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"Ich suche den Beifall nicht, Christus hat uns anderes vorgelebt"

29. April 2021 in Interview, 25 Lesermeinungen
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Churer Bischof Joseph Bonnemain im kath.net-Exklusiv-Interview: "Ich möchte alle, die – wie Sie sagen – 'einfach nur katholisch sein und treu zur Lehre der Kirche stehen wollen', ermutigen, auch diese Haltung allen gegenüber zu leben". Von Roland Noé


Chur (kath.net)

kath.net: Vorweg herzliche Gratulation zur Ernennung als Bischof von Chur, verbunden mit der Bitte um Gottes Segen für Ihr Wirken. Sie sprachen bei Ihrem Schlusswort von einem "anspruchsvollen Weg der Synodalität", den Sie wagen möchten. Mit der Synodalität ist ja das Ernstnehmen der Ortskirche gemeint. Die Vertretung der Ortskirche, d.h. das Domkapitel, hat Sie ja vor einigen Wochen nicht gewählt. Wie werden Sie mit diesem Dilemma umgehen bzw. wie werden Sie mit den Mitgliedern des Domkapitels jetzt umgehen, von denen Sie keine Stimme bekamen?

Bischof Joseph Bonnemain:  Kirchliche Synodalität ist sehr anspruchsvoll. Sie hat wenig zu tun mit einem rein demokratischen Denken. Wie Papst Franziskus wiederholt erklärt, wird die Synodalität erst verwirklicht, wenn man zusammen bereit ist, das zu tun, wozu der Heilige Geist uns anregt. Es braucht Offenheit, ein offenes Zuhören, ohne vorgefasste Entscheidungen. Es ist ein Ringen, um die Stimme Gottes wahrzunehmen, nicht zuletzt durch das Ernstnehmen der Stimmen der anderen Beteiligten.

Ein synodales Vorgehen erfordert eine gemeinsame Zeit der Kontemplation. Und dies immer in Einheit mit der Universalkirche, was bedeutet, auch in Einheit mit dem Papst zu entscheiden. Die Entscheidung des Domkapitels, keine Wahl vorzunehmen, wurde sehr rasch getroffen, ohne all diese Merkmale der Synodalität. Dennoch: Nachdem der Papst eine Ernennung vorgenommen hat, hoffe ich sehr, dass die Mitglieder des Kapitels aufgrund ihrer Kirchlichkeit diese Entscheidung unterstützen und mittragen. Ich werde dafür mein Bestes tun. So werden wir uns alle wieder in einer wahrhaften Synodalität begegnen können.

kath.net: Sie sprachen auch davon, dass die Kirche dorthin gehen soll, wo unter anderem die Kranken, Leidenden, die Einsamen, Suchenden, Entmutigten, die Randständigen, Ausgegrenzten und Armen sind. Nicht wenige Katholiken in der Kirchen fühlen sich derzeit - nicht nur in der Schweiz - von der Kirche und ihren Vertretern ausgegrenzt, weil sie einfach nur katholisch sein wollen und treu zur Lehre der Kirche stehen wollen, auch in unbequemen Fragen. In welcher Art und Weise werden Sie sich um diese Katholiken kümmern?


Bischof Bonnemain: Die Lehre der katholischen Kirche ist sehr „katholisch“. Gott will, wie Paulus schreibt, „dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4). Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass sich alle gläubigen Katholikinnen und Katholiken darum bemühen, treu zur Kirche zu stehen. Allerdings wird diese Treue bisweilen sehr unterschiedlich verstanden und gelebt. Niemand darf ausgegrenzt werden, in der Kirche gibt es Platz für alle.

