Umstrittene Ex-Ordensfrau möchte, dass sich Bischöfe vom ‚Marsch fürs Leben’ distanzieren

20. Oktober 2021 in Prolife


Die Lebensschutzveranstaltung sei eine ‚Instrumentalisierung von Religion im politischen Kampf gegen Frauenrechte’, behauptet die Theologin Reisinger und outet sich als Befürworterin von Tötung ungeborener Kinder


Wien (kath.net/jg)

Doris Reisinger hat in mehreren Twitterbotschaften den „Marsch fürs Leben“ in Wien vom 16. Oktober angegriffen und die katholischen Bischöfe aufgefordert, sich davon zu distanzieren.

In der ersten Botschaft verlinkt Reisinger, die sich selbst als "Theologin" und "Philosophin" bezeichnet, ein kurzes Video des linken Journalisten Michael Bonvalot, dem sie in einer späteren Twitterbotschaft ausdrücklich für seine Dokumentation dankt. Bonvalot bezeichnete die Lebensschutzveranstaltung als „Aufmarsch der katholischen und faschistischen Abtreibungsgegner*innen“. Die jungen Männer, die auf seinem Video zu sehen sind, würden „religiöse Parolen brüllen und lateinisch beten“, merkt Bonvalot an.

Reisinger kommentiert Bonvalots Twitterbeitrag mit diesen Worten: „Ich wünsche mir, dass kath. Bischöfe, hier der Wiener Erzbischof, sich von solchen Gruppen + Märschen distanzieren.“

Im nächsten Absatz scheint sie Abtreibung als Frauenrecht zu definieren. Wörtlich schreibt sie: „Das ist Instrumentalisierung von Religion im politischen Kampf gegen Frauenrechte (also das, was gerne jungen muslimischen Männern vorgeworfen wird).“

Wolfgang Rothe, ehemaliger Subregens des Priesterseminars St. Pölten und jetzt in der Erzdiözese München tätig, antwortete auf Reisingers Beitrag mit dem Wort: „Gruselig“

In einer weiteren Twitterbotschaft stellt sie das Anliegen des ‚Marsches fürs Leben’ in Frage. Wörtlich schreibt sie: „Und diese Leute glauben, damit der Kirche und dem Glauben zu dienen. Es würde einen Unterschied machen, wenn sie von offizieller Stelle hören würden, dass ihre Ziele nicht die Ziele der Kirche sind.“ Dann taucht erneut die Vorstellung auf, dass Abtreibung ein Frauenrecht sei: „Leider steht zu befürchten, dass sie es sind. Aber wenn es stimmt und die kath. Kirche bewusst den politischen Kampf gegen Frauenrechte betreibt, wäre es an den Vertreter*innen unserer Staaten, sich von der kath. Kirche zu distanzieren.“

Ein Nutzer antwortete auf Reisingers Botschaft mit einem Hinweis darauf, dass Weihbischof Franz Scharl die Eröffnungsmesse für den Marsch für das Leben gefeiert hatte. Die Bischöfe würden sich daher wohl „leider“ nicht von der Veranstaltung distanzieren. Reisingers Antwort: „Es ist so ... furchtbar.“

Doris Reisinger bezeichnet sich selbst als Philosophin, Theologin und Autorin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main und Mitglied der Forschungsgruppe Gender, Sex and Power am Cushwa Center der katholischen Notre Dame University in den USA.

 

 


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