome.

Für Erwachsene ist eine Zika-Infektion harmlos, vergleichbar einer Erkältung.
Im Falle einer Schwangerschaft aber verursacht das Zika-Virus schwerste Mißbildungen beim ungeborenen Kind wie Mikrozephalie.

Deshalb ist es "einleuchtend" - wie Papst Franziskus sagte - für einen begrenzten Zeitraum Schwangerschaften zu vermeiden, solange die Infektionsgefahr besteht.

Bei einer grassierenden fieberhaften Infektion wie Zika ist die Methode der Themperatur-Messung zur Schwangerschaftsverhütung untauglich.
Grundsätzlich dürfte auch die NER in Ländern, wo die Lebenssituation der Familien von Armut, Kinderreichtum und beengtem Wohnraum geprägt ist, recht schwierig anwendbar und kaum erfolgreich sein.


1
 
 Paddel 23. Februar 2016 

Nein, Verhütungsmittel sind immer! falsch

1. Kondome schützen nicht vor Ansteckung, das ist ähnlich als ob man sagt, lauf mit Gummistiefel durch einen tiefen Bach. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis einmal Wasser oben reinläuft, oder aufgrund eines Risses, oder sonstigem Schaden am Material Wasser eindringt.
2. Nidationshemmende Verhütungsmittel wirken abtreibend!
3. Ovulationshemmer sind solche Hormonhämmer, dass die meisten Frauen gesundheitliche Schäden davon tragen oder haben nicht selten Todesfälle zur Folge

Was soll das ? Eine Schwangerschaft ist definitiv nicht das, was eine Frau zerstört. Es ist der Akt der Vergewaltigung, und der wird auch nicht geheilt durch Verhütungsmittel. Nein, diese schaden zusätzlich!!! noch der Frau. Sie ist mit Verhütungsmitteln doppelt gestraft seelisch (Vergewaltigung) und körperlich (Gesundheit).


5
 
 Stefan Fleischer 23. Februar 2016 

Es zeigt sich wieder einmal:

Viel Streit könnte vermieden werden, wenn wir nicht immer so genau wüssten, was der andere denkt.


0
 
 Micha1984 23. Februar 2016 

Ist auf andere Vergewaltigungen auch anwendbar!

@Christine
Ich sehe das nicht so streng wie sie. Vergewaltigung ist kein normaler geschlechtlicher Akt, sondern ein gewaltsamer Übergriff. Für mich klingt es logisch, dass hier künstliche Verhütungsmittel erlaubt sein müssten, schließlich geht es ja hier nicht darum die Vereinigung offen für Kinder zu gestalten, Sex und Fortpflanzung nicht zu entkoppeln. Das Problem ist halt, dass man normalerweise vorher nicht weiß, dass man vergewaltigt wird. Im Fall der als Kriegstaktik angwandten Vergewaltigung macht eine Vorbeugung durch Pille absolut Sinn und kann auch nicht sündhaft sein. Etwas anderes wäre es, wenn es zur Zerstörung werdenden Lebens kommen würde. Da wär dann ja das Kind als Geschöpf Gottes und sein Lebensrecht betroffen.
Eine Übertragung auf Krankheiten finde ich eher problematisch. Da gebe ich dem Artikel recht. Ich finde auch, dass die Aussage des Papstes nicht optimal zur bisher geltenden Lehre passt.


2
 
 luigi 23. Februar 2016 
 

Zika Virus ist eine wesentlich andere Problematik als Aids.

Zika Virus ist nicht vergleichbar mit Aids!
Bei der Anwendung vom Verhütungsmittel (Kondom) geht es bei Aids um die Vermeidung einer Ansteckung.

Zika wird hauptsächlich durch Mücken übertragen. Eine solche Infizierung kann durch keinerlei Verhütungsmittel verhindert werden.
Kommt es bei Schwangeren zu einer Infektion kann es bei den Föten zu schweren Fehlbildungen kommen. Aus diesem Grund gibt es in Mittel- und Südamerika von staatlichen Stellen Empfehlungen, momentan auf Schwangerschaften zu verzichten.

Diese Problematik wird Papst Franziskus wohl im Sinn gehabt haben als er in diesem Interview von Verhütung sprach. Er hat auch nicht von Verhütungsmitteln gesprochen sondern von Vermeiden von Schwangerschaft was ja auch durch natürliche Empfängnisverhütung erreicht werden kann.
Die Aussagen von Papst Franziskus sind also keineswegs so spektakulär wie sie in der Presse dargestellt wurden.