Wir sind eine bunte, katholische, vielseitige Familie, in der alle geschätzt, unterstützt und geliebt werden müssen. Ich kann Ihnen garantieren, dass ich immer darum ringen werde, diese Art des Umgangs mit allen zu pflegen. Hier möchte ich auch alle, die – wie Sie sagen – „einfach nur katholisch sein wollen und treu zur Lehre der Kirche stehen wollen“ ermutigen, auch diese Haltung allen gegenüber zu leben.

kath.net: In einem Interview haben Sie mitgeteilt, dass Sie mit Priestern, die ein gleichgeschlechtliches Paar gesegnet haben, darüber sprechen würden, ob diese Entscheidung gut "pastoral abgewogen" wurde. Das klingt ein wenig, als ob Sie doch eine Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares bei guter Begründung im Einzelfall gutheißen wollen - oder wie ist das zu verstehen? Möchten Sie in dieser Frage auf der Seite von Papst Franziskus stehen, der sich einerseits wohlwollend gegenüber Homosexuellen geäußert hat, gleichzeitig aber klare Grenzen gesetzt hat, was nicht möglich ist, wie z.B. die Segnung von homosexuellen Paaren?

Bischof Bonnemain: Ich habe von Papst Franziskus sehr viel gelernt und ich lerne von ihm täglich Neues. Er hat sehr differenziert erklärt, dass es in komplexen Situationen besonders erforderlich ist, sorgfältig zu begleiten, zu integrieren und zu unterscheiden. Die Glaubenskongregation hat neuerdings bekanntlich erklärt, dass gleichgeschlechtliche Paare keine kirchliche Segnung empfangen dürfen. Solche Richtlinien sind hilfreich. Wenn man diese aber dann für die konkrete Situation einzelner Menschen anwendet, muss man die konkrete Situation dieser Menschen berücksichtigen, um ihnen gerecht zu werden. Es gibt viele Faktoren, die im einzelnen Fall mitspielen. Seelsorgliche Entscheidungen sind immer sehr anspruchsvoll. Es darf nicht billig vorgegangen werden und sich dabei nur auf Normen stützen, dann lässt man den konkreten Menschen unter Umständen im Stich. Ich bin überzeugt, dass hier Papst Franziskus mit mir 100prozentig einverstanden wäre.

Vor einigen Jahren vertraute mir ein Mann, den ich sehr gut kenne und mit seinem Freund zusammenlebt, unter anderem an: „Zwischen uns beiden läuft sexuell seit Jahren nichts mehr. Mein Freund leidet unter einer ganz schweren Depression. Wenn ich ihn verlasse, würde er verzweifeln. Das darf ich nicht tun!“ Wer würde eine solche Haltung nicht segnen?

kath.net: Bei Ihrer Bischofsweihe wurde von Ihnen der Repräsentantin der Schweizer Reformierten, Frau Famos, und dem Präsident der Zürcher Reformierten die Heilige Eucharistie gereicht. Sie sprachen am Ende Ihrer Rede davon, dass es nicht christlich sei, andere zu provozieren. Können Sie nachvollziehen, dass so eine Handlung Katholiken, die eben zur Lehre der Kirche stehen, durchaus als Provokation gesehen wird?

Joseph Bonnemain: Ich kann gut nachvollziehen, dass gläubige Menschen, welche die Umstände einer Situation nicht im Einzelnen kennen, diese als Provokation empfinden können. Ich kann Ihnen versichern, dass ich niemals die Absicht gehabt habe, jemanden zu provozieren, auch nicht treue Katholiken. Immer habe ich versucht und werde weiterhin versuchen, die Kriterien betreffend den Kommunionempfang von Andersgläubigen, welche im Direktorium für die Ökumene und im Kanon 844 des CIC aufgeführt werden, treu anzuwenden. Bezüglich des Kommunionempfangs von bestimmten Menschen – in diesem Fall anlässlich meiner Bischofsweihe – ist ein Interview nicht der richtige Ort, um es zu kommentieren.

kath.net: Kardinal Koch sprach in seiner Predigt davon, dass die heutige Bischofsweihe eine dringende Einladung an alle Diözesanen ist, über die Brücke aufeinander zu zugehen und sich die Hand der Versöhnung zu reichen, aber er rief aber auch dazu, für den Glauben der Kirche, wie er im Evangelium Jesu Christi vorgegeben ist, einzustehen und ihn zu bezeugen, und zwar gelegen oder ungelegen. In der katholischen Kirche hat man aber oft das Gefühl, dass auch nicht wenige Kirchenvertreter oft lieber den einfachen und bequemen Weg gehen wollen oder - anders gesagt - einen Weg, mit dem man medial mit Beifall rechnen kann. Welchen Weg möchten Sie als Hirte des Bistums gehen?

