Wien: Osteuropa-Publizist und Opus-Dei-Pionier Ricardo Estarriol tot

17. Mai 2021 in Chronik


Estarriol während des Pontifikats von Johannes Paul II. wichtiger Kontaktmann für österreichische Medienschaffende - Baute 1960er-Jahre heutiges Regionalvikariat Österreich der Katholischen Personalprälatur Opus Dei auf


Wien (kath.net/KAP) Der langjährige Österreich-, Osteuropa- und Balkankorrespondent der spanischen Zeitung "La Vanguardia" - und "Mann der ersten Stunde" des Opus Dei in Österreich -, Ricardo Estarriol, ist in der Nacht auf Samstag im Altar von 84 Jahren in Wien verstorben. Estarriol wurde am 26. Februar 1937 in der katalonischen Stadt Girona geboren. Nach Publizistik- und Jus-Studien in Barcelona und Valladolid wandte er sich dem Journalismus zu und kam 1964 als Korrespondent nach Österreich. In Zusammenarbeit mit Kardinal Franz König baute Estarriol gemeinsam mit einer Gruppe weiterer Spanier Mitte der 1960er-Jahre das heutige Regionalvikariat Österreich der Katholischen Personalprälatur Opus Dei auf.

Ricardo Estarriol war einer der ersten westlichen Journalisten, die im einstigen Sowjetblock akkreditiert waren. Er berichtete für "La Vanguardia" und andere Medien direkt über alle wichtigen Entwicklungen und Ereignisse - vom "Prager Frühling" 1968 über die Entstehung der "Solidarnosc", den Zusammenbruch des Ostblocks und den Zerfall Jugoslawiens. Als guter Freund des früheren Vatikansprechers Joaquin Navarro-Valls war er während des Pontifikats von Johannes Paul II. auch ein wichtiger Kontaktmann für österreichische Medienschaffende, die über den Papst, den Vatikan oder weltkirchliche Entwicklungen jener Zeit informieren wollten.

In Wien hatte Ricardo Estarriol den Rang eines Nestors der spanischen Auslandskorrespondenten. Von seinen im Medienbereich tätigen Landsleuten wurde er häufig kontaktiert, wenn es um Analysen zur Situation in Zentraleuropa ging.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


© 2021 www.kath.net