Schweiz: Ohne Grünen Pass maximal 50 Gläubige bei Gottesdiensten

15. September 2021 in Schweiz


Neue Coronaschutzregeln stellen Pfarren vor Wahl: Gottesdienste ohne Maskenpflicht für nachweislich Geimpfte, Genesene oder Getestete - Oder ohne Corona-Zertifikat, dafür mit Mund-Nasen-Schutz und maximal 50 Teilnehmern


Zürich (kath.net/KAP) Nach der von der Regierung in Bern beschlossenen Ausweitung der 3-G-Regel an öffentlich zugänglichen Orten hat die Schweizer Bischofskonferenz ihre Corona-Richtlinien für Gottesdienste angepasst. Seit Montag gibt es für Pfarren dabei zwei Optionen: Bei Messen mit bis zu 1.000 Menschen kann die Maskenpflicht entfallen, sofern kontrolliert wird, ob die anwesenden Gläubigen vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet sind, also ein entsprechendes Zertifikat (Grüner Pass) dabei haben. Ohne Zertifikat, dafür aber mit Maske, Abstandsregeln und Kontaktdatenerfassung können in den Kirchen Gottesdienste mit maximal 50 Menschen gefeiert werden. Die Plätze im Kirchenraum dürfen zudem zu maximal zwei Drittel besetzt werden.

Ob das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei einem Gottesdienst verpflichtend ist, ist somit den Pfarren und ihrer Entscheidung überlassen, in welcher Weise sie die Coronaregeln jeweils umsetzen, wie das Schweizer katholische Nachrichtenportal kath.ch berichtete. Kinder unter 16 Jahren müssen kein Zertifikat zeigen. Im Freien sind Gottesdienste ohne Zertifikatspflicht mit bis zu 500 Personen möglich, bei Sitzpflicht mit bis zu 1.000 Personen. Alle Gottesdienste mit mehr als 1.000 Teilnehmern müssen in der Schweiz wie Veranstaltungen im nicht-kirchlichen vorab von den regionalen Behörden bewilligt werden.

Viele Pfarren hätten sich angesichts der neuen Regeln für ein zweigleisiges System entschieden, berichtete kath.ch. Sie feiern zum Beispiel die Sonntagsmesse im größeren Kreis mit Zertifikatspflicht und Werktagsmessen ohne Zertifikatspflicht. Praktiziert wird diese Variante etwa in der Pfarre Ingenbohl-Brunnen am Vierwaldstättersee. "Uns ist wichtig, allen Gläubigen eine Möglichkeit zu geben, mit uns Gottesdienst zu feiern", sagte Seelsorger Stefan Mettler. Kurt Susak, Dekan in Davos, will hingegen jeweils Sonntagfrüh eine Messe mit Zertifikatspflicht anbieten und am Sonntagabend ohne. "Mir ist wichtig, niemanden vom Sonntagsgottesdienst auszuschließen", erklärte er.

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