2
 
 bedrohter Christ 22. Februar 2016 
 

ich zitiere 2x

1.)Die Zeitenwahl der natürlichen Empfängnisregelung wurde immer vom Verzicht her verstanden (Christian Spaemann)

2.)Freude durch Mangel (Charlotte Roche - Mädchen für Alles)


0
 
 Glocke 22. Februar 2016 
 

@wandersmann

@man müsse mindestens schon 2 Kinder haben, damit NER erlaubt sei ......
Sie fragen, stimmt das????

Mir sind keine diesbezüglichen Vorschriften bekannt, ich halte es aber für völlig unwahrscheinlich, daß das so simpel zu regeln wäre!

Es ist doch z.B. ein Unterschied, ob ein gut situiertes, kerngesundes Ehepaar zunächst einmal den Jaguar anschaffen und mehrere große Reisen halb oder ganz um die Welt machen will - ehe ein Kind in die Lebensplanung paßt - oder ob ein Paar auf der schwierigen Suche nach einer Wohnung ist, ob Arbeitslosigkeit droht, ob sich plötzlich eine ernste physische oder psychische Krankheit zeigt, oder ... oder ... usw. usw.

Ich schätze sehr die meist klaren Regeln unserer Kirche, aber in dieser Frage die Anzahl von Kindern zum Kriterium für NER zu machen, kann ich mir bei ihrer Klugheit und Weisheit absolut nicht vorstellen!

Es geht zwar um den grundsätzlichen Willen zum Kind, aber doch auch um Verantwortung!


4
 
 resistance 22. Februar 2016 
 

Runter von der Wolke!

"Es handelt sich nämlich bei einer Vergewaltigung nicht um einen Geschlechtsakt i. S. von „Humanae vitae“ sondern um einen, den anderen radikal zum Objekt machenden Gewaltakt, gegenüber dem eine Verhütungsmaßnahme eine partielle Notwehr darstellt."

Eine Verhütung nach einer Vergewaltigung gibt es nicht, ebenso wenig wie eine Notwehr gegen ein durch Vergewaltigung gezeugtes Kind.

Irgendwie habe ich da was nicht verstanden.

Die explodierende Weltbevölkerung ist eine wesentliche Ursache der Plünderung unseres Planeten. Serengeti wird doch sterben!
Irgendwie hält man sich im Hl. Stuhl auf der Wolke des hl. Thomas von Aquin:
"Großmütig legt der Mann seinen Samen in den Schoß der Frau".
Hören Sie mich lachen?

Die Enzyklika "Laudato Si" ist ohne eine Aussage zu wirksamer Begrenzung der menschlichen Fruchtbarkeit nur Trittbrettfahrerei.


1
 
 Josephus 22. Februar 2016 
 

@wandersmann

NER ist bei Vorliegen eines gerechten Grundes erlaubt. D.h. es kann ein solcher durchaus auch vorliegen, wenn ein Ehepaar noch keine Kinder hat. Z.B. es gibt gesundheitliche Probleme, sodass sich die Ehegatten momentan über Kinder nicht hinaussehen!


5
 
 christine.mm 22. Februar 2016 
 

@veritasvincit

Zur Klarstellung : Ich bin gegen jegliche Medikamentöse Verhütung. Um wirksam zu sein müßte man ununterbrochen die jeweilige Pille schlucken damit auch ein theoretischerweise nur einmaliger Kondom-freier Geschlechtsakt ohne die Empfängnis eines Kindes einigermaßen "gelingen" könnte ! Auch ein Kondom ist nicht gänzlich sicher. Sicher ist lediglich Enthaltsamkeit. Relativ sicher bei verantwortetem Kinderwunsch sind die frzchtbaren bzw. unfruchtbaren Zyklustage der Frau.
Was diese Spezialeraubnis für Nonnen vor einer Vergewaltigung angeht: Medikation auf zukünftige Ereignisse. Nach einer Vergewaltigung i m m e r Frühabtreibung.
Ich habe gerchterweise die Mögkichkeit in Betracht gezogen, daß diese "Erkaubnis" ein lügenhaftes Konstrukt ist - denn andernfalls ist es Irreführung und Anstiftung zur Sünde. Dabei bleibe ich. Von Gott zugelassenes, auch krankes Leben ist immer Aufgabe und Anstoß lieben und helfen zu können. Immer !!!
Sie sollten meine Absicht nicht verdrehen.


5
 
 FranciscoL 22. Februar 2016 

Anscheinend gab es diese Erlaubnis Pauls VI nie.

