Omnia instaurare in Christo

1. September 2020 in Aktuelles


Das prophetische Programm des Pontifikats des heiligen Pius X.: Krieg gegen Gott wird geschürt. Dem muss man sich widersetzen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der 1. September 2020 ist der 110. Jahrestag der Einführung des Antimodernisteneides durch das Motu Proprio „Sacrorum antistitum“ des heilige Papstes Pius X. Es handelt sich dabei um die lehrmäßige und praktische Konsequenz der Analysen, die Pius X. in seiner denkwürdigen und heute mehr denn je aktuellen Enzyklika „Pascendi Dominici gregis“ über die Lehren der Modernisten vom 8. September 1907 vorgelegt hatte. Es handelte sich hierbei um eines der großen pastorales Projekte, innerhalb dessen Lehre und Praxis zusammengehen sollten.

 

Vier Jahre zuvor hatte der Papst der Welt sein „Programm“ vorgestellt, das ganz im Leitwort des Pontifikats „Instaurare omnia in Christo“ – „Alles in Christus erneuern“ gründete. Pius X. schrieb in einer für die Kirche, den Glauben und das Glaubensleben schweren Periode. Und: wie auch in jüngeren Zeiten kamen die Bedrohungen nicht in erster Linie von Außen auf den Glauben zu. Die wesentliche Bedrohung kam von Innen, von dem, was mit dem Begriff des Modernismus zusammengefasst werden kann: die Reduktion der Grundlagen des Glaubens und der Lehre auf das, was menschlich verfügbar ist, verbunden mit der Vorstellung der Relativität des Seins und der Unmöglichkeit der Affirmation des absolut Wahren. Es ist dies in nuce auch jene Denkhaltung, die Joseph Ratzinger dann im Jahr 2005 mit dem der Rede von der „Diktatur des Relativismus“ stigmatisierte.

 

Am 24. Mai 2005 sagte dann der neugewählte Papst Benedikt XVI. in seiner Predigt zum Beginn seines Petrusdienstes: „Liebe Freunde! Ich brauche in dieser Stunde keine Art von Regierungsprogramm vorzulegen; einige Grundzüge dessen, was ich als meine Aufgabe ansehe, habe ich schon in meiner Botschaft vom Mittwoch, dem 20. April, vortragen können; andere Gelegenheiten werden folgen. Das eigentliche Regierungsprogramm aber ist, nicht meinen Willen zu tun, nicht meine Ideen durchzusetzen, sondern gemeinsam mit der ganzen Kirche auf Wort und Wille des Herrn zu lauschen und mich von ihm führen zu lassen, damit er selbst die Kirche führe in dieser Stunde unserer Geschichte“.

 

Kein „Regierungsprogramm“ also, sondern ein Programm der Neugründung, völlig konzentriert auf das Fundament, das allein Christus ist. Pius X. war dagegen etwas bestimmter und legte mit seiner ersten Enzyklika „E supremi apostolatus“ sowohl ein Programm als auch den einen Weg dar: „E supremi apostolatus cathedra, ad quam, consilio Dei inscrutabili, evecti fuimus...“. Denn:

 

„Welches der Ausgang dieses Kampfes der Sterblichen wider Gott sein wird, darüber kann allerdings kein Einsichtiger in Zweifel sein. Gott lässt den Menschen wohl seine Freiheit missbrauchen und Recht und Ehre des Schöpfers aller Dinge antasten, der Sieg aber ist immer auf seiner Seite. Die Niederlage der Menschen rückt nur um so näher, je frecher sie in stolzer Siegeshoffnung sich auflehnen“.

