USA: Bischof verbietet Feier der Neuen Messe ‚ad orientem’

4. Februar 2022 in Weltkirche


Der Bischof von Venice (Florida) will seinen Priestern vorschreiben, die Messe im neuen Ritus nur der Gemeinde zugewandt zu feiern. Er beruft sich auf die Allgemeine Einführung zum Römischen Messbuch.


Venice (kath.net/jg)

Frank Dewane, der Bischof von Venice im US-Bundesstaat Florida, hat den Priestern seines Bistums die Feier der Messe im neuen Ritus „ad orientum“ (sic, korrekt wäre „ad orientem“) untersagt. Dies werde von bestimmten katholischen Gruppen gefördert. Alle Priester der Diözese Venice hätten die Liturgie der Gemeinde zugewandt zu feiern, ließ er die Geistlichen in einem Brief vom 25. Januar wissen.

Dewane bezieht sich auf die Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch, Nr. 299. Dort sei festgelegt, dass der Altar so aufzustellen sei, dass die Messe zur Gemeinde gefeiert werden kann, „was gewünscht ist, wo immer es möglich ist“. Der Bischof zitiert die englische Ausgabe der Allgemeinen Einführung („... that Mass can be celebrated at it facing the people, which is desirable wherever possible.“)

Nr. 299 ist Teil des Kapitels „Der Altar und seine Ausstattung“. Die Passage über die Messe ist in einem Nebensatz enthalten. Die Bestimmung lautet vollständig in der deutschen Übersetzung: „Der Hauptaltar soll getrennt von der Wand errichtet werden, damit man ihn ohne Schwierigkeiten umschreiten und an ihm, der Gemeinde zugewandt, die Messe feiern kann. Dies soll überall möglich sein. Der Altar soll so aufgestellt sein, dass er wirklich den Mittelpunkt des Raumes bildet, dem sich die Aufmerksamkeit der ganzen Versammlung der Gläubigen von selbst zuwendet. In der Regel soll er feststehend und geweiht sein.“

Bischof Dewane führt weiters Nr. 303 der Allgemeinen Einführung ins Feld. Dort heißt es, dass ein weiterer feststehender Altar errichtet werden soll, wenn in einer bestehenden Kirche der alte Altar so angeordnet ist, dass er nicht ohne Schaden seines künstlerischen Wertes versetzt werden kann. Nur auf dem neuen Altar dürfen die liturgischen Feiern stattfinden.

Dewane interpretiert diese Passagen so, dass der Priester die Messe nach dem geltenden Römischen Messbuch nur der Gemeinde zugewandt feiern kann. „Jede andere Interpretation der Normen ist falsch“, schreibt er wörtlich.

Die Priester der Diözese Venice sollen daher öffentliche Messen den Menschen zugewandt feiern und nicht ihre „privaten Entscheidungen“ der Gemeinde „aufzwingen“. Für private Messen gibt der Bischof ausdrücklich keine Regelung vor. Kein Priester darf ohne schriftliche Erlaubnis des Ordinariats eine öffentliche Messe „ad orientum“ (!) feiern, betont der Bischof abschließend erneut.

Der Brief enthält weiters einen Hinweis darauf, dass das Römische Messbuch von 1962 nicht mehr verwendet werden darf. Die Alte Messe darf also in der Diözese Venice nicht mehr gefeiert werden.

 


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