Joseph Bonnemain:  Wenn ich den einfachen oder bequemen Weg gewählt hätte, hätte ich - als ich die Mitteilung bekam, dass der Papst mich zum Bischof von Chur ernannt habe - bestimmt nein gesagt. Ich war mir sehr bewusst, dass ich mit einem Ja einen Weg wählte, der mit grossen Beschwernissen einhergehen würde. Ich kenne unser Bistum sehr gut und wusste deswegen von Anfang an, dass ich es nicht allen werde recht machen können. Ich suche den Beifall nicht, Christus hat uns anderes vorgelebt. Mein Bischofsspruch lautet: „Der Mensch ist der Weg der Kirche“. Diese Überzeugung, welche ich aus der ersten Enzyklika vom hl. Papst Johannes Paul II. entnommen habe, führt uns eher zum Kreuz. Die Entschlossenheit Christi, Heil für alle Menschen zu sein, für die, die ihm zujubelten, aber auch die, die ihn kreuzigten, hat ihn das Leben gekostet.


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Lesermeinungen

 phillip 4. Mai 2021 
 

Gibt es jemanden, der die Innenseite der ...

... de facto Sekte "Opus Dei" kennt, dem die Äußerungen und Haltung des Bischofs Verwunderung - oder gar Verehrung - auslösen? Was mich nur wundert, ist, dass es auf einmal so viele Übereinstimmungen zwischen dem aktuellen Papst, einem Jesuiten, und der "obra" gibt, die einst als die größten Feinde galten, gibt. Die Verbindung sehe ich darin, dass beide Organisationen alle ihre Handlungen nach dem Grundsatz, "der Zweck heiligt die Mittel" ausrichten. Beispiel gefällig? "Es kommt nicht darauf an, wie man zu Geld kommt, sondern darauf was man damit mache", so der O-Ton eines OD-Priesters oder eines "geistlichen Leiters", der auf die Frage eines "Supernumerarier", warum er den gelogen habe, geantwortet hat: "Du hättest bestimmt nicht "gepfiffen", wenn ich dir die Wahrheit gesagt hätte". Also Herr Bischof: Ganz das Kind seines "Vaters".


2
 
 greti 1. Mai 2021 
 

"Entscheidungslosigkeit"

Ich lese gerade Bücher von 2 Juden - bekannten Juden.
Bei Martin Buber habe ich z. B. gelesen: "Die Vertiefung und Bestätigung der ENTSCHEIDUNGDSLOSIGKEIT ist die Entscheidung zum Bösen." Die "Entscheidungslosigkeit" war nicht bei der Kommunionspendung - sie liegt viel, viel früher!
Der 2. Jude ist Elie Wiesel. Er schreibt unter "das chassidische Schweigen": Warum wurde Ijob bestraft? Dazu sagt der Midrasch: Er war zur Zeit des Moses einer der 3 Ratgeber des Pharao, der sie fragte, was mit den Hebräern geschehen solle. Jethro gab den Rat, alle ziehen zu lassen; Balaam hingegen, sie daran zu hindern. Ijob aber sagte aus Vorsicht nichts, er wollte sich neutral verhalten. Sein Schweigen machte ihn zum Komplizen und dadurch wurde er schuldig.((Das hat mir heute morgen eine geschiedenen Frau bestätigt - sie ist ihrem Mann nicht entgegengetreten, ist Komplize geworden!))
Handlungen und Personen sind austauschbar.


