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Ein Dachverband in schlechter Gesellschaft18. September 2023 in Kommentar, 15 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Der Boykottaufruf des BDKJ Köln zeigt die wahren Sympathien des Dachverbandes nominell katholischer Jugendverbände. Der Montagskick von Peter Winnemöller
Köln-Berlin (kath.net)
Sie befinden sich in guter Gesellschaft, die Nachwuchsfunktionäre des BDKJ in Köln. Im vergangenen Jahr forderte die Präsidentin des umstrittenen „ZdK“, welche die Vertretung der in Gremien- und Verbandswesen organisierten Katholiken darstellt, flächendeckende Möglichkeiten der vorgeburtlichen Kindstötung. Da trifft es sich doch gut, wenn man beim BDKJ in Köln zum Boykott des Marsch für das Leben aufruft. Der Grund ist schnell gefunden: Kontaktschuld. Im Grunde ist es sogar nur eine erfundene Kontaktschuld. Dass auch Frau Oberbürgermeister per Facebook zum rechtswidrigen Boykott einer legitimen und legalen Demonstration aufrief, ist noch mal ein Sahnehäubchen auf den Skandalen rund um den Umgang mit dem Marsch für das Leben in Köln.
Beim Marsch für das Leben gingen Rechte mit. Soso, die Fähigkeit der Jungfunktionäre zur Prospektion ist doch gewaltig, hatte der Marsch doch zur Zeit des Aufrufes noch gar nicht stattgefunden. Auch während des Marsches konnte man keine wie auch immer gearteten „rechten Kräfte“ erkennen. Erkennbar dagegen waren linksradikale, gewaltbereite Gegendemonstranten mit ihren unterirdischen Rufen wie „Hätt‘ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben!“ Der Vandalismus der Radikalen führte zudem zu zahlreichen Sachschäden an Informationsständen. Das also sind die Genossen, mit denen sich die gendernden Genoss*glucks*Innen des BDKJ Köln gemein machen.
Die gebrüllte Phrase „My Body, my choice” wird durch häufiges Wiederholen nicht wahrer. Es ist nicht mehr allein der Body einer Frau, das konnte, wer Ohren hat und willig ist am Samstag auf der Fachtagung in Berlin hören. Eine Schwangerschaft ist ein hochkomplexer Dialog zwischen zwei Menschen, von denen der eine dem anderen innewohnt bis eine natürliche Abstoßung, wir nennen das Geburt, beginnt, Jeder mechanische oder biochemische Eingriff in den Verlauf einer Schwangerschaft, z.B. um diese vorzeitig zu beenden, zieht auch für die Mutter erhebliche physische und psychische Folgen nach sich. Für das Kind endet sowas fast immer tödlich. Das Ergebnis jeder Abtreibung lautet demzufolge: Ein Toter, ein Schwerverletzter. Wäre das eine Unfallbilanz statt einer Abtreibung, stünde es auf der Titelseite der jeweiligen Lokalzeitung.
Es sind nicht nur die unbewiesenen politischen Unterstellungen, die den Boykottaufruf der Nachwuchsfunktionäre so skandalös erscheinen lassen. Den Lebensschützern werde ein frauenverachtendes Menschenbild vorgeworfen, ja mehr noch, Mütter die abgetrieben haben, würden als Mörderinnen bezeichnet. Nun würde ich in der Tat gerne einmal sehen, wo einer der Mitgliedsverbände des BvL so eine Ungeheuerlichkeit gesagt oder geschrieben hätte. Im Gegenteil treten bei fast jedem Marsch für das Leben Frauen auf, die Zeugnis davon geben, dass sie abgetrieben haben. Das sind aber zum Entsetzen der Abtreibungsprotagonisten keine Jubelzeugnisse, Hurra, mein Kind ist tot, sondern ehrliche Zeugnisse, was eine Abtreibung mit einer Frau macht. Nein, eine Frau die abtreibt ist in der Regel eben keine Mörderin, sondern selber ein Opfer einer Folge aus Druck, Verzweiflung, falscher oder unzureichender Beratung, am Ende der Kette einer solchen Entsolidarisierung steht die Hoffnungslosigkeit und die Tötung eines Kindes stehen. Die wenigen Ausnahmen, die mit kaltem Herzen das Schwangerschaftsgewebe entfernen lassen, bestätigen eher die Regel.