 

 

Antrittsenzyklika „E supremi apostolatus“ von Papst Pius X. über die Erneuerung aller Dinge in Christus, 4. Oktober 1903:

 

Einleitung

 

Ergebung in den Willen Gottes

 

1 Nachdem Gottes unerforschlichen Ratschluss Uns auf der obersten Apostolischen Stuhl erhoben hat und Wir nun zum ersten Mal von ihm aus zu euch sprechen, soll Uns nichts abhalten, daran zu erinnern, wie Wir mit Tränen und vielen Bitten die furchtbare Bürde des päpstlichen Amtes von Uns abzuwenden gesucht haben. Wir wollen Unsere Verdienste in keiner Weise mit denen des heiligen Anselmus vergleichen. Aber Wir glauben doch auf unsere Berufung die Klageworte anwenden zu können, in welche dieser heilige Mann ausbrach, als er trotz seines heftigsten Widerstrebens gezwungen wurde, de bischöfliche Würde anzunehmen. Dieselben Verweise schmerzlicher Betrübnis, die er seinerseits vorbrachte, sind auch die Zeichen der Seelenkämpfe und Herzensstimmung, mit welcher Wir die schweren Amtspflichten des Hirten der Herde Christi übernommen haben. „Meine Tränen“, so sagte er,[1] „sind Zeugen, die Rufe und die Seufzer meines Herzens, wie ich niemals zuvor mich ihrer erinnere, wie sie nie ein Schmerz mir ausgepresst hat vor dem Tage, an welchem ich das schwere Los, die Kirche von Canterbury als Erzbischof zu regieren, auf mich fallen sah. Jeder, der an jedem Tage mein Antlitz sah, musste es bemerken... Mein Aussehen war mehr das eines Toten als das eines Lebenden. Ich war bleich vor Überraschung und Schmerz.

 

Meiner Wahl oder vielmehr der Gewalt, die mir angetan wurde, habe ich bisher in treuer Wahrhaftigkeit, soweit ich konnte, Widerstand geleistet. Nun aber muss ich, ob ich will oder nicht, gestehen, dass die Wege Gottes täglich mehr meine Bemühungen durchkreuzen, und ich kein Mittel mehr weiß, wie ich denselben entfliehen könne. Ich habe gebetet, so gut ich konnte, und mich bemüht, den Kelch, wenn es möglich wäre, von mir abzuwenden, ohne dass ich ihn trinke. Nun aber sehe ich ein: Gegen Gott muss die menschliche Klugheit verstummen; mehr durch seine als durch Menschengewalt besiegt, bleibt mir nur der eine Entschluss übrig, meine Pläne und Neigungen zu opfern und mich ganz in die Pläne und Fügungen Gottes zu ergeben.“

 

2 Wahrlich, auch Wir hatten viele und guten Gründe, Uns zu sträuben. Bei Unserer Schwachheit konnten Wir in keiner Weise Uns des päpstlichen Amtes für würdig erachten. Wen sollte es überdies nicht aufs tiefste bewegen, zum Nachfolger dessen sich erkoren zu sehen, der fast 26 Jahre die Kirche mit größter Weisheit regierte, dessen rüstige Geisteskraft und reicher, makelloser Tugendglanz selbst den Feinden Bewunderung abnötigte und den Ruhm seines Namens durch glänzende Erfolge verklärte?

 

Gründe der Zögerung und Zustimmung

 

3 Dann schreckte uns, um die andern Gründe zu übergehen, auf das allerheftigste die gegenwärtige so schwere Bedrängnis des menschlichen Geschlechtes. Es ist ja allen bekannt, dass die menschliche Gesellschaft heute an einer schweren, tiefeingesessenen Krankheit leidet, wie sie die früheren Zeiten nicht gekannt haben. Tag für Tag wächst dieselbe und schleppt ihre Opfer in gänzlicher Zerrüttung dem Untergange zu. Ihr wisst, Ehrwürdige Brüder, welches diese Krankheit ist. Der Abfall, die Trennung von Gott, dieser engste Bundesgenosse des Verderbens, nach dem Wort des Propheten: „Siehe die sich weit von dir machen, kommen um.“[2] Diesem schweren Unheil entgegenzuwirken, erkannten Wir als Pflicht des päpstlichen Amtes, das man Uns übertrug; wir glaubten auf Uns den Befehl beziehen zu müssen: „Siehe, ich setze dich heute über die Völker und Reiche, dass du ausreißest und niederreißest, aufbauest und pflanzest“;[3] aber eingedenk unserer Schwachheit bebten Wir vor der Übernahme einer Aufgabe zurück, die keine Verzögerung duldet und mit den größten Schwierigkeiten erfüllt ist.