2
 
 lesa 1. Mai 2021 

Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr meine Jünger (Joh)

Werter@philip: Da haben Sie den Finger auf eine Lieblingsfalle des Verdrehers gelegt: "Der Mensch ist der Weg der Kirche". Tausende Male wurde das zitiert, um alles Mögliche und Gewünschte zu rechtfertigen und zu propagieren. Damei ist man bei dem Zustand gelandet, den A. Ames so beschreibt: "Heute entscheidet die Gesellschaft, was moralisch korrekt ist und was nicht, ungeachtet der Wahrheit. Heute versinkt die Welt in Verwirrung und Leid, das die Sünde mit sich bringt."
Vielen Verkündigern, die gern und oft diese Aussage bemühten("der Mensch ist der Weg der Kirche"), konnten oder wollten nicht erfassen, was der Mensch im Plan Gottes eigentlich ist: "Nur im Geheimnis des fleischgewordenen Wortes klärt sich das Geheimnis des Menschen wahrhaft auf. (Benedikt XVI. GS 22)


4
 
 mameschnue 1. Mai 2021 

Diplomatische Antworten auf klare Fragen

Bischof Joseph antwortet auf klare Fragen sehr diplomatisch. Eine Frage - diejenige nach dem Kommunionempfang durch Protestanten anlässlich seiner Bischofsweihe - lässt er gar unbeantwortet. Das ist schade. Nur eben: Die unsägliche Provokation ging in diesem Fall nicht so sehr von ihm aus, sondern von denen, die sich da unberufen und im vollen Wissen um diese Unberufenheit zur hl. Kommunion drängten. Sie stellten dem eben ernannten Bischof eine Falle. Man stelle sich das mediale Geheul vor, wenn er ihnen die Kommunion verweigert hätte! Klar, gerade hier hätte er zeigen können, dass er den Beifall nicht sucht. Vermutlich war er einfach überrumpelt ...

paulablog-1844.webnode.com/


2
 
 phillip 1. Mai 2021 
 

Bischof Bonnemain:

"Die Lehre der katholischen Kirche ist sehr „katholisch“. No na, geht`s noch? Diesem Hirten und dem aktuellen Papst sei gesagt: "Die Kirche ist kein Wunscherfüller" (zB Kommunion mit und/oder Sakramentenspendung oder Segnung für in Sünde Verharrende oder für jene, die nicht in voller Gemeinschaft mit der Katholischen Kirche stehen oder sein möchten).

"Die katholische Kirche ist kein Supermarkt. Sie wird und darf nie die “Wünsche der Kunden” erfüllen. Unsere katholische Kirche fordert den Respekt vor allen Menschen - und zugleich den Respekt vor unserem Herrn und dem, der uns erschaffen hat! Wer danach trachtet, die Wünsche der “Kunden” zu erfüllen, läuft in die Irre! Die heilige Kirche verlangt von den Gläubigen etwas: Armut, Gehorsam unter dem Willen Gottes, Ausrichtung auf sein Reich, Bereitschaft, die Armen und Nicht-Gläubigen zu ihm zu führen".

Aus: Msgr. Joachim Schroedel, Kirche und Kirchen..., in: Vatican-Magazin Juni/Juli 2018, S. 64


4
 
 phillip 30. April 2021 
 

"Der Mensch ist der Weg der Kirche".

Vermittelt dieser Spruch nicht die Abirrung, dass der Mensch das Maß aller Dinge ist? Was ist die Aufgabe der Kirche? Lassen wir einen wahren Hirten sprechen: "Liebe Freunde", schreibt PeBXVI, "die Pflicht, Jesus Christus zu verkünden, der »der Weg, die Wahrheit und das Leben« (Joh 14,6) ist, bildet die Hauptaufgabe der Kirche. Beten wir zur Jungfrau Maria, dass sie stets den Hirten und allen beistehe, die in den verschiedenen Ämtern die frohe Botschaft des Heils verkünden, damit sich das Wort Gottes ausbreite und die Zahl der Jünger immer größer werde (vgl. Apg 6,7)". Was passiert, wenn der Mensch in den Mittelpunkt gerückt wird, zeigt das gegenständliche, freudig und inbrünstig ins Anthropologische abgleitende Pontifikat, das die Kirche entmystifiziert, entsakralisiert und auf ein Instrument reiner innerweltlicher Machtausübung reduziert, recht anschaulich.


