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Der geistliche Kampf im Gebet

12. Mai 2021 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus: der gute Kampf. Am Ende unseres Lebens, wenn wir zurückblicken, werden auch wir sagen können: ‚Ich dachte, ich wäre allein, aber nein, ich war es nicht: Jesus war bei mir'. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Herr, warum bleibst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not? [...] Herr, steh auf, Gott, erheb deine Hand, vergiss die Elenden nicht! Warum darf der Frevler Gott verachten und in seinem Herzen sagen: Du ahndest nicht? Du, ja du, hast Mühsal und Kummer gesehen! Schau hin und nimm es in deine Hand! Dir überlässt es der Schwache, der Waise bist du ein Helfer geworden“ (Ps 10,1.12-14).

Nach über fünf Monaten: wieder Generalaudienz zusammen mit Pilgern und Besuchern im Damasus-Hof des Apostolischen Palastes. Die Gläubigen, die daran teilnehmen wollten, konnten unter Beachtung der sanitären Hinweise durch das Bronzetor auf dem Petersplatz eintreten. Es waren keine Eintrittskarten erforderlich.

Die 33. Katechese stand unter dem Thema: „Der geistliche Kampf im Gebet“.

Das Gebet erfordert, so der Papst, wie das christliche Leben überhaupt, immer unsere Anstrengung. Alle großen Beter in der Bibel und in der Kirchengeschichte bezeugten sowohl den inneren Frieden, den das Gebet schenke, zugleich aber auch den geistlichen Kampf, der mit dem Gebet verbunden ist.

Alle Männer und Frauen Gottes berichteten nicht nur von der Freude am Gebet, sondern auch von den Unannehmlichkeiten und der Müdigkeit, die es verursachen könne. Manchmal sei es ein harter Kampf, die Zeiten und Modi des Gebets einzuhalten. Einige Heilige hätten dies jahrelang durchgeführt, ohne Geschmack daran zu finden, ohne seine Nützlichkeit zu erkennen. Stille, Gebet und Konzentration „sind schwierige Übungen, und manchmal rebelliert die menschliche Natur“. Wir wären lieber irgendwo anders auf der Welt, aber nicht dort, auf dieser Kirchenbank beim Beten. Wer beten wolle, müsse sich dessen entsinnen, dass der Glaube nicht einfach sei, „und manchmal verläuft er in fast völliger Dunkelheit, ohne Bezugspunkte“.


Beten bedeute ein inneres Ringen mit sich selbst und ein Kampf gegen die List des Versuchers, der alles daransetze, uns vom Beten und von der Vereinigung mit Gott abzuhalten (KKK 2725-2728). Die schlimmsten Feinde des Gebets seien jedoch in uns selbst. Der Katechismus nenne sie so: „Schließlich muss unser Kampf auch dem gelten, was wir als Scheitern im Gebet erleben. Dazu zählen die Entmutigung angesichts unserer Trockenheit, die Traurigkeit, Gott nicht alles gegeben zu haben, weil wir "ein großes Vermögen" haben, die Enttäuschung darüber, nicht unserem eigenen Willen entsprechend erhört worden zu sein, die Verletzung unseres Stolzes, der sich in der Erbärmlichkeit des Sünders verhärtet und die Abneigung dagegen, das Gebet ungeschuldet geschenkt zu erhalten. In jedem Fall stellt sich die Frage: Wozu Beten? Um diese Hindernisse zu besiegen, müssen wir um Demut, Vertrauen und Ausdauer kämpfen“ (Nr. 2728). Dies sei eindeutig eine zusammenfassende Liste, die noch verlängert werden könne.

Einige Heilige hätten diesen Kampf jahrelang ausdauernd gekämpft. Sie beteten weiter, auch wenn sie beim Beten nichts empfanden als Trockenheit, auch wenn das Gebet augenscheinlich nichts genützt habe, „auch wenn Gott scheinbar stumm blieb“.

„Was tun in der Zeit der Versuchung, wenn alles ins Wanken zu geraten scheint?“ fragte sich Franziskus. Wenn wir uns die Geschichte der Spiritualität ansehen, falle uns sofort auf, dass die Seelenlehrer sich über die von uns beschriebene Situation sehr klar gewesen seien. Um sie zu überwinden, habe jeder von ihnen einen Beitrag geleistet: ein Wort der Weisheit oder eine Anregung, wie man eine schwierige Zeit überstehen könne: „das waren keine am Schreibtisch ausgearbeiteten Theorien, sondern aus der Erfahrung geborene Ratschläge, die zeigten, wie wichtig es ist, zu widerstehen und im Gebet auszuharren“.

Es sei daher lohnend sich mit den wertvollen Erfahrungen und Weisungen der großen geistlichen Gestalten unserer Tradition näher zu beschäftigen. Sie zeigten etwa, wie wichtig es sei, standhaft im Gebet auszuharren, und sie erinnerten uns daran, dass wir nie allein sind, dass einer über uns wache und uns beschütze.

Es wäre interessant, zumindest einige dieser Ratschläge durchzugehen, denn jeder verdiene es, eingehend untersucht zu werden. Die Exerzitien des heiligen Ignatius von Loyola zum Beispiel seien ein Büchlein von großer Weisheit, das lehre, wie man sein Leben in Ordnung bringen könne. Es lasse einen verstehen, dass die christliche Berufung „militia“ sei, „es ist die Entscheidung, unter dem Banner Jesu Christi zu stehen und nicht unter dem des Teufels, zu versuchen, Gutes zu tun, auch wenn es schwierig wird“.

Als der heilige Mönchsvater Antonius nach einem langen und harten inneren Kampf endlich wieder seinen Frieden gefunden habe, „fragte er den Herrn: ‚Wo warst du? Warum bist du nicht zu Anfang gekommen, um meine Qualen zu beendigen?’. Jesus antwortete ihm: ‚Antonius, ich war hier, aber ich wartete, um dein Kämpfen zu sehen’“ (Vita Antonii, 10).

Jesus sei immer bei uns: „wenn wir in einem Moment der Blindheit nicht in der Lage sind, seine Gegenwart wahrzunehmen, wird es uns in der Zukunft gelingen. Es wird uns auch passieren, dass wir denselben Satz wiederholen, den der Patriarch Jakob einst sagte: ‚Gewiss, der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht’ (vgl. Gen 28,16). Am Ende unseres Lebens, wenn wir zurückblicken, werden auch wir sagen können: ‚Ich dachte, ich wäre allein, aber nein, ich war es nicht: Jesus war bei mir’“.

Die Pilger und Besucher sowie die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, das morgige Hochfest Christi Himmelfahrt lenkt unseren Blick nach oben über das Irdische hinaus. Erinnern wir uns aber zugleich auch an die Sendung, die der Herr uns hier auf Erden anvertraut hat. Der Heilige Geist leite uns an in dem guten Kampf, den wir zu kämpfen haben.

 


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