 

Wahlspruch des Pontifikates: „in Christus alles erneuern"

 

4 Doch nachdem es der göttlichen Weisheit gefallen hat, Uns aus Unserer Niedrigkeit zu diesem Reichtum der Gewalt zu erheben, richten Wir uns auf „in dem, der Uns stärkt“. Im Vertrauen auf Gottes Kraft legen Wir Hand ans Werk und erklären, dass das leitende Ziel Unseres päpstlichen Waltens das ist: „in Christus alles zu erneuern“,[4] auf dass, Christus alles in allen sei“.[5] Es wird gewiss nicht ausbleiben, dass man das Göttliche mit dem Maßstabe des Menschlichen misst, die Absichten Unseres Innern zu ergründen und im Sinne weltlicher Bestrebungen und Parteiziele zu deuten sucht. Solche eitle Hoffnungen möchten Wir von vornherein mit der allerbestimmtesten Versicherung abschneiden, dass Wir nichts sein wollen und mit Gottes Hilfe vor der menschlichen Gesellschaft nichts sein werden als der Diener Gottes, in dessen Namen Wir walten. Gottes Sache ist Unsere Sache, ihr gehören Unsere Kräfte, für sie setzen Wir selbst Unser Leben ein. Wenn daher jemand von Uns einen Wahlspruch verlangt, der die Ziele Unseres Innern offenbart, so werden Wir Uns immer zu dem einen bekennen: „Alles zu erneuern in Christus“.

 

Die gegenwärtige Lage

 

Krieg gegen Gott wird geschürt

 

Indem Wir nun dieses herrliche Werk auszuführen beginnen, gereicht uns, Ehrwürdige Brüder, die Zuversicht zum größten Troste, dass Wir in euch allen tatkräftige Helfer bei seiner Durchführung besitzen. Wollten Wir daran zweifeln, dann müssten Wir glauben, dass ihr von dem frevelhaften Kriege, der jetzt fast überall gegen Gott entbrannt ist und geschürt wird, in offenem Widerspruch zu euerer Pflicht nichts wisset oder ihn bedeutungslos haltet. Dem fürwahr, gegen ihren Schöpfer „knirschen die Völker und sinnen Eitles die Nationen“, [6] so dass der Ruf der Gottesfeinde: „Geh weg von uns!“[7] fast allgemein geworden ist. In sehr vielen hat er die Ehrfurcht vor dem lebendigen Gott gänzlich ertötet, und man kümmert sich in den Vorkehrungen des öffentlichen und privaten Lebens nicht um den höchsten Herrn. Ja man spart keine Kraft und versäumt kein Mittel, um die Erinnerung an Gott und die Kenntnis von ihm gänzlich zu verwischen.

 

Verderbnis der Herzen – Vorbote für das Ende der Zeiten

 

5 Die Betrachtung dieser Zustände ruft unwillkürlich die Befürchtung wach, als hätten wir in dieser Verderbnis der Herzen die Vorboten, ja den Anfang jener Übel vor uns, welche am Ende der Zeiten zu erwarten sind, oder als weilte „der Sohn des Verderbens“, von dem der Apostel spricht,[8] schon jetzt auf Erden. Wird doch überall mit solcher Verwegenheit und solchem Ungestüm versucht, die Ehrfurcht vor der Religion zu erschüttern, und die Beweisführung für die geoffenbarten Glaubenswahrheit bekämpft und auf die völlige Aufhebung jeder pflichtmäßigen Beziehung des Menschen zu Gott mit aller Kraft hingearbeitet. Anderseits – und das ist nach demselben Apostelwort das Merkmal des Antichrists – stellt der Mensch in größter Vermessenheit sich an die Stelle Gottes und erhebt sich „über alles, was Gott genannt wird“. Wohl kann er den Gedanken an Gott nicht gänzlich in sich austilgen, doch treibt er die Überhebung so weit, dessen Hoheit zu verleugnen und sich selbst diese sichtbare Welt wie als Tempel zu weihen, um sich von den andern anbeten zu lassen. „In Gottes Tempel setzt er sich (so) und gibt sich für Gott aus.“ [9]

 

6 Welches der Ausgang dieses Kampfes der Sterblichen wider Gott sein wird, darüber kann allerdings kein Einsichtiger in Zweifel sein. Gott lässt den Menschen wohl seine Freiheit missbrauchen und Recht und Ehre des Schöpfers aller Dinge antasten, der Sieg aber ist immer auf seiner Seite. Die Niederlage der Menschen rückt nur um so näher, je frecher sie in stolzer Siegeshoffnung sich auflehnen. Warnend erklärt Gott selbst von sich in der Heiligen Schrift;[10] „Er ist nachsichtig gegen die Sünden der Menschen“, als gedächte er seiner göttlichen Macht und Hoheit nicht; bald aber ist das scheinbare Zurückweichen zu Ende, und „wie ein Held trunken von Wein aufwachen“,[11] „wird er die Häupter seiner Feinde zerschmettern“,[12] damit alle erkennen, „dass Gott der König ist über die ganze Erde“,[13] „und damit die Völker wissen, dass sie Menschen sind“.[14]

 

Die Heilmittel

 

Wo Gott verworfen wird, sucht man vergeblich nach Frieden

 

7 Darauf, Ehrwürdige Brüder, bauen wir unseren zuversichtlichen Glauben, darauf unsere Erwartungen. Doch hindert uns das nicht, dass jeder für seinen Teil das Werk Gottes zu fördern suche. Beharrlich beten wir: „Steh auf, o Herr, es erstarke nicht der Mensch!“[15] und nicht das allein, wir wollen, was viel wichtiger ist, die Oberherrschaft Gottes über die Menschen und die übrigen Wesen in Wort und Tat anerkennen und offen verteidigen, auf dass alle seinem Herrschaftsrecht mit Ehrerbietung sich beugen. – Damit erfüllen wir nicht nur eine natürliche Verpflichtung, sondern auch eine Forderung des gemeinsamen Wohles der Menschheit. Wen, Ehrwürdige Brüder, sollte nicht Bangigkeit und Trauer befallen, wenn er in einer Zeit so verdienstlichen und rühmlichen Kulturforschrittes die Menschen größtenteils einander so bitter bekämpfen sieht, dass man vom Kriege aller gegen alle reden kann? Die Sehnsucht nach Frieden bewegt wahrlich jede Menschenbrust, und alle rufen angelegentlich nach ihm. Doch wo Gott verworfen wird, sucht man vergeblich nach Frieden; denn wo kein Gott ist, da hat auch die Gerechtigkeit keine Stätte, und wo keine Gerechtigkeit ist, ist die Hoffnung auf Frieden umsonst. „Das Werk der Gerechtigkeit ist der Friede.“[16] – Wir wissen es wohl, dass das Verlangen nach Frieden, der da ist „die Ruhe der Ordnung“, sehr viele zum Zusammenschluss in Vereinen und Parteien angetrieben hat, die man Ordnungsparteien nennt. Doch ach, diese Hoffnungen und Sorgen sind eitel! Der Ordnungsparteien, welche wirklich Frieden in unsere gestörten Verhältnisse bringen können, gibt es nur eine Art, die Partei der Anhänger Gottes. Diese also müssen wir fördern, die Zahl ihrer Anhänger nach Möglichkeit verstärken, wenn wir von Liebe zu ruhig geordneten Verhältnissen getragen sind.

 

Nötig ist der Beistand Jesu Christi, der zum Gehorsam gegen Gott zurückführt

 

8 All unsere Versuche und Anstrengungen, die Völker unter Gottes Majestät und Herrschaft zurückzuführen, würden jedoch gänzlich vergeblich ohne den Beistand Jesu Christi. Denn hier gilt die Erinnerung des Apostels: „Einen andern Grund kann niemand legen, als der gelegt ist, welcher ist Christus Jesus.[17] Er allein ist es, „welchen der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat.“[18] „der Abglanz des Vaters und das Ebenbild seines Wesens“,[19] wahrer Gott und wahrer Mensch, ohne den niemand zur heilnotwendigen Erkenntnis Gottes gelangen kann; „denn niemand kennt den Vater als der Sohn und wem ihn der Sohn offenbaren will“. [20] Daraus folgt, dass „alles in Christus erneuern“ soviel heißt, als die Menschen zum Gehorsam gegen Gott zurückführen. Es muss demgemäß unsere Sorge sein, das Menschengeschlecht Christus untertan zu machen. Ist das gelungen, dann ist es auch schon zu Gott zurückgekehrt. Dabei verstehen Wir unter Gott nicht ein träges, um die menschlichen Angelegenheiten unbekümmertes Wesen, wie die Wahngebilde der Materialisten ihn darstellen, sondern den lebendigen, wahren Gott, einfach in seinem Wesen und dreifaltig in den Personen, den Schöpfer der Welt und weisen Lenker des All, endlich den gerechten Geber der Gesetze, der die Schuldigen straft und der Tugend den versprochenen Lohn gibt.

 

Die Menschen zum kirchlichen Geist zurückführen

 

9 Wo nun uns der Weg zu Christus sich öffnet, ist klar erkennbar, nämlich in der Kirche. Deswegen sagt der heilige Chrysostomus mit Recht: „Deine Hoffnung ist die Kirche, dein Heil die Kirche, deine Zuflucht die Kirche.“[21] Dazu hat Christus um den Preis seines Blutes sie gegründet, ihr seine Lehre und die Weisungen seiner Gesetze übergehen und sie mit den reichsten göttlichen Gnadengaben ausgestattet, welche den Menschen Rettung und Heiligung haben.

 

So seht ihr also, Ehrwürdige Brüder, welche Aufgabe Uns und euch gleichmäßig gestellt ist. Wir müssen die menschliche Gesellschaft, welche den Pfad der Weisheit Christi verloren hat, zum kirchlichen Geist zurückzuführen. Die Kirche wird sie Christus unterwerfen, Christus aber Gott. Wenn wir das mit Gottes Gnade erreichen, dann werden wir uns freudig sagen dürfen, dass die Bosheit der Gerechtigkeit Platz gemacht hat. Unser Ohr wird „die starke Stimme vom Himmel“ beglücken, „die da spricht: Jetzt ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Gesalbten erfüllt worden“.[22] – Die Erfüllung dieser Wünsche setzt aber die bis zur Wurzel dringende Ausrottung des ungeheuerlichen und verabscheuungswürdigen Frevels unserer Zeit, der Selbsterhebung des Menschen als Gott, voraus. An jener müssen wir mit Anspannung aller Kräfte arbeiten.

 

Ferner muss den heiligen Satzungen und Räten des Evangeliums die alte Würde zurückgegeben und die kirchlich überlieferte Wahrheit, die Lehre von der Heiligkeit der Ehe, von der Jugenderziehung und -schulung, vom Eigentum und Gebrauch der irdischen Güter und von den Untertanenpflichten, gegen die Staatslenker gründlich dargestellt werden. Endlich ist jenes Gleichgewicht unter den verschiedenen Ständen des Staates wiederherstellen, welches christlicher Sitte und Satzung entspricht. – Das sind die Ziele, die Wir im Gehorsam gegen Gottes Willen Unserer päpstlichen Amtswaltung gesteckt, und Wir werden sie tatkräftig erstreben. Euch aber, Ehrwürdige Brüder, kommt es nunmehr zu, Uns bei Unsern Absichten mit euerer verehrungswürdigen, gelehrten und erfahrenen Unterstützung und vor allem mit eurem Eifer für Gottes Ehre beizustehen, indem ihr auf nichts anderes absehet, als dass in allen „Christus gestaltet werde“.[23]

 


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