Angst vor der Covid-Pandemie offenbar viel größer als ihre tödliche Auswirkungen

4. August 2021 in Deutschland


Weltweite Studie zur Übersterblichkeit während Covid-Epidemie zeigt: In einigen Ländern gab es sogar eine Untersterblichkeit. Auch in Deutschland Übersterblichkeit relativ gering


Berlin (kath.net) Die Angst vor der Covid-Pandemie war laut einem Bericht der BILD-Zeitung offenbar viel größer, als ihre tödlichen Auswirkungen. Dies zeigt eine Studie der Universität Tübingen in Kooperation mit der Universität Jerusalem. Dabei wurden von einem deutsch-israelische Wissenschaftler-Team Daten aus 103 Ländern ausgewertet, um weltweit die Übersterblichkeit zu untersuchen und zu vergleichen. Das Resultat ist erstaunlich: Denn demnach sind in einigen Ländern wie Norwegen, Dänemark, Neuseeland und Australien während der Covid-Epidemie sogar weniger Menschen gestorben, als sonst in dem Zeitraum gestorben wären. "Übersterblichkeit ist oft die einzige Methode, um zu berechnen, wie viele Menschen durch Covid tatsächlich gestorben sind.", erklärt dazu Dmitry Kobak, einer der Studien-Autoren, gegenüber der BILD-Zeitung.  Der Grund ist laut der Studie, dass durch die Covid-Maßnahmen andere Krankheiten wie Grippe viel weniger auftraten. Auch in Deutschland war die Übersterblichkeit mit 50 zusätzlichen Toten pro 100 000 recht gering, etwas höher war diese in der Schweiz mit 100 und Österreich mit 110 Toten.

Die Studie weist aber darauf hin, dass nicht die allen Ländern eine genaue Berechnung der tatsächlichen Todeszahlen möglich war, weil diese einfach nicht zuverlässig gemeldet wurden. Virologe Klaus Stöhr erinnerte gegenüber BILD daran, dass viele Tote in Deutschland in den Alten- und Pflegeheimen stattfanden und man hier mit einem stärkeren Focus viele Tote verhindern hätte können.
 

 


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