Ganz gut recherchiert durch Father Zuhlsdorf.Es ist wohl eine urban legend.

Link:

wdtprs.com/blog/2016/02/its-not-an-urban-legend-its-a-lie-paul-vi-did-not-give-permission-to-nuns-to-use-contraceptives/


5
 
 wandersmann 22. Februar 2016 
 

NER bei einem Kind verboten??

Ich habe von @karlmaria etwas gelesen, wonach NER aus kirchlicher Sicht verboten ist, wenn man nur 0 oder 1 Kind(er) hat.

Man müsse mindestens schon 2 Kinder haben, damit NER erlaubt sei.

Stimmt das???????

Was hat es damit auf sich?


1
 
 Veritasvincit 22. Februar 2016 

@christine

Sie beklagen, dass Paul VI. bei Nonnen die Verhütung erlaube, aber bei Ehefrauen, die von Vergewaltigung durch den Ehemann bedroht sind, nicht. Papst Paul hat diesen Fall aber gar nicht in Betracht gezogen, auch nicht in Humanae vitae. Von einem Verbot der Verhütung für Ehefrauen in diesen Fällen kann also keine Rede sein.


4
 
 christine.mm 22. Februar 2016 
 

Bei Behinderungen und/oder Krankheiten

gibt es nur entweder ein völlig enthaltsames Leben zu führen, was nicht gelingen wird, denn wer hätte denn schon je lückenlos jegliche Geschlechtshandlung total vermieden als ob die Sexualität gar nicht vorhanden ist.
Da die Weitergabe des Lebens, klugerweise allein in die verlangte Stabilität einer gültig geschlossenen Ehe verlagert ( zum Schutz von Mutter und Kind/ern und zur gegenseitigen liebevollen Hilfe im Alltag) muß es auch vorausschauende Rücksichtnahmen geben, gleichzeitig aber auch vollstes Vertrauen in Gott, der, w e n n ER Leben schenkt, sogar in tiefstem Abgrund, eine Aufgabe mitgibt. Der Auftrag ist Liebe, auch zu einem Wesen, das man erst in seiner und des Kindes Not annehmen muß. Und rechte Hilfestellungen anderer sind ebenfalls Aufgaben, die Gott stellt.

Medikamentöse Verhinderung und Abtreibung sind bereits nahezu deckungsgleich geworden. Und Mißbildungen werden auch durch chemische Verseuchungen und Medikamente verursacht. Weit öfter als durch Infektionen. Schlimm


2
 
 christine.mm 22. Februar 2016 
 

Erlaubnis macht Sünde nicht zu einer guten Tat !!!

Das Ganze hinkt aber schon s e h r !!!

Ausgerechnet Nonnen, d.h. Gott Geweihten, eine Verhinderung von werdendem Leben, ausnahmsweise bei Vergewaltigun, zu erlauben ist wenn es eine Sünde i s t zu verhindern , die Verleitung zur Sünde !!!
Es ergibt sich die Frage, warum nicht bei j e d e r Vergewaltigung??? Denn auch i n n e r h a l b der Ehe wird von ungezügelten Männern vergewaltigt, wenn die Frau nicht einverstanden ist !!
Ehe ist kein Freibrief . Beide müssen wollen. So sehe ich das.
Entweder bei jeder Vergewaltigung oder NIE.
Nonnen gesondert zu behandeln ist falsch. Zur Sünde durch Erlaubnis zu verführen ist falsch und eine Ehefrau der Willkür ihres Mannes auszusetzen als ob sie dessen Sklavenbesitz sei ist falsch.
Also ist entweder die Geschichte der Erlaubnis durch Papst Paul VI. erfunden, oder Papst Paul VI. hat sträflich geirrt durch Verführung zur Sünde oder durch Herabminderung einer Vergewaltigung innerhalb der Ehe als Freibrief des Mannes.


4
 
 Ehrmann 22. Februar 2016 

Ansteckung läßt sich nicht, Schwangerschaft nicht imme verhüten!

Nur Enthaltsamkeit ist ein Schutz vor Infektion - und Reinlichkeit. Da ist die Kondomindustrie anderer Meinung - aber nicht aus altruistischen Motiven, da geht es um das Geschäft. Wer hat sich bei einer ähnlichen Aussage von Papst Bendikt auf seinem Afrikaflug am heftigsten altruiert? Belgien, wo sich die Verteilerstelle des Kondomexports für Afrika befindet! Und diese Gummiindustrie ist keine geringe Einnahmequelle, wenn man richtig multiplizieren kann....


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