3
 
 laudeturJC 30. April 2021 

Bonnemain

begann sein Amt mit einer sakrilegischen Handlung, nämlich der Kommunion an Nichtkatholiken „zum Gericht“.

Der Ort dies zu diskutieren ist in der Tat nicht ein Interview, sondern der Moment, als er diese - noch dazu kirchenfeindlichen Nichkatholiken - einlud. Er hätte ihnen vorher mitteilen müssen, dass sie die Kommunion gemäss Kirchenlehre nicht empfangen dürfen und sie lediglich segnen, falls sie doch zum Empfang kommen, so wie evtl. Kinder vor der Erstkommunion.

Inn tradit. Hl. Messen kenne ich es so, dass die Bedingungen des Kommunionempfangs VOR der Hl. Messe nochmals genannt werden, wenn viele Unbekannte oder Kirchenferne kommen wie z.B. bei Beerdigungen oder Hochzeiten. Unbekannte können sich die Kommunion natürlich trotzdem erschleichen...


3
 
 lesa 30. April 2021 

Um Unterscheidung der Geister beten

@supernussbi: Diese ihre Predigt ist verständlich, da Sie vermutlich noch sehr jung sind. Es ist für jemanden, der mitten in der Welt eine Verkündigungsaufgabe hat, die pure Selbstverständlichkeit, die Wahrheit den Menschen so nahezubringen, wie sie sie aufnehmen können. Bischöfe aber haben dafür zu sorgen, dass sie im öffentlichen Raum eindeutig gewahrt bleibt. Wischi waschi hat den großen Abfall mitbewirkt.
Im übrigen will ich Ihnen nicht die Freude an Ihrem Bischof rauben und bete mit Ihnen für alle Bischöfe. Daran hängt viel, damit sie Kraft und Licht bekommen.
@LaieimBistumChur und andere: Danke für Ihre Ehrlichkeit. Ihr Unbehagen teile ich. Niemand kann aus seiner Haut, und um mutige Bischöfe, die klar Gut und Böse beim Namen nennen, die IN Liebe und AUS Liebe die Wahrheit sagen, müssen wir beten. Um der Unterscheidung der Geister willen ist es doch nötig, gelegen oder ungelegen zur Sprache zu bringen, wenn "es nicht ganz stimmt".


5
 
 Stephaninus 30. April 2021 
 

Geduld und Vertrauen

@supernussbi

Ich danke Ihnen für Ihre besonnenen und differenzierten Worte. Ich bin fest davon überzeugt, dass Bischof Bonnemain das Herz auf dem rechten Fleck hat, versucht Brücken zu bauen, ohne das solide Fundament zu verlassen. Ist es nicht das, was die Welt und die Kirche braucht? Bedenken wir auch immer: Bischöfe stehen an der Front, sie handeln und sprechen nicht nicht aus der Anonymität des Internets heraus sondern ganz real. Natürlich finde ich immer wieder auch, dass bei manchen Bischöfen zu wenig Klarheit, zu wenig Mut, zu wenig Treue vielleicht zu Tage tritt. Aber oft Frage ich mich dann selber: und wo ist mein Mut, meinen Glauben offen zu bekennen...am Arbeitsplatz, in der Firma, unter den Kollegen und Freunden....?


