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Der Diener Gottes Gino Pistoni – Partisan der Feindesliebe

23. Jänner 2022 in Chronik, 1 Lesermeinung
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Papst Franziskus stellte neulich Gino Pistoni als Beispiel gelebten Glaubens vor. Steht der junge Freiheitskämpfer, der einem feindlichen Soldaten das Leben retten wollte, vor der Seligsprechung? Gastbeitrag von Elmar Lübbers-Paal


Vatikan (kath.net) Von vielen unbemerkt stellte Papst Franziskus bei einer Audienz für die Jugendlichen der „Katholischen Aktion“ in Italien am 18.12.2021 neben dem bereits seliggesprochenen Carlo Acutis den mit nur 20 Jahren getöteten Partisanen Gino Pistoni als glänzendes Beispiel des gelebten Glaubens vor. Vatikan-Insider deuten dies als einen Hinweis darauf, dass der waffenlose Freiheitskämpfer, der einem feindlichen deutschen Soldaten das Leben retten wollte, unmittelbar vor der Seligsprechung steht.

Sein eigenes Blut, mit dem er sein Testament schreibt, ist auf dem Leinenrucksack noch nicht trocken, da macht der friedfertige Partisan den letzten Atemzug. Gerade hat er seinen Leinentornister, im Angesicht seines unmittelbar bevorstehenden Todes, als Leinwand benutzt. Die klaffende Oberschenkelwunde, verursacht durch einen Mörsersplitter, nutzt er gleichsam als Tintenfaß. Ginos schriftliches Vermächtnis gibt uns seinen innersten Lebens- und Sterbenssinn wieder. Noch heute kann man auf der Tasche die Botschaft lesen: „Ich opfere mein Leben für die Katholische Aktion und Italien. Es lebe Christus der König.“ Unmittelbar vor dem Verfassen dieser geradlinigen Botschaft gibt es ein Kampfgemetzel, bei dem die deutschen Besatzer und die Partisanen gegeneinander kämpfen. Die Partisanengruppe merkt ihre Unterlegenheit und flüchtet, um ihre eigene Haut zu retten – außer einem. Gino bemerkt, wie einen schwerverwundeter Wehrmachtssoldat, massiv blutend, darniederliegt. Er rennt geistesgegenwärtig auf ihn zu, kniet sich neben dem Feind und versucht die Wunde durch starken Druck, zu verschießen, um dem Soldaten somit das Weiterleben ermöglichen zu können. Während dieser selbstlosen Rettungsaktion fliegen plötzlich Mörsersplitter umher. Eine trifft Ginos Oberschenkelarterie.


Der Student am Collegio S. Giuseppe in Trient und Buchhalter, Gino Pistoni, wird am 25.2.1924 in Ivrea (Provinz Turin), als zweites von vier Kindern geboren. Die stolzen Eltern sind Dante Giacomo und Maria Ferrando. Auch wenn die Familie ein kleines Geschäft betreibt, lebt die junge Familie doch in sehr bescheidenen Verhältnissen. So manches mal muss der Familienvater zusehen, wie er die Familie durch die schwierige Zeit zwischen den Weltkriegen bekommt.

Doch eines trägt die Familie immer durch die Durststrecken des Lebens: der Glaube. Der regelmäßige Kirchgang ist genau wie die täglichen Gebete integraler Bestandteil des Familienalltags.

Für den jungen Gino sind aber auch die Geistlichen, die seinen Schulalltag begleiten, prägende Persönlichkeiten. So sind es in den ersten Bildungsjahren die Schwestern der Unbefleckten Empfängnis und in der Mittelschule die Salesianer von „Giusto Morgando“ in Cuorgnè, bevor er die Hochschule San Giuseppe in Turin besucht, die von den „Christlichen Brüdern der Schulen“ (La-Salle-Brüder) geführt wird.

