ProtesTanten-Aktion gegen die Kirche

22. Februar 2021 in Kommentar


Im Rom sorgt man sich ohnehin bereits darum, dass von Deutschland eine erneute Spaltung ausgeht, an der auch Bischöfe beteiligt sind. „Maria2.0“ ist ganz sicher ein Element dieser drohenden Spaltung - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)

Die umstrittene Gruppe mit dem für katholische Ohren blasphemisch klingenden Namen „Maria2.0“ hatte am Sonntag bundesweit zu Protestaktionen aufgerufen. Symbolisch wurde an zahlreichen Kirchen sogenannte Thesen „angeschlagen“, in denen die üblichen Forderungen der Gruppe erhoben wurden. Jüngst war bekannt geworden, dass sich die Glaubenskongregation mit der Gruppe beschäftigt. Die Gruppe selbst fühlt sich ernst genommen und bestätigt, was nur der Ausdruck einer dramatischen Ignoranz gegenüber der Kirche ist. In der Regel wird die Aufmerksamkeit der Glaubenskongregation dann und nur dann geweckt, wenn eine ernste Bedrohung für den Glauben besteht. Dies ist im vorliegenden Fall nur auf den ersten Blick erstaunlich, da es sich bei der Aktion vor allem um ein Medienphänomen handelt. Große Mitgliederzahlen hat die Bewegung nicht vorzuweisen. Die Aufmerksamkeit der Medien und die damit einher gehende Verbreitung der Irrtümer dieser Bewegung stellt offensichtlich ein Problem dar, das in Rom ernst genommen wird. Man wird abwarten müssen.

Bei der aktuellen Aktion wurde am gestrigen Sonntag ein Plakat mit sieben „Thesen“ an Kirchentüren in ganz Deutschland geklebt. Auch wenn der Generalvikar von Essen, Klaus Pfeffer, von einem „Zeichen von großer Wucht“ sprach, handelte es sich doch nur um die erneute Wiederholung altbekannter Forderungen. Auffällig war, dass die Thesen mit „Unserer Kirche“ eingeleitet werden und dieser Kirche in jeder These bestimmte Zuschreibungen beigesellen. Von der Kirche Jesu Christi ist bei den Zweinullerinnen nicht mehr die Rede. Damit gehen diese deutlich über Luther hinaus, ohne jedoch dessen theologisches Niveau auch nur annähernd zu erreichen. Handelte es sich bei Luthers Thesenanschlag um eine Einladung zum wissenschaftlichen Disput, stellen die selbsternannten Luthernachfolgerinnen nur unverschämte Forderungen. Ob künftige Gespräche mit der umstrittenen Gruppe als ökumenische Gespräche anzusehen sind, ist derzeit nicht bekannt.

Nicht überall fand die Aktion einen öffentlichen Widerhall. In Paderborn hatte man das Thesenpapier an die Rote Pforte des Doms (das ist der derzeit wegen Corona geschlossene Hintereingang) geklebt und das Foto an die Medien verteilt. Auch auf allen anderen Fotos aus Paderborn sind nur Plakate auf Paderborner Kirchentüren und keinerlei Öffentlichkeit zu sehen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass selbst Bischöfe die Forderungen der Zweinullerinnen mehr oder weniger heimlich unterstützen. Der Bischof von Mainz, der am Sonntag einigen Frauen aus der Bewegung begegnete, äußerte Sympathie für deren Thesen. Ein Blick auf das Thesenpapier zeigt dagegen sehr schnell, wie weit die Gruppe von der Kirche entfernt ist. Da kann bischöfliches Verständnis bei gläubigen Katholiken nur Verwirrung auslösen. Statt als Bischof die Verehrung der Gottesmutter zu fördern, deren Verspottung durch die Forderung nach einem Update zu unterstützen, kann nur verstören.

Statt offener oder heimlicher Unterstützung wäre es längst überfällig, dass Bischöfe in ihren Bistümern deutlich machen, dass es Katholiken untersagt ist, die umstrittene Bewegung mit dem blasphemischen Namen „Maria2.0“ zu unterstützen oder gar Mitglied darin zu sein. Alles andere wäre völlig unverständlich und würde zu noch weiteren Verwirrungen im Volk führen. Die Fastenzeit wäre ein guter Anlass, die betroffenen Frauen zu Buße und Umkehr aufzurufen und deren Rückkehr in die volle Gemeinschaft mit der Kirche zu fordern. Gleichwohl dürfen wir nicht darauf hoffen, dass dies geschieht.

So wird man abwarten müssen, wie sich die Glaubenskongregation in dieser Sache positioniert. Es steht zu erwarten, dass das Urteil aus Rom keinerlei Zweifel offen lässt. Im Rom sorgt man sich ohnehin bereits darum, dass von Deutschland eine erneute Spaltung ausgeht, an der auch Bischöfe beteiligt sind. „Maria2.0“ ist ganz sicher ein Element dieser drohenden Spaltung.

 

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