Somit ist also die eindeutige und klare Haltung der Lebensrechtsverbände und deren Beraterinnen, die immer zu Gunsten des Lebens beraten, alles andere als frauenverachtend. Das Leben eines ungeborenen Kindes zu retten, rettet in der Regel auch Leben und körperliche, wie geistige Gesundheit der Mutter.
Das alles den Nachwuchsfunktionären vom BDKJ Köln zu erklären, dürfte vermutlich vergeblich sein. Sollte man selbige im Umfeld des Marsches erlebt haben, so mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den linksradikalen Gegendemonstranten. Nicht erst seit gestern ist der BDKJ politisch auf linken und grünen Abwegen. Längst hat der politische und gesellschaftliche Mainstream die einst katholischen Jugendverbände eingeholt und ihre Funktionäre zu willigen Claqueuren mehrheitsfähiger Positionen gemacht. Der Boykottaufruf von Köln war nur ein weiteres Indiz dafür. Man hat es hier gar nicht mit einer Repräsentanz katholischer Jugendlicher zu tun. Diese trifft man dann doch eher bei der Jugend für das Leben auf der anderen, der richtigen Seite des Marsches. Nimmt man es wirklich ernst, dann benötigt der BD„K“J das „K“ eigentlich nur noch, um großzügig Kirchensteuer abgreifen zu können. Immerhin haben die Diözesanverbände hauptamtliche, aus Kirchensteuermitteln bezahlte Vorsitzende. Dass diese Vorsitzenden dann Lobbypolitik gegen den eigenen Bischof machen, ist schon länger ein Treppenwitz und längst nicht die einzige Absurdität im deutschen Kirchensteuersystem.
Die beiden erstmals parallel veranstalteten Märsche für das Leben in Berlin und Köln waren ein Erfolg, insofern sie in einer Gesellschaft, die sich bioethisch immer weiter vom Naturrecht entfernt, den Gedanken an das Leben als Wert von seinem natürlichen Beginn bis zu seinem Ende wachhält. So ist der Marsch für das Leben eben für und nicht gegen. Es sind nicht „Abtreibungsgegner“, die demonstrieren, wie uns verlogene Medienvertreter weißmachen wollen, es sind Lebensbefürworter, die auf die Straße gehen. Man demonstriert für das Recht eines jeden Menschen auf seine Geburt. Dem Grunde nach gehörte dieses Recht in die Verfassung eines Staates, der sich zu Recht ein Rechtsstaat nennen will. Obwohl es in Deutschland expressis verbis noch nicht so in der Verfassung steht, vertritt das Bundesverfassungsgericht die Ansicht, dass eine Frau die Pflicht hat, ihr Kind auszutragen. Implizit geht also das höchste Gericht unseres Landes also von einem Recht auf Geburt aus. Dass sich der BDKJ gegen den Lebensschutz stellt, zeigt, wie weit sich dieser Verband nicht nur von der Lehre der Kirche und dem Naturrecht, sondern auch von der Verfassung unseres Landes entfernt hat.
Foto: (c) Peter Winnemöller
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Lesermeinungen | girsberg74 19. September 2023 | | | Eine einfache und bei entsprechendem Willen eine behandelbare Frage: Wer füttert diese Leute durch das Leben und warum?
Muss man den Verantwortlichen, den Entscheidungsbefugten, erst den Beitrag des Kirchensteuervereins entziehen?
