Luxemburgs Forderungen an die Universalkirche, oder: der deutsche Sonderweg färbt ab

3. August 2022 in Weltkirche


Der diözesane Abschnitt der Weltsynode brachte in dem kleinen Land ein zeitgeistdurchtränktes Ergebnispapier hervor, nicht ganz überraschend angesichts der Positionen des örtlichen Erzbischofs.


Luxemburg (kath.net/mk) Die Kirche solle offen für die gleichgeschlechtliche Ehe sein: zu diesem und anderen bizarren Ergebnissen kam der diözesane Abschnitt der Weltsynode über Synodalität in Luxemburg, wie LifeSiteNews berichtet. In dem kleinen europäischen Land wurde vom Erzbistum eine Umfrage unter den Katholiken durchgeführt, an der aber nur rund ein Prozent (!) tatsächlich teilnahmen. Die nun veröffentlichten Ergebnisse dürften trotz dieses unsicheren Stimmungsbildes  zur Grundlage des Treffens in Rom nächstes Jahr im Oktober werden. Der Endbericht zeigt mehrfach einen Regenbogen, offenbar eine Anspielung auf das Symbol der LGBT-Bewegung. Unter „Kommunion“ wird unter anderem eine Hauskirche gewünscht, in der – nach Gebet und Schriftlesung – der jeweils Älteste die Wandlungsworte (!) spreche.

Im Unterabschnitt „Gesamtkirche“ werden Forderungen an diese wie die Offenheit gegenüber der „Ehe für alle“ und ein Ende des Pflicht-Zölibats angeführt. Weitere Wünsche, die auch vom deutschen Synodalen Weg sattsam bekannt sind, betreffen das Predigtrecht von (männlichen und weiblichen) Laien sowie ein Überdenken starrer Dogmen. Nicht überraschend sind diese Ergebnisse angesichts der Positionen des luxemburgischen Erzbischofs Jean-Claude Hollerich, der in der Vergangenheit seinen „großen Respekt“ für das deutsche Experiment ausgedrückt und die Lehre der Kirche über Homosexualität als falsch und unzeitgemäß bezeichnet hat. Hollerich wird beim römischen Treffen als dessen vom Papst ernannter General-Relator eine bedeutende Rolle spielen, weil er als solcher maßgeblichen Einfluss auf die diskutierten und letztlich beschlossenen Inhalte haben wird.


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