Schüsse auf Kirche in Bratislava: Weiter keine Spur von Tätern

21. Oktober 2021 in Weltkirche


In die Heiligen-Geist-Kirche im Stadtteil Dubravka kommt auch Regierungschef Heger zum Gottesdienst=


Bratislava (kath.net/KAP) Nach Schüssen auf eine katholische Kirche in Bratislava hat die slowakische Polizei weiterhin keine Hinweise auf die Täter und ihr Motiv. Unbekannte hatten in der Nacht von Samstag auf Sonntag mehrere Schüsse auf die Heiligen-Geist-Kirche im Stadtteil Dubravka abgegeben. Insgesamt wurden zehn Einschusslöcher in Fenstern und Toren des Gotteshauses sowie am direkt angrenzenden Pfarrhaus festgestellt. Der Vorfall hat zusätzliche Brisanz, weil in der Kirche auch der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger die Gottesdienste mitfeiert.

Der Pressburger Erzbischof Stanislav Zvolensky verurteilte die Schüsse. In einer Stellungnahme der Erzdiözese Bratislava äußerte er seine ersten Sorgen um die Sicherheit der Gläubigen, die in die Heiligen-Geist-Kirche kommen. Er sei "überzeugt, dass dies in letzter Konsequenz jeden Menschen betrifft", betonte Zvolensky, der auch Vorsitzender der Slowakischen Bischofskonferenz ist.

Die Tat müsse in der Gesellschaft das Bewusstsein dafür stärken, dass das Wecken von Hass und die Bedrohung Einzelner oder Institutionen für alle unannehmbar ist, so der Erzbischof von Bratislava. Ausdrücklich mahnte er zu "noch größerer wechselseitiger Achtung in den zwischenmenschlichen Beziehungen".

In der Slowakei sind die Gemüter nicht nur durch die aktuellen gesellschaftlichen Debatten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und ihren Folgen erhitzt, sondern auch durch zwei Dauerthemen mit kirchlichem Bezug: Im Sommer macht alljährlich eine Regenbogenparade auf die Forderung Homosexueller nach rechtlicher Besserstellung wie in anderen EU-Staaten aufmerksam. Im Parlament steht demnächst zudem die entscheidende Abstimmung über eine Gesetzesnovelle an, die den Zugang zur Abtreibung erschweren soll. Ministerpräsident Heger hat erklärt, für die Novelle zu stimmen.

Im Land gab es in den vergangenen Monaten mehrfach Vandalenakte und teils auch gewaltsame Angriffe auf Kirchen und Kirchenvertreter. Im August besprühten Unbekannte eine Kirche und ein Kloster in der Innenstadt von Bratislava mit LGBTI-Parolen, im Juni brach ein Mann in die Kirche im Pressburger Vorort Vajnory ein, zerschlug Fenster und Vitrinen und attackierte den Pfarrer.

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