Australien: Maßregelung für Kritik an LGBT-freundlichem Lehrplan

15. November 2020 in Weltkirche


Zwei Mitglieder des Minoritenordens wurden von ihrem Provinzial gemaßregelt. Sie haben dem Bischof von Parramatta vorgeworfen, der Lehrplan für den katholischen Religionsunterricht übernehme die Gender-Ideologie.


Parramatta (kath.net/LifeSiteNews/jg)

Die katholische Lebensschutz- und Familienorganisation Family Life International (FLI) verteidigt zwei Mitglieder des Minoritenordens, welche den neuen Lehrplan für den Religionsunterricht in der Diözese Parramatta (Australien) kritisiert haben.

 

Paschal Corby OFM Conv und Louis Mary Schmid OFM Conv werfen Vincent Long, dem Bischof von Parramatta, vor, der Lehrplan übernehme die Gender-Ideologie. Die beiden Minoriten wirken in Melbourne. Bischof Long kommt ebenfalls aus dem Minoritenorden und war vor seiner Berufung nach Parramatta Weihbischof von Melbourne.

 

In einer auf Facebook veröffentlichten Nachricht hat Schmid am 4. September geschrieben, er und viele andere Brüder des Minoritenordens seien mit vielen Maßnahmen und Aussagen von Bischof Long nicht einverstanden und hätten dies den zuständigen Stellen bekannt gegeben. Sie würden für alle Bischöfe beten, damit sie den Mut hätten, die rettenden Wahrheiten des Evangeliums klar zu verkünden. Echte Inklusivität bestünde darin, allen die Rettung durch Jesus Christus zu verkünden und nicht darin, falsche Vorstellungen zu verbreiten, die in die Hölle führen.

 

Corby hat in einer Predigt am Vatertag Bischof Long nicht nur für dessen unklare Stellungnahmen zur „Homo-Ehe“ kritisiert, sondern auch für sein Einverständnis für den Lehrplan für den katholischen Religionsunterricht. Auch er hat die Gläubigen zum Gebet für den Bischof aufgerufen.

 

Am 4. Oktober ließ Michael Zelkie, der Provinzial der Minoriten in Australien, in allen Messen die von Priestern des Ordens gehalten wurden, einen Brief verlesen. In diesem Brief werden Corby und Schmid namentlich genannt und ihre Kritik an Bischof Long angesprochen. Sie hätten den Bischof verleumdet, schreibt Zelkie. Deshalb würde ihre Tätigkeit in der Seelsorge „geändert und eingeschränkt“. Die Ansichten der beiden seien nicht die des Ordens, welcher den Bischof unterstütze.

 

Der Lehrplan für den Religionsunterricht der Sieben- bis Zwölfjährigen soll nächstes Jahr in Kraft treten. Vertreter der diözesanen Schulbehörde sind der Ansicht, er entspreche der katholischen Offenbarung und Tradition. Kritiker wie FLI weisen darauf hin, dass beispielsweise die LGBTIQ Ressourcen für Lehrer von der „Rainbow Catholics InterAgency for Ministry“ erstellt worden ist und Werke des Jesuitenpaters James Martin enthält, nicht aber Inhalte, die einen Umgang mit gleichgeschlechtlichen Neigungen fördern, wie er der katholischen Morallehre entspricht.

 


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