3
 
 LaieimBistumChur 30. April 2021 
 

Enttäuscht

@supernussbi
Ich kenne Bischof Bonnemain auch persönlich, schon vor der Bischofsweihe war ich enttäuscht von ihm, auch wenn ich ihm dies nicht gesagt habe. Ich hatte es zwar vor, darüber mit ihm zu sprechen (in der Sache, nicht auf seine Person bezogen), habe es aber nicht getan.
Die Aktionen und Wortmeldungen seit der Bischofsweihe haben meine Befürchtungen leider bestätigt und sogar übertroffen. Ich weiß nicht, woran es liegt, vielleicht ist er zu sehr auf den aktuellen Nachfolger Petri fixiert, wobei Christus und die katholische Doktrin immer noch die selben sind, die auch von Pius X., Leo XIII. und Petrus vertreten worden sind. Ich hoffe, dass Bischof Bonnemain dies klar wird, dass er an diesen Päpsten gemessen werden wird in der Ewigkeit.
Die ihm derzeit freundlich gesinnte, aber häretische Welt, wie sie von kath.ch z.B. vertreten wird, wird vergehen.
Ich habe die rechte Weise, darüber mit ihm zu sprechen, noch nicht gefunden. Ich werde still für Ihn beten.


7
 
 nazareth 30. April 2021 
 

Danke Bischof Joseph Bonnemain! Es ist unendlich wohltuend so abgewogene, liebende und treue Worte aus dem Mund eines Hirten zu hören.Die Weisheit, Barmherzigkeit und Wahrheit ihrer Worte spricht mir zu Herzen Gott segne Sie von Herzen!


2
 
 supernussbi 30. April 2021 

Erwachsene nicht wie Pubertierende behandeln, weil es nichts bringt!

lesa
Haben Sie schon mal Pubertierende positiv beeinflussen können, wenn Sie ihnen Knall auf Knall die Wahrheit um den Kopf geschlagen haben?
Nein, indem man mal den ersten besten Schritt geht zu einer positiven Änderung. Zudem schrieb der Hl. Paulus mal - so ähnlich: Ich konnte euch noch nicht hartes Brot geben, ihr hättet es nicht ertragen.
War Paulus nun feige? Sicher auch Nein.
Sicher wissen Sie, dass man bei Kindern derselben Familie nie gleich reagieren kann. Der/die Eine kann und muss man dann hart anfassen, Andere hingegen nur sachte, um ein Schritt nach dem anderen auf die Wahrheit hin zu gehen und erkennen und dann auch mit Gottes Gnade leben zu können.
So versuche ich es, oft auch im Ringen des Gebetes. Und es braucht viel Geduld wie Don Bosco es sagte. Ich kenne Bischof Josef Maria seit Jahrzehnten und bin positiv erstaunt, dass er immer noch treu die Lehre der Kirche vor Augen hält und so mit Liebe und Einsicht ringend den Menschen helfen will!


2
 
 Friedlon 30. April 2021 
 

Bibelverse werfen

ist zwar auf dem Synodalen Weg ausdrücklich unerwünscht, aber da wir hier unter uns sind ...
Zu „Niemand darf ausgegrenzt werden“:

Mt 18, 17
1. Kor 5, 5-7; 6, 9-10
1. Tim 1, 18-20


2
 
 Chris2 29. April 2021 
 

Immerhin lernen wir aus dem Interview,

dass man Häresien auch sehr freundlich, zurückhaltend und höflich vertreten kann. Ist mir zwar sympathischer, als die Holzhammer-Provo-Methode (die die Kommunionreichung bei der Bischofsweihe durchaus darstellte), ändert aber leider inhaltlich nichts.
Und nein, nicht jeder gehört dazu, der "Herr, Herr" sagt (vielleicht sogar nur durch die Kirchensteuer), sondern "wer den Willen meines Vaters tut". Spricht der Herr...


