Erzbischof Koch warnt vor Entwicklungen wie im «Dritten Reich»

15. Februar 2016 in Deutschland


Berliner Erzbischof plädiert für klaren Umgang mit Pegida-Anhängern. «Es kann auch ein Ausdruck von Barmherzigkeit sein, unmissverständlich und eindeutig zu reden und deutlich zu machen, wo Grenzen sind, die wir nicht überschreiten werden».


Berlin (kath.net/KNA) Der Berliner Erzbischof Heiner Koch plädiert für einen klaren Umgang mit Pegida-Anhängern. «Es kann auch ein Ausdruck von Barmherzigkeit sein, unmissverständlich und eindeutig zu reden und deutlich zu machen, wo Grenzen sind, die wir nicht überschreiten werden, etwa im Hinblick auf die Würde eines jeden Menschen, auch des Flüchtlings», sagte er am Montag im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören.

Gesprächsbereit sei er nur bis zu einem gewissen Punkt. «Ich denke, auf manche Entwicklungen im 'Dritten Reich', als sie noch abwendbar waren, hat man zu spät oder nicht eindeutig genug reagiert. Das darf nicht wieder passieren», warnte der Erzbischof.

Bevor Koch nach Berlin berufen wurde, war er Bischof in Dresden. «Am Anfang haben wir, der evangelische Landesbischof und ich, mit Pegida-Vertretern das Gespräch gesucht. Aber Ende 2015 hat sich die Stimmung verschärft. Kommunikation im Sinne von Verständnis war nicht mehr möglich.» Im gesellschaftlichen Zusammenleben sei jeder Bürger gefordert, den Radikalen jeglicher Couleur die Grenzen ihres Redens und Handelns zu zeigen, erklärte er. «Das kann uns keiner abnehmen. Auch der Papst nicht.»

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