Kurien-Präfekt Sandri ruft angesichts des Matic-Berichts zu einer Wachrüttelung der Gewissen auf

4. Juli 2021 in Prolife


Auch von Weißrusslands Klerus kamen mahnende Worte zur „Kultur des Todes“ in der gegenwärtigen Europäischen Union.


Vatikan (kath.net/National Catholic Register/mk) Kardinal Leonardo Sandri, Kurien-Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen (Archivfoto), hat nach der Annahme des Matic-Berichts durch das Europäische Parlament zu einer „Wachrüttelung der Gewissen in Europa“ aufgerufen. „Der einzige, dem wir dienen sollen, ist Christus, unser Herr, und keiner anderen Ideologie oder Weltsicht“, mahnte der Kardinal bei einer Predigt am Montag. Er zeigte sich verwundert darüber, dass das gegenwärtige Europa mitten in einer weltweiten und weitreichenden Krise die Zeit finde, Abtreibung als ein Grund- und Menschenrecht zu definieren. Sandri nannte die Abstimmung „eine gefährliche anthropologische Wende, angesichts derer wir unsere Gewissen wachrütteln müssen für eine neue Allianz im wahren Dienst an der Menschheit“.

Auch der weißrussische Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz sprach von einem Säkularismus in Europa, der an Geschwindigkeit zunehme, und einer Kultur des Todes, die der Kultur des Lebens gewichen sei, welche die Gründerväter der europäischen Einigung im Sinn gehabt hätten.

Der Matic-Bericht sieht unter anderem die Verweigerung von Abtreibung als eine Form der Gewalt gegen Frauen an und definiert die Ablehnung der Mitwirkung aus Gewissensgründen durch medizinisches Personal als „Verweigerung von medizinischer Versorgung“.


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