„Bitte von zuhause ein mundgerechtes Stückchen Brot mitbringen“

7. Mai 2020 in Deutschland


#Corona: Liturgischer Irrweg in der katholischen Düsseldorfer Pfarrei St. Matthäus - Pfr. Ruster in Video: „Die Hostie wird dann das hier sein, Ihr mitgebrachtes Stück Brot“ - UPDATE: Antwort des Erzbistums Köln auf die kath.net-Presseanfrage!


Düsseldorf (kath.net/pl) „Für die ‚Kommunion‘ bitte von zuhause ein mundgerechtes Stückchen Brot (z.B. in einer Serviette) mitbringen. So können wir – mit vorgeschriebenem Mindestabstand – Mahl halten.“ Das schreibt Pfarrer Martin Ruster auf dem Internetauftritt der Pfarrei St. Matthäus in Düsseldorf (Erzbistum Köln). Im namentlich unterzeichneten Beitrag geht es um die sogenannten „Gottesdienste auf den Punkt“, mit denen man den Hygieneansprüchen in der gegenwärtigen Corona-Pandemie gerecht werden möchte. Man feiere „unter diesen Umständen also durchaus nicht ‚normale‘ Gemeindemesse, wie wir es kannten und liebten, sondern eine Kurz-Form der Messe, die wir ‚Gottesdienst auf den Punkt‘ nennen (Evangelium, kurze Ansprache, verkürzte Eucharistie).“ Unerläutert bleibt, was man sich unter „verkürzter Eucharistie“ vorzustellen hat.

In einem Video (siehe unten) erläutert Pfr. Ruster eigens: „Die Hostie wird dann das hier sein, Ihr mitgebrachtes Stück Brot“.

kath.net hat Presseanfragen an Pfarrer Ruster, an die Leitung des Stadtdekanates Düsseldorf, an das Erzbistum Köln und an die Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz gestellt.

UPDATES

- 7.5.2020 9 Uhr: Das Stadtdekanat Düsseldorf lehnt eine Stellungnahme ab. Auf seiner Homepage findet sich weiterhin die Einladung zu diesen Gottesdiensten (siehe auch Screenshot unten): Katholisches Stadtdekanat Düsseldorf.

- 11 Uhr:
Die Informationen auf der Homepage der Pfarrei St. Matthäus/Düsseldorf wurden soeben überarbeitet. Die Aufforderung „Bitte von zuhause ein mundgerechtes Stückchen Brot mitbringen“ wurde ersatzlos entfernt. Die Formulierung „(Evangelium, kurze Ansprache, verkürzte Eucharistie)“ wurde geändert auf: „das Evangelium steht im Mittelpunkt, kurze Ansprache, Eucharistie“. Siehe Screenshot unten. Pfr. Ruster gab dazu gegenüber kath.net folgende Stellungnahme ab: „Unsere Lösung für Corona-kompatible Messen waren nicht bis zu Ende gedacht. Am liebsten würden wir 'ganz normale' Messen feiern. Wir ändern unser Vorhaben so, daß wir allen liturgischen Vorgaben, an denen wir überdies nichts auszusetzen haben, genügen und feiern - verkürzt, da ohne Gemeindegesang - die Heilige Messe, nach der sich hier viele sehnen.“

- Auch das Stadtdekanat Düsseldorf hat soeben seine Information überarbeitet. Der Hinweis auf das selbstmitzubringende Brotstück ist entfallen. Außerdem wurde die Formulierung der Pfarrei übernommen: „Das Evangelium steht im Mittelpunkt, dazu gibt es eine kurze Ansprache und die Eucharistie.“

11.15 Uhr: Für das Erzbistum Köln antwortet Pressesprecher Christoph Heckeley auf die kath.net-Anfrage: „Ich kann Ihnen mitteilen, dass in dieser Angelegenheit inzwischen ein Gespräch mit Pfarrer Ruster stattgefunden hat. Demnach wird die Mitteilung auf der Internetseite verändert und die liturgische Ordnung der Kirche eingehalten.“

UDPATE vom 11.5.:
Das youtube-Video mit der Einladung von Pfr. Ruster wurde inzwischen deaktiviert.

Zur Dokumentation - Information der kath. Pfarrei St. Matthäus/Düsseldorf zur Eucharistiefeier während der Corona-Pandemie

Zum Vergleich die korrigierte Version nach Überarbeitung am Vormittag des 7.5.2020:

Zur Dokumentation: Auch das Katholische Stadtdekanat Düsseldorf informiert über Gottesdienste und zitiert ´Bitte von zuhause ein mundgerechtes Stückchen Brot mitbringen´

 

DOKUMENTATION - Düsseldorf - Pfr. St. Matthäus - Liturgiemissbrauch from kath.net on Vimeo.

 


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