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Äthiopien: Menschen in der umkämpften Region Tigray „stehen am Rand des Abgrunds“

1. Mai 2021 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Der seit einem halben Jahr anhaltende Konflikt in der nordäthiopischen Provinz Tigray hat sich zu einer humanitären Katastrophe für die dortige Zivilbevölkerung entwickelt.


München-Wien (kath.net/KIN)

Der seit einem halben Jahr anhaltende Konflikt in der nordäthiopischen Provinz Tigray hat sich zu einer humanitären Katastrophe für die dortige Zivilbevölkerung entwickelt. „Es herrschen Hunger und Angst. Die aktuelle Situation ist immer noch von dem verheerenden Krieg geprägt, der nahezu in der gesamten Region wütet“, berichtete ein äthiopischer Priester aus Tigray dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN). Aus Sicherheitsgründen muss der Gesprächspartner anonym bleiben.

 

„Situation wird von Minute zu Minute schlimmer“

 

„Kirche in Not“ konnte mit dem Priester am Telefon sprechen, nachdem er fast fünf Monate von jeder Verbindung zur Außenwelt abgeschnitten war. Dabei betonte er, dass „die Situation von Minute zu Minute schlimmer wird“ und „die Menschen am Rand des Abgrunds stehen“. Vor allem Kinder litten unter Unterernährung; viele seien zu Waisen geworden, und niemand kümmere sich um sie. Der Priester berichtete auch von Müttern, die im allgemeinen Chaos von Flucht und Kämpfen ihre Kinder aus den Augen verloren hätten und den Seelsorger bitten, ihnen zu helfen.


 

„Mir fehlen die Worte, um das Leid zu beschreiben: Es gibt so viel Verzweiflung, die Menschen sind traumatisiert“, sagte der Gesprächspartner. Es gebe keine funktionierende Infrastruktur mehr in der Region, „nicht genug zu essen, keine Medikamente, keine Sicherheit und kein Vertrauen“. Der größte Teil der Provinz sei die meiste Zeit von allen Kommunikationskanälen abgeschnitten, Internet und Stromversorgung seien eingeschränkt.

 

 

2,3 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen

 

In der Provinz Tigray ist seit November ein Kampf zwischen Regierungstruppen und der „Volksbefreiungsfront von Tigray“ (TPLF) entbrannt. In die staatliche Militäroffensive schaltete sich auch das Nachbarland Eritrea ein. Ob der angekündigte Truppenabzug der eritreischen Streitkräfte mittlerweile erfolgt sei, sah das US-Außenministerium in einer jüngsten Mitteilung nicht als bewiesen an.

 

UN-Berichten zufolge sind innerhalb der Region mehr als eine Million Menschen auf der Flucht und über 2,3 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Berichte über Menschenrechtsverletzungen gegenüber Zivilisten häufen sich – darunter auch kirchliche Vertreter und Gläubige. Auch der anonyme Gesprächspartner von „Kirche in Not“ bestätigte, dass in seiner Gegend „drei katholische Pfarrer bedroht und geschlagen wurden“. Sämtliches Eigentum der Kirchengemeinden sei von Soldaten geplündert worden. „Hunderte Menschen wurden brutal ermordet.“

 

Kirche spricht trotz Angriffen von Versöhnung

 

Trotz dieser verheerenden Situation „hat die Kirche nie aufgehört, ihrer Aufgabe nachzukommen“, betonte der Priester. Er war zunächst als Missionar in entlegenen Gebieten im Süden Äthiopiens tätig und wurde von „Kirche in Not“ unterstützt. Bereits dort setzte er sich für den Frieden zwischen den verschiedenen Ethnien ein. Äthiopien besteht aus 120 Volksgruppen, die teilweise in Konflikt miteinander stehen.

 

Auch jetzt während der Kämpfe in Tigray sei es notwendig, mit den Menschen über Frieden und Versöhnung zu sprechen, betont der Priester. Sein Wunsch ist es, ein Entwicklungsprojekt für Jugendliche auf die Beine zu stellen, „denn die Jugend ist das Rückgrat der gesamten Umwandlung der Gesellschaft, sowohl wirtschaftlich als auch geistlich. Wir müssen mit der Ausbildung junger Menschen beginnen.“

 

Trotz der großen Schwierigkeiten bei der Einreise in das Konfliktgebiet und bei der Kommunikation mit der Krisenregion unterstützt „Kirche in Not“ die Priester der äthiopisch-katholischen Eparchie (Diözese) von Adigrat, die ganz Tigray umfasst, mit Mess-Stipendien. Die Gaben für die Feier einer heiligen Messe sind eine wichtige Existenzhilfe für die Seelsorger und unterstützen ihre Arbeit in den Gemeinden.

 

„Beten Sie weiter und helfen Sie. Wir brauchen materielle und geistliche Unterstützung“, wandte sich der Priester an die Wohltäter von „Kirche in Not“. „Angesichts der schwierigen Situation, in der wir hier in Tigray leben, ist die Kirche aufgerufen, mehr denn je zu handeln.“

 

Foto: Gottesdienst unter freiem Himmel in Äthiopien (Symbolbild). © Kirche in Not


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Lesermeinungen

 lakota 1. Mai 2021 
 

Manchmal wünschte ich,

ich wäre Soros.....man könnte mit den Milliarden so viel helfen.


1
 
 SalvatoreMio 1. Mai 2021 
 

All unsere "Kirchen-Umkrempler" auf deren eigene Kosten dorthin schicken!

Ja, man müsste unsere tapferen Kämpfer, die die Kirche umbauen wollen, dorthin senden können, wo sie dann Hütten für die Armen bauen, diese trösten und einen Hauch von der wahren Welt erleben könnten!


2
 
 Paddel 1. Mai 2021 

Was tun wir?

Wir kämpfen um die Segnung nicht ehelicher Sexualpraktiken und um die Weihezulassung von Frauen.

Hallo?


2
 

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