7
 
 lesa 29. April 2021 

Gelegen oder ungelegen Halt geben

@supernussbi: Es geht nicht darum, jemanden zu verurteilen, das sei fern! Bischöfe brauchen viel Gebet. Aber die Menschen brauchen Orientierung und Halt. Wenn der Bischof kippt, fallen große Teile des Landes dem Irrtum anheim, der ins Haus steht. Das erleben wir gerade. Bischof Huonder hat gerade in der Frage der Probleme der Hs Menschen immer das Licht der Lehre de Kirche und Halt gegeben, oft ungelegen genug, aber es war umso dringender.


7
 
 Diadochus 29. April 2021 
 

Geschliffen

So geschliffen und herausfordern die Fragen sind, so geschliffen und kapitulierend sind die Antworten. Bei der Frage bezüglich des Kommunionempfanges verweigert er gar die Antwort, indem er sagte, ein Interview sei nicht der richtige Ort, um es zu kommentieren. Hätte er eine aufrichtige Haltung, hätte er dies sehr wohl kommentieren können, von Katholik zu Katholik. Herr Bischof Bonnemain wollte nicht.


7
 
 Aschermittwoch 29. April 2021 
 

..Christus hat uns anderes vorgelebt...

Ich habe ein ungutes Gefühl. Eine klare Haltung ist nicht seine Sache. Er scheint mehr Diplomat zu sein als Seelsorger. Das neue Bild eines Bischofs? Ob das der heutigen Situation gerecht wird? Wo länger je mehr eine klare Sprache der Hirten erwartet wird. Wir werden sehen. Geben wir ihm eine Chance.


5
 
 Fides Mariae 1 29. April 2021 
 

Nicht überzeugend

Ich finde den Auftritt von Bischof Bonnemain und sein Ausweichen in diesem Interview nicht überzeugend. Gerade im Licht seiner einseitigen Entscheidungen und Aussagen, die er bisher getroffen hat.
Daher möchte ich dem Bischof im Namen aller im Bistum, die "einfach nur katholisch sein und treu zur Lehre der Kirche stehen wollen", sagen: "Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre. Daher liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat." Und damit meine ich nicht den lieben Gott.

Schade. Einfach nur wirklich schade. Eine verpasst Chance auf Ausgewogenheit. Ich bete für den nächsten Bischof. Obwohl es nicht mein eigenes Bistum ist. Aber so ein gewolltes Umdrehen eines Bistums, das macht einen schon traurig.


9
 
 supernussbi 29. April 2021 

Nie hatte Vitus Huonder eine Kommunion verweigert,

ich auch nicht. Warum machen Sie uns ständig öffentlich nieder, wenn wir öffentlich nie jemand bewusst blamieren wollten?
Das hatte ich einmal einem nervenden Journalisten gesagt, sondern auf christliche Art versuchen mit den Betroffenen zu reden? Dann gab er Ruhe.
Stephaninus.
Ich unterstütze deshalb ihr "Zurückhaltend beurteilen!" Es ist natürlich einfacher, wenn betroffene Menschen vorgängig danach fragen, ob sie zur Kommunion gehen können/sollen, und auf die Frage. "ob sie dann auf DER LEIB CHRISTI ehrlich antworten könnten (was ja alle möglich empfangenden - auch Katholiken - betrifft) sich entscheiden zuzuwarten. Das ist dann auch das Schönste, was zeigt, dass mit ihnen auch über den Glauben überhaupt zukünftige Glaubensgespräche fruchtbringend geführt werden können.
Schwieriger ist, dass Ringen um den Glauben an das Heiligste Sakrament mit Betroffenen, denen auch bereits in den ersten Jahrhunderte nicht einfach gesagt wurde, "alle könnten kommen".


4
 
 Robensl 29. April 2021 
 

"Wer würde eine solche Haltung nicht segnen?"

M.E. eine perfide Aussage. Die beschriebene Haltung mag womöglich sogar christlich sein, den Mann kann und soll man segnen. Aber nicht die Freundschaft als Ehe-Imitat.

Das alte Spiel: mit ganz allgemeinen, über dem eigentlichen Thema stehenden Aussagen, denen niemand widerspricht, mit tragischen, berührenden Einzelschicksalen, mit Äpfel-Birnen-Vergleichen wird Stimmung bereitet für eine neue Norm.


9
 
 Stephaninus 29. April 2021 
 

Zurückhaltend beurteilen

Ich finde, dass die Antworten des Bischofs per se korrekt sind - vielleicht etwas konziliant. Persönlich hätte ich mir etwas klarere Kante vorstellen können. Ich stehe aber nicht in seiner sehr schwierigen Verantwortlichkeit (Pater Wallner, den ich unglaublich schätze, sagt immer, wir sollten nicht zu schnell über Bischöfe urteilen). Man wird dem Churer Bischof nicht vorwerfen können, er stehe nicht hinter dem obersten Lehramt. Er scheint mir ein sehr spiritueller Hirte zu sein. Und das brauchen wir in der Schweiz unbedingt. Was die Kommunionspendung angeht: ein Priester darf einem Protestanten, der vor ihm steht, nicht den Empfang der Kommunion verweigern. Er kann nachher mit ihm sprechen. Wir hatten jüngst einen evangelischen Freund mit uns bei der Hl. Messe und haben mit ihm darüber vor dem Gottesdienst gesprochen. Er ist dann in seiner Bankreihe geblieben. Beten wir für den neuen Bischof von Chur, das ist das Beste, was wir für ihn und uns tun können.


5
 
 USCA_Ecclesiam 29. April 2021 

Die bischöflichen Aussagen in dem Interview...

...sind schlichtweg inakzeptabel, v.a. was Segnung von Homo-Beziehunugen und Kommunionspendung an Andersgläubige angeht. Ständig dieses Gerede vom Einzelfall... unerträglich.


10
 
 lesa 29. April 2021 

Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein, alles andere stammt vom Bösen.

Treu muss man SEIN, nicht davon REDEN. Den Hs. empfinden Menschen und deren Umgebung ist am besten geholfen mit dem klaren Wort Gottes und der Kirche. Dieses "unter Umständen" doch hat die ganze Desorientierung und den Zerfall der Kirche miterzeugt.
Warum sehen denn Hirten nicht, was das gebracht hat und halten ihre persönliche Einschätzung der Situation für besser als die klare Weisung Gottes?
Die jungen Christen in Wien haben es verstanden: Gott kann die Sünde nicht segnen - weil er den Menschen wirklich liebt, für seine Erlösung gestorben ist und weiterhin um sen ewiges Seelenheitl ringt. Das ist die einfache Wahrheit.


10
 
 Tschuschke 29. April 2021 
 

Fassungslos

Die Antwort des hochwürdigsten Herrn Bischof auf die Frage nach der Kommunionspendung an zwei reformierte Repräsentanten verstört mich geradezu. Er behauptet, immer versucht zu haben, sich treu an den can. 844 des kirchlichen Gesetzbuches zu halten. Nach diesem Kanon ist es möglich, einem Protestanten die Kommunion spenden, in Todesgefahr oder einer anderen schweren Notlage, wenn der einen Spender der eigenen Gmeinschaft nicht aufsuchen kann. „Immer habe ich versucht und werde weiterhin versuchen, die Kriterien betreffend den Kommunionempfang von Andersgläubigen, welche im Direktorium für die Ökumene und im Kanon 844 des CIC aufgeführt werden, treu anzuwenden.“ Wie bitte?? Ich habe keine Worte und könnte verzweifeln.
Wolfgang Tschuschke, Pfr.i.R.


12
 
 matthieu 29. April 2021 
 

drumherum

1 Tja, und ich hielt Can 844 CIC für sehr einfach verständlich.
2 Und beim Thema hs weicht er aus: Er könnte eine Haltung segnen. Aber darum geht es nicht, es geht um Segnung von Beziehungen.
3 die treu zur Lehre stehenden sollen gefälligst alle anderen gern haben, weil doch alle dazugehören....
Schade


11
 

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