Gino fällt als Sport-Ass auf. Er spielt leidenschaftlich Fußball und Basketball. Kommt es jedoch zu Terminüberschneidungen zwischen Spielen seiner Basketballmannschaft und Terminen der „Katholischen Aktion“, gibt er der letzteren den Vorrang. Der Verkündigung der Liebe Gottes zieht er nichts vor. Das bringt ihm, bei seinen Sportkollegen, den Namen „Gino, der feurige Enthusiast“ ein. Neben den Mannschaftssportarten ist das beruhigende Bergsteigen seine große Leidenschaft.

In der Hochschulzeit, in der er auch sein Diplom als Buchhalter absolviert, lernt er den wohltätigen Zweig der Katholischen Aktion kennen. Da Ginos Überzeugungen von dem selbstlosen Dienst für die Armen sich in der Ausrichtung dieser Organisation wiederfindet, arbeitet er ab 1942 mit ihr auf Diözesanebene zusammen. In der Folge wird er sogar Sekretär der Vereinigung und arbeitet für den Präsidenten, Giovanni Getto, Tagungen und Konferenzen aus. Aber auch die buchhalterischen Aufgaben mit den Registrierungen und Verwaltungen der Mitglieder übernimmt er.

Noch bevor Gino 1944 zum Militärdienst einberufen wird, kann er an Exerzitien der „Katholischen Aktion“ teilnehmen. Dabei lernt er auch Mitglieder des katholischen Arbeitervereins, der zwei Jahre zuvor von Luigi Gedda gegründet wurde, kennen. Auch dort wird er Mitglied und legt eine Eintrittsweihe ab. Darin beschreibt er, dass ihm durch seine Mitarbeit in der „Katholischen Aktion“ erst der Zweck und der Wert seines Lebens, richtig bewusst geworden ist.

Gino schließt sich, geprägt durch die harte Kriegszeit mit ihren Unterdrückungen, der Partisanen als Widerstandsformation an. Er tritt dem Bataillon „Caralli“ der 76. Brigade der VII. Garibaldi-Division bei. Nun nutzt er den Kampfnamen „Ginas“. Gino wird in den Penniner Alpen, beim Berg Colma di Mombarone, in Norditalien, eingesetzt. Am 25. Juli kommt es im Gressoney-Tal zu einem harten Kampf mit der Wehrmacht, in deren Verlauf sogar Brücken gesprengt werden. So kommt es, dass mit nur 20 Jahren Gino Pistoni, der Partisan der Feindesliebe, sein Leben lassen muss. Die wenigen Minuten seines Todeskampfes nutzt er, um sein Bekenntnis abzulegen.

Vier Tage nach diesem Ereignis findet seine Familie den Leichnam Ginos durch den Hinweis eines ortskundigen Polizisten.

Gleich nach dem die deutsche Besatzung Italiens ein Ende gefunden hat, setzt eine Verehrung für Gino ein. Direkt nach dem Kriegsende 1945 wird das Fußballstadion seiner Heimatstadt Ivrea, welches 3500 Besucher fasst, in Gino-Pistoni-Stadion umbenannt. Auch Schulen und Kasernen tragen inzwischen seinen Namen.

Da Ginos Leben und Sterben als „heroisch“ bezeichnet werden kann, und er als Partisan sogar ohne Waffen den Befreiungskampf geführt hat, initiiert der Bischof von Ivrea, Msgr. Luigi Bettazzi, zum 50. Todestag Ginos, 1994, das Seligsprechungsverfahren. Inzwischen darf er offiziell „Diener Gottes“ genannt werden. Seit 1999 befasst sich der Vatikan mit der Seligsprechung.


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Lesermeinungen

 Chris2 24. Jänner 2022 
 

Seine Nächstenliebe hat ihm sicherlich

den Weg zum Himmel weit geöffnet. Ob der Soldat, den er retten wollte, überlebt hat, weiß man wohl nicht? Im Übrigen wird er womöglich von einer eigenen Mörsergranate getroffen worden sein ("friendly fire"), da sich seine Leute ja bereits zurückgezogen hatten...


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