Nun gut, es stimmt ja, es geht dann auch Geld für Kindergärten etc, verloren, doch deswegen unterstütze ich nicht eine Führung, die an wichtiger Stelle ihr Aufgaben nicht wahrnimmt. | 2
| | | Chris2 19. September 2023 | | | "Jugendverbandler*innen" Ich hätte nie gedacht, dass die kommunistische Jugend der DBK mich einmal zum Schmunzeln bringen würde... | 1
| | | Chris2 19. September 2023 | | | Dass auch die Spitze des BDKJ eine "andere Kirche (Gal. 1,7ff!) predigt(e), haben ja kath.net und andere immer wieder dokumentiert. Auflösen bzw. rekatholisieren des BDKJ JETZT! | 2
| | | lesa 18. September 2023 | | | Die Wirkungen der Tötung von Leben sind nicht harmlos Danke für den hervorragenden Artikel!
Welche Chance haben diese jungen Leute?...
Ehe man ihnen nicht das 6. Gebot beibringt und "Warten bis zur Ehe" wieder "der Normalfall" wird, Weil der Wille Gottes, der zur Lebenserfüllung führt, bleiben es "Mainstreamangepasste", banale
Mitläufer. So lange wird der Horror der Abtreibung auch nicht verschwinden, und alles bleibt - letztlich Irreführung.
"Das Leben eines ungeborenen Kindes zu retten, rettet in der Regel auch Leben und körperliche, wie geistige Gesundheit der Mutter."
Nicht nur! Auch die Umgebung ist oft über Jahre hinaus "bedient". Denn die Tötung eines Menschen hat eine spirituelle Dimension. Es handelt sich um Blutschuld, und die hat, Wirkungen, die nicht harmlos und nicht kurzlebig sind, auch dann nicht, wenn diese Frau gebeichtet hat und sich bemüht. Das Wort von Mutter Teresa, dass Abtreibung Kriege verursacht, ist keine "fromme Idee", sondern entspringt einer tiefen existentiellen und spirituellen Erfahrung dieser Frau. | 3
| | | Chris2 18. September 2023 | | | Politiker, die es erlauben, selbst Kinder im 9. Monat zu töten und dies auch noch in jeder Hinsicht zu Lasten der Allgemeinheit mit Steuergeldern fördern, haben jedes Recht verwirkt, anderen mit der Nazi-Keule zu kommen. Insbesondere, wer damit Menschen zu vernichten versucht, die sich für das Lebensrecht absolut hilfloser Kinder einzusetzen. Das ist vielleicht sogar die größte und egoistische Heuchelei, die es heutzutage gibt... | 2
| | | SalvatoreMio 18. September 2023 | | | UNGEWOLLT SCHWANGER ...- Lieber @ gebsy! Erlauben Sie bitte eine Ergänzung: angesichts manchmal erzwungener "Liebe" mit der Folge von Schwangerschaft, darf man gewiss sagen: wenn eine Frau dann trotzdem JA sagt zu dem neuen Menschenkind, erzeugt nicht durch eine geliebte und liebende Person, sondern durch einen Gewaltanwender, kann die Liebe zu dem neuen Leben ganz besonders groß und bewundernswert sein! | 5
| | | Chris2 18. September 2023 | | | @Adamo Ein guter Vorschlag, denn das Thema ist eine eiternde Wunde in der Kirche dieses Landes. Allerdings gefällt mir der Begriff "Kampagne" nicht. Er ist mir jedenfalls bisher praktisch immer nur negativ begegnet, meist als spontan wirkende, aber geplante und orchestrierte, aggressive und oft auch verlogene linke Aktion von vielleicht nur einzelner Linker Aktivisten (die sich als viele ausgeben und gerne medial gehypt werden) gegen z.B. gute Bischöfe oder die Säulen von Kirche und Gesellschaft. Vielleicht bin ich da aber auch nur einseitig medial vorbelastet? | 1
| | | J. Rückert 18. September 2023 | | | Mühlstein um den Hals Unsere Gesellschaft zeigt Gesicht. Wir alle werden nicht um die Wahrheit betrogen. "Der Kampf" für die Abtreibung ist ein offenes Buch. | 3
| | | gebsy 18. September 2023 | | | UNGEWOLLT SCHWANGER zu sein, ist das Gegenteil von Liebe ... | 1
| | | Chris2 18. September 2023 | | | Zerstörung katholischer Jugend Jeder Bischof, Ordinariatsmitarbeiter oder Pfarrer, der solche "Ideologenden"* weiterhin auf Kinder loslässt, die ihnen katholische Eltern im Vertrauen auf die Kirche anvertraut haben, macht sich mitschuldig an Indoktrination, Verstörung und Glaubensabfall bei Kindern und Jugendlichen. Das ist der eigentliche Skandal: Dass es zugelassen wird, dass Linksradikale mit Kirchensteuergeldern dafür bezahlt werden, dass sie Kinder verführen - womöglich sogar im ortwörtlichen Sinn...
* einfach mal generiert analog zu "Forschende" und "Seelsorgende" - wobei die Ideologien ganz bestimmt nicht bald enden werden... | 5
| | | Adamo 18. September 2023 | | | Lieber Peter Winnemöller, jetzt nach Ihren Bericht über den "Marsch für das Leben", sollten wir kath.Christen aufwachen und als Gegenkampagne massiven Druck auf die Deutsche Bischofskonferenz ausüben, dass sie nach den Kölner Ausschreitungen endgültig Schluß macht mit unseren Kirchensteuergeldern zweckentfremdet diesen antichristlich unterwanderten, linksradikalen BDKJ zu finanzieren!
Wären Sie oder jemand anderes bereit diese Gegenkampagne über kath.net zu organisieren? | 3
| | | physicus 18. September 2023 | | | Kontraste Präzise Beschreibung und Einordnung von Herrn Winnemöller, danke!
Welche Kontraste in Köln: Grüne Jugend und Jusos mit Fahnen einmütig mit Antifa als brüllende, provozierende und auch bedrohende (und Eier-Werfende) Gruppierungen, mit der sich das BD"K"J so verbunden fühlt. Und dann ein friedlicher Querschnitt durch die Gesellschaft mit vielen fröhlichen, tanzenden jungen Menschen, die auf Provokationen mit "Frieden, Frieden" reagieren. Beim Rosenkranzbeten flogen Eier - es wurde weiter gebetet.
Die DBK muss sich den BD"K"J-Geistenr, die sie riefen, nun endlich stellen.
Apropos Bischöfe: Abgesehen von wenigen sehr rühmlichen Ausnahmen wäre mehr Präsenz nötig. Sie hätten auf der Straße Zeunigs ablegen können und Zeugen christlich-mutigen Verhaltens junger Menschen sein können. Vor einigen Jahren noch brachen sie den Stab über ihre Vorgänger während der Nazi-Zeit. Heute muss man nicht um sein Leben fürchten. | 5
| | | SalvatoreMio 18. September 2023 | | | Wo bleibt der Respekt vor Gottes Schöpferkraft und seine wundervollen Werke? Danke, Herr Winnemöller, für diesen umfassenden Beitrag. Man kann das Thema nicht klar genug und oft genug beleuchten. | 5
| | | nazareth 18. September 2023 | | |
Brillant! Vielen Dank!!!
Sehr viele gute Argumente...
"Laut Staat ist eine Frau dazu verpflichtet ihr Kind auszutragen, das wäre defacto ein verfassungsmäßiges Abtreibungsverbot" z. B. | 4
| | | Uwe Lay 18. September 2023 | | | Der BDKJ= 100 prozentig feministisch! Dem Feminismus hat sich der BDKJ so sehr verschrieben, daß es nicht verwundern kann, daß er deren Kampf um das vermeintliche Recht auf die Kindestötung im Mutterleibe durch diesen Boykottaufruf unterstützt. Erstaunlich, daß aus feministischer Sicht "Nazis" Lebensschützer sind- denn darum brüllen sie ja stets auf ihren Gegendemos: "Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!"
Uwe Lay Pro Theol Blogspot | 3
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