Bischof im Südsudan will nach Attentat in Diözese zurückkehren

4. Mai 2021 in Weltkirche


Italienischer Ordensmann Carlassare war nach Ankunft im Land von Bewaffneten überfallen und angeschossen worden - Amtseinführung erst nach Genesung


Rom (kath.net/KAP) Der bei einem Attentat schwer verletzte ernannte Bischof von Rumbek im Südsudan will sein Amt trotz aller Widrigkeiten antreten. "Ich träume von einem Südsudan ohne Konflikte und Gewalt", sagte Christian Carlassare der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR (Dienstag).

Eigentlich hätte der 43-Jährige am 23. Mai die Leitung der Diözese Rumbek übernehmen sollen. Ende April, wenige Tage nach seiner Ankunft, überfielen Bewaffnete den italienischen Comboni-Missionar und schossen ihm mehrere Kugeln in die Beine. Carlassare wird derzeit in einer Klinik in Nairobi (Kenia) behandelt. Unter den bislang 24 verhafteten Personen sind laut Medienberichten mehrere Priester und Mitarbeiter der Diözese.

"Ich hoffe, dass dies nicht zu Verwirrung bei den Untersuchungen führt", so der Verwundete. Er sei aber nicht in die Ermittlungen eingeweiht. Zu gegebener Zeit wolle er eigene Schlussfolgerungen ziehen. Bis zu seiner Genesung werde es noch mehrere Wochen oder gar Monate dauern.

"Ich bin immer noch im Bett, ich kann mich nicht bewegen oder meine Beine belasten, alles wird von der Reha abhängen", sagte der Ordensmann. Zwei Operationen habe er bereits hinter sich. Eine Hauttransplantation steht möglicherweise noch bevor. Carlassare betonte, dass er dennoch nicht aufgebe: "Natürlich möchte ich nach Rumbek zurückkehren, mein Einsatzwille ist immer noch da."

Der Angriff auf den Geistlichen sorgte im Südsudan für Aufregung. Präsident Salva Kiir Mayardit forderte schnelle Aufklärung. Beobachter gehen von kirchenpolitischen Motiven der